HEIMAT-Ausflug zu NILGANS & Co: BIOdiversität erleben im Naturpark Lahn-Dill-Bergland: Ziel für Erholungsuchende - Vorsperre AARTALSEE, die dem NATURSCHUTZ gewidmet ist

NILGANS: Naturpark Lahn-Dill-Bergland: Ziel für Erholungsuchende - Vorsperre AARTALSEE, die dem NATURSCHUTZ gewidmet ist. Foto werner hahn.
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Die Nilgans (Alopochen aegyptiacus) ist der einzige Vertreter ihrer Gattung und wird heute meist den Halbgänsen zugerechnet. Sie ist afrikanischen Ursprungs und lebt an nahrungsreichen subtropischen Binnenseen und Flüssen. Sie gilt als der häufigste afrotropische Entenvogel. Am AARTALSEE sind sie momentan zu beobachten: Bericht vom Sonntag - 13. Mai 2012.

Ausgehend von Gefangenschaftsflüchtlingen breitet sich die Nilgans in den letzten Jahren zunehmend in Mitteleuropa aus. In zahlreichen mitteleuropäischen Städten existieren mittlerweile verwilderte Parkpopulationen.

Die Gemeinde Bischoffen liegt, gemeinsam mit 18 weiteren Städten und Gemeinden, im NATURPARK Lahn-Dill-Bergland, mitten im grünen Herzen Hessens. Mit einem Klick gelangen Sie zur Seite des Naturparks. Dort erhalten Sie nähere Informationen zu den Sehenswürdigkeiten der Region, Unterkunftsmöglichkeiten, Veranstaltungstips: http://www.lahn-dill-bergland.de/

In der Gemeinde Bischoffen lädt der AARTALSEE ein:

Zum Segeln, Surfen, Angeln und Baden lädt er ein. UND SPAZIERENGEHEN - BIODIVERSITÄT sehen und hören.

Um den See führt ein 7,5 km langer Rundweg. Auf dem Seegelände finden im Sommer verschiedene Sport- und Freizeitevents statt.

Die Vorsperre, die dem NATURSCHUTZ gewidmet ist, beherbergt zahlreiche heimische Tierarten, die hier sowohl im Sommer als auch im Winter Quartier nehmen.

Der See eignet sich hervorragend als Ausgangspunkt für Wander- und Radtouren, wie zum Beispiel auf dem 12 km langen Premiumwanderweg „Hochzeitsweg" oder dem „Aartalseeradweg", der Sie auf flachen Wegen bis in die Fachwerkstadt Herborn führt.

http://www.lahn-dill-bergland.de/cms/show_content....

Er ist die Hauptattraktion der Gemeinde Bischoffen: Der Aartalsee

Die zweitgrößte Seefläche Hessens bietet für jeden Freizeitsportler etwas: Ob Segeln, Surfen, Angeln, Inlineskaten, Wandern oder Joggen auf dem rund 7,5 km langen Rundwanderweg.

Zum Baden und Entspannen lädt der Badebereich mit Sandstrand und Liegewiese ein. Auf dem Gelände finden im Sommer auch verschiedene Sport- und Freizeitevents statt.
Die VORSPERRE - dem Naturschutz gewidmet - beherbergt auf und um die 21 angelegten Inseln zahlreiche heimische Tierarten, die hier sowohl im Sommer als auch im Winter Quartier nehmen: Ob zu Fuß oder auf dem Rad: Entdecken sollte man die herrliche Umgebung des Aartalsees mit ihren waldreichen Tälern und Höhen.

Hintergundinformationen zur Aartalsperre

Warum der Aartalsee entstand

Das Dillgebiet wurde immer wieder von verheerenden Hochwässern heimgesucht, so z. B. im vergangenen Jahrhundert im Februar 1909, Januar 1918, November 1940, Februar 1946 und zuletzt im Februar 1984.

Hauptdamm & Vordamm:

Der ca. 235 m lange, maximal 70 m breite HAUPTDAMM der Aartalsperre ist als Steinschüttdamm aus Grauwacke und Plattenschiefer geschüttet worden. Dieses Steinmaterial stammt größtenteils aus einer "Felsnase" direkt neben der jetzigen Sperrenstelle, welche im Rahmen der Höherlegung und des Ausbaues der Bundesstraße B 255 anfiel.

Der VORDAMM besteht im Gegensatz zum Hauptdamm mit seinem Aufbau als Steinschüttdamm mit bituminöser Oberflächenabdichtung aus bindigem Schüttmaterial (Lehm), welcher die Dichtigkeit des Dammes erbringt. Die Dichtung des Dammes gegen Unterströmen wurde durch eine ca. 60 cm breite Einphasen-Dichtwand erreicht, welche in den Untergrund bis in den unverwitterten Fels.

