Neues europäisches Forschungsprojekt am Bezirkskrankenhaus Günzburg

Die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie II der Universität Ulm am Bezirkskrankenhaus Günzburg ist seit kurzem nicht nur an einem weiteren von der Europäischen Union geförderten Forschungsprojekt beteiligt, sondern hat dabei auch die Gesamtkoordination inne. „HELPS“ heißt das Projekt, zu dem kürzlich ein erstes Treffen der beteiligten Forschungszentren auf Schloss Reisensburg stattfand. Projektpartner sind psychiatrische Einrichtungen in Rumänien, der Türkei, Bulgarien, Spanien, Polen, Großbritannien, Österreich, Belgien, Slowenien, der Tschechischen Republik, Dänemark, Italien, Estland und Litauen.

Hintergrund ist, dass Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung auch ein erhöhtes Risiko haben, an gravierenden körperlichen Erkrankungen zu leiden. Als Ursachen werden neben möglichen Nebenwirkungen von Medikamenten auch die Lebensweise der Betroffenen, beispielsweise erhöhter Tabakkonsum, falsche Ernährung oder Bewegungsmangel oder die mit den Lebensbedingungen zusammenhängenden Faktoren wie Armut und soziale Isolation vermutet. Wegen der unterschiedlichen Lebensbedingungen in der Europäischen Union muss mit einer erheblichen Variation dieser somatischen Gesundheitsrisiken in den beteiligten Ländern gerechnet werden.

Ziel von „HELPS“ ist es unter anderem, ein europäisches Expertennetzwerk und Informationssystem zur Förderung der körperlichen Gesundheit von Bewohnern psychiatrischer Behandlungs- und Pflegeeinrichtungen zu gründen. Durch so genannte Fokusgruppen, Expertenbefragungen und systematische Literaturrecherchen werden Informationen zu Ursachen und Verbreitung körperlicher Gesundheitsrisiken sowie zu Möglichkeiten der Früherkennung und Prävention gesammelt. Diese Daten werden in ein elektronisches Informationssystem übertragen, in das „Health Promotion Tool-Kit“, dessen praktische Anwendbarkeit in den psychiatrischen Behandlungs- und Pflegeeinrichtungen der beteiligten Länder erprobt wird.
„HELPS“ soll Ausgangsbasis für eine zielgerechte Gesundheitspolitik zum Erhalt und der Förderung der körperlichen Gesundheit von psychisch kranken Menschen sein. Das Projekt wird finanziert über die Europäische Kommission und läuft bis 2010.

Leiter des HELPS Projektes sind Professor Dr. Thomas Becker, Leitender Ärztlicher Direktor und Privatdozent Dr. Reinhold Kilian, Leiter der Arbeitsgruppe Versorgungsforschung, der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie II der Universität Ulm am Bezirkskrankenhaus Günzburg. Die Gesamtkoordination liegt bei Frau Dipl. Psych. Prisca Weiser. Auch in Günzburg sind Stationen des Bezirkskrankenhauses in Form von Fokusgruppen beteiligt. Zudem erfolgen Befragungen mit Stationsmitarbeiterinnen und -Mitarbeitern zur Verfügbarkeit der Daten über somatische Erkrankungen bei Patienten. Schließlich soll nach Abschluss des Projektes das „Health Promotion Tool-Kit“ auf den Stationen der Klinik Anwendung finden.

Bürgerreporter:in:

Bezirk Schwaben aus Augsburg

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