Neue Wege des Naturschutzes am Beispiel der Aartalsperre

Der Bau von Talsperren ist stets mit erheblichen und irreversiblen Eingriffen in die natürlichen Funktionen des betroffenen Fließgewässers und seiner Aue verbunden. Dies trifft auch für die Aartalsperre zu, deren Errichtung aus Gründen des übergeordneten Hochwasserschutzes bereits Mitte der 70er Jahre beschlossene Sache war. Die Vorsperre sollte als Naturschutzgebiet ausgewiesen werden.

Nach Erfahrungen der Naturschutzarbeit der letzten 20 Jahre – mit einerVielzahl neuer Erkenntnisse – ist die Obere Naturschutzbehörde mit einer sogenannten Regenerationsplanung (im Sinne des §18 HENatG) im Jahre 1987 in das bereits planfestgestellte und in Bau befindliche Projekt Aartalsperre eingestiegen.

Gegenstand des darauf folgenden Änderungsverfahrens der Planfeststellung war die Umgestaltung der Vorsperre mit dem Ziel der "Ausweisung als Naturschutzgebiet". Neben der Widmung und Planung der Wasserfläche und ihrer Umgebung für Zwecke des Naturschutzes wirkte die Behörde ergänzend mit bei der Landschaftsplanung und der Entwicklung eines Fremdenverkehrskonzeptes.

Aus langjährigen Erfahrungen bei der Ausweisung und Pflege von Naturschutzgebieten entstanden für die Verwirklichung des Projektes neue Methoden und Ziele:

Lebensräume gestalten anstatt Biotope bauen

Nicht die Schaffung eines Feuchtgebietes für bestimmte Tierarten, sondern die allmähliche und schrittweise Wandlung einer Talaue zu einem vielgestaltigen Biotopkomplex war das Ziel des ökologischen Konzeptes.

„Die Gestaltungsmaßnahmen wurden darauf ausgerichtet, dass stets die vorhandenen Lebensraumstrukturen ein beachtenswerter Ausgangspunkt für alle Entwicklungen sind, auch dann, wenn sie durch Baumaßnahmen gravierend geändert werden sollen. Es wurde unterschieden zwischen absoluten Schutzzonen, Zonen mit allmählicher Entwicklung und solchen mit abruptem Übergang. Dadurch war die Baustelle selbst stets ein beobachteter und betreuter Biotopkomplex. Durch die Schutzzonen innerhalb und außerhalb der eigentlichen Baustelle konnten so die bestehenden Vorkommen seltener Pflanzen und Tierarten wie z. B. die von Bekassine, Braunkelchen und Rohrammer "hinübergerettet" werden. Hinzugesellt haben sich bald typische Arten kleiner Teiche und dynamischer Flusslandschaften wie Flussregenpfeifer, Plattbauch und Heidelibelle.“
(Quelle: http://www.bischoffen.de/p/d1.asp?artikel_id=1181 )

Konzept zur Freizeitnutzung entwickelt: das Naturschutzgebiet ist selbst zum attraktiven Ziel für Erholungsuchende geworden.

Seit Mitte 1988 führten wiederholte Informations-Veranstaltungen und Pressemitteilungen durch die Obere Naturschutzbehörde zu einem breitangelegten Meinungsaustausch.

Durch gezielte Hinweise auf das Vorkommen bemerkenswerter Tier- und Pflanzenarten konnte mehr Interesse für das Projekt geweckt werden. Dies mag dazu beigetragen haben, dass das Betretungsverbot für den empfindlichen Kernbereich des Schutzgebietes eingehalten wird.

Als "Ausgleich" für das Betretungsverbot wurde ein attraktiver Wanderweg mit Aussichtspunkt durch das Schutzgebiet gelegt, dessen Hinweisschilder auf ökologische Zusammenhänge und das Vorkommen seltener Vogelarten aufmerksam machen. Der auffälligen Vielfalt der sich angesiedelten Vogelwelt ist es wohl zu verdanken, dass der strenge Schutz des Kernbereiches von den Besuchern nicht als Verlust bewertet wird. Viele erkennen darin einen Gewinn für Mensch und Natur gleichermaßen.

Viele der im Seebereich wohnenden Menschen zeigen großes Interesse und viel Verantwortung für das Projekt. Sie achten darauf, dass "ihr Naturschutzgebiet" nicht durch Übertretungen der Naturschutzverordnung beeinträchtigt wird.

Wechselbeziehungen: Nicht nur zwischen Tier und Pflanze

Naturschutz, Wasserwirtschaft und Fremdenverkehr waren bereits in der Entstehungsphase des Projektes aufeinander angewiesen. Einmal mehr zeigte sich, dass Naturschutzaufgaben nicht isoliert auf streng getrennte Schutzgebiete beschränkt werden können, wenn ihr Ziel erreicht werden soll, eine gesunde und erholungswirksame Landschaft zu sichern. Die weitere Entwicklung wird zeigen, ob und wie das Zusammenwirken aller Beteiligten fortgesetzt oder verbessert werden muss.

Der Bestand von inzwischen über 50 Vogelarten im Naturschutzgebiet kann nur gesichert werden, wenn auch die Fremdenverkehrsplanung für die Hauptsperre die enge Verzahnung zum Vorsperrengebiet berücksichtigt.
Uferschongebiete, Ruhe in den Nachtstunden und eine zurückhaltende Bautätigkeit sind die Mindestanforderungen an die weitere Planung. Nur so sind auch weiterhin spektakuläre Meldungen zu erwarten wie die, dass in den Sommermonaten hier regelmäßig ein Fischadler seine Beute jagt und dass die Vorsperre ein Vogelbrutgebiet von nationaler Bedeutung ist.

Glaubt man den Zahlen der Touristikbranche, so ist "Natur erleben" inzwischen für 59% der Urlauber ein Reisemotiv. So gesehen ist die Mitwirkung des Naturschutzes am Talsperrenprojekt bisher auch für den potentiellen Fremdenverkehr mehr Gewinn als Verzicht und damit hoffentlich auch ein Zeichen für die Zukunft.

Parrken am Aartalsee:

"Wo parke ich mein Fahrzeug?" Eine Frage, die sich vielleicht auch Ihnen so oder so ähnlich bei einem Besuch am Aartalsee stellen wird.
Alle gemeindlichen Parkplätze sind gebührenpflichtig. – siehe MEHR:
http://www.bischoffen.de/p/d1.asp?artikel_id=1185&...

NILGANS

Ein Vogel mit "Migrationshintergrund" könnte den Naturinteressierten im Hinterland besonders aufgefallen sein. Und da die Art noch nicht all zu lange in unseren Breiten heimisch ist, stellte man sie in der Heimatzeitung HA vor: Mit Unterstützung des Marburger Ornithologen Priv.-Doz. Dr. Martin Kraft hat man im "Jahr der Biodiversität 2010" begonnen, Lesern die heimische Vogelwelt näher zu bringen.

In immer größer werdenden Trupps auf Wiesen oder Rapsäckern meist in der Nähe von Gewässern stehen sie. Nilgänse tun sich im Winter zu großen Gesellschaften zusammen, "der größte Verband, der bisher im Landkreis registriert wurde, waren 357 Vögel 2009 bei Goßfelden", erinnert sich Kraft.#

Der Vogelexperte hat wieder Ansammlungen von über 150 Vögeln im Lahntal gesichtet,

"insgesamt haben wir im Landkreis sicher um die 500 Tiere dieser Art".

Kraft im HA:

"Es gibt zwei Wege, über die die Art nach Deutschland gelangt ist. In Südost-Europa war die Nilgans schon im 17. Jahrhundert Brutvogel und hat sich von dort weiter gen Norden und Westen ausgebreitet. Außerdem waren etwa ab dem Beginn des 18. Jahrhundert Nilgänse im England eingeführt worden. Dort entwickelte sich bis zum Ende jenes Jahrhunderts ein Bestand an frei lebenden und brütenden Tieren. "

Über die Niederlande seien Nilgänse nach Deutschland eingewandert:

Und sie haben sich entlang des Rheins rasch ausgebreitet. "In Hessen wird die erste Brut der Art 1985 im Raum Gießen beschrieben, bei uns im Landkreis hat das erste Paar 1997 in der Nähe der Baggerteiche von Goßfelden gebrütet", so Kraft.

Nilgänse, die zu den Halbgänsen zählen, sind recht leicht zu erkennen: SIEHE BIDERserie werner hahn vom ARTALsee v, 13-5-12:

Die überwiegend grau-bräunlich mit grünen und weißen Flügelfeldern gemusterte Gans steht recht aufrecht auf hohen, rosa Beinen. Am Kopf fällt beim erwachsenen Vogel die dunkler braune "Brille" auf.

Wer genau hinschaut, wird auch Männchen und Weibchen unterscheiden können. Siehe PAAR-Bilder dazu.

"Die männlichen Tiere sind größer, haben einen ausgeprägteren braunen Halsring, einen erkennbaren Schnabelhöcker und häufig einen dunklen Bauchfleck. Außerdem unterscheiden sich die Stimmen der Geschlechter", sagt Kraft. Die Vögel ernähren sich überwiegend pflanzlich, nehmen jedoch gelegentlich auch Würmer und Insekten auf.

Siegeszug - Gründe

Gute Gründe gebe es - sprich Lebensbedingungen, gepaart mit hoher Anpassungsfähigkeit, Robustheit und Durchsetzungsfähigkeit. Alles lege die Vogelart an den Tag.

Manchmal zum Leidwesen eher "sensibler" Naturfreunde. Denn wo eine Art sich durchsetzt, bleiben unter Umständen andere auf der Strecke. Nilgänse sind extrem flexibel, was die Wahl ihres Neststandortes betrifft. Einzige Bedingung: Wasser muss in der Nähe sei - siehe AARTAL-SEE.

Bürgerreporter:in:

W. H. aus Gladenbach

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