a&s-Texte zur Kunst: Hilma af KLINT - "schwedischer Messias" & "Neue abstrakte EVOLUTIONs-Romantik"?

Hilma af KLINT - "schwedischer MESSIAS": HILMA sendet geisterbotschaft nach BOCHUM ... a&s-performance-malerei mit H.a.K. 26-4-11-wh.
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Können „Höhere Wesen“ ganze Texte diktieren und GEISTER befehlen zu malen??? Da gab es doch eine Ausstellung - "The Message" - , die ein weitgehend unbekanntes Phänomen vorstellen wollte: Anhand von Gemälden, Zeichnungen, Fotografien und Tonaufnahmen versuchte die Ausstellung des Kunstmuseum Bochum einen Bogen von den frühesten mediumistischen Werken aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis heute zu schlagen. In „The Message - das Medium als Künstler“ - Kunstmuseum Bochum, 16. Februar bis 13. April 2010 – konnte man auch Werke von HILMA AF KLINT sehen: “The evolution” (mit Fünfeck) und Hilma af Klints “The key to the Work”. Die WAZ informierte zur Ausstellungseröffnung im Museum Bochum: http://www.derwesten.de/kultur/ausstellungen/Messa...

Theosophie ("Gottesweisheit") – KLINT & KANDINSKY

Hilma af KLINTs Denken entsprach Kandinskys CREDO der „inneren Notwendigkeit“; dass Kunst dem Inneren erwächst. Beider Interesse galt dem „SPIRTUAL IN ART“ – in Den Haags „Gemeentemuseim“ erfolgte vom 2.9.-22.11.1987 eine Ausstellung unter diesem Titel: Der Ansatz des Schauunternehmens war es, zu belegen, dass es bei der ABSTRAKTION um mehr als ein „l’art-pour-l’art-IDEAL“ ging: „sondern aus der mystisch spirituellen ‚JENSEITSORIENTIERTHET’ der Künstler“ (so Raimund Stecker, S..302 in KFI –Kunstforum International Bd. 91 – 10/11 1987) sei das Abstrakte entwickelt worden. „Kompositionen“ Kandinskys wurde erstmals eine KLINTsche Abstraktion gegenübergestellt, die von 1906 datiert ist: ein an einen EMBRYO erinnerndes BILD: http://www.giessener-zeitung.de/giessen/?page=medi... - ERSTES abstraktes Gemälde der Moderne? Hilma af KLINT: Nr. I, 1906, Öl/Lwd, 50x38 cm Stiftung HaK, Jarna. a&s-p-archiv; auch kunstforum international Bd. 91, 1987 - S. 306. Das GEISTIGE Kandinskys sollte in der Den-Haag-Schau aber nicht als SPIRITUELLES gesehen werden; so ebenda im Artikel KFI.

Analog zu W. K., der auch „russischer Messias“ genannt wurde, kann Hilma Af KLINT durchaus = „schwedischer Messias“ tituliert werden.

Über „Kunst und Okkultismus“ – wenn Stimmen aus dem Jenseits befehlen zu malen und Geister sich durch Klopfzeichen bemerkbar machen sollen und angeblich Medien in unbekannten Sprachen sprechen lassen, hört für mich der Spaß an KUNST auf:
siehe auch Kasimir Malewitsch, das »Schwarze Quadrat« und seine Folgen ... Neo-Suprematismus und Anti-Suprematismus überwinden Malevitschs Quadrat. Googeln (...). a&s-Malerei. In http://www.myheimat.de/gladenbach/kultur/kasimir-m...

Okkulte Praktiken, Stimmen "höherer Wesen" (POLKE) und magische Momente werden von mir in der bildenden Kunst als SUSPEKT empfunden. Dass Hilma af KLINT mit Werken in die Ausstellung kam, ist verständlich:

Im web ist zu „Die zehn Größten Nr. 6, Mannesalter 1907“ (Öl u. Temp. a. Pap. usw. 328 x 240 cm) zu lesen: ZITAT-ANFANG

“Die zehn größten Bilder (vierte Abteilung). Die Arbeit soll gruppenweise (drei und drei) von OX (Geisterhand) durch die Astralwelt führen, so daß das zehnte sich auf der Erde befindet. Über dier Arbeit wurde gesagt, daß sie von Ararats Brüdern durch mich ausgeführt wird, und ich sollte danach bestrebt sein, die Stimme in mir aufzunehmen. Amaliel hat die Skizzenarbeit geleitet. Am 21.8.1907 begann die Vorarbeit zu den Skizzen, am 17.9. die Vorbereitung. Wie die WU-Serie (dritte Abteilung) enthalten sie einbe Beschreibung der Evolution. WU kann auch mit der hellroten Rose und der weißen Lilie beschrieben werden. Die Essenz des Lebens des ganzen Menschen liegt in WU, das unter Beistand von vier Naturgeistern (Deven) ausgeführt wurde. Der Guru war Amaliel. Es wurde gesagt, daß eine Beschreibung von Moses 1. Kap. auszuführen sei. Kann das in den Bildern dieser vierten Abteilung liegen? Mein Problem war die Ausarbeitung von Rose und Lilie in der Materie, mit dem Blick nach oben gerichtet. 4fältig ist die Arbeit, von 4 Deven geleitet, die in ihrer Ordnung Nr. 1 unter Amaliel stehen, der die Skizzen leitet, Nr. 2 unter WS Bestrebungen, die sie unterstützen...”(Hilma af Klint) – ZITAT-ENDE.

Spätestens seit JULIA VOSS’ Artikel in der FAZ muss sich die Kunstwissenschaft um Hilma af KLINTs Werk (Kunstwollen) kümmern:

Geometrie mit SYMMETRIEN und Mathematik - EVOLUTION
Af KLINTs Message (1862-1944) war bestimmt durch Geometrie mit SYMMETRIEN und Mathematik: Mit non-figurativen Gemälden startete H.a.K. 1906, was heute so besonders revolutionär für die KUNST-Moderne – die Entdeckung der abstrakten Malerei - interpretiert wird; siehe JVO-Thesen in Werner Hahn: „Wird Hilma af KLINT (Theo- & Anthroposophin) die ABSTRAKTION der Moderne erfunden haben? Zu einem jvo FAZ-Artikel“ – Giessener Zeitung http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/49...

Hilma af Klint’s eigene Schriften enthalten wichtige Informationen, die bekannt wurden:

Zusammengestellt wurden sie durch Gurli Lindén. In den Büchern “Vägen till templet (1996) (Trans: The Road to the Temple)” und “Enheten bortom mångfalden (1999) (Trans: Unity from Diversity)” ist mehr zu erfahren, Lindén.erklärte, dass Hilma af Klint NIE daran interessiert war, ihre Gemälde und Graphiken zu verkaufen. Erst 1989 wurden Werke im “Moderna Museet” in Stockholm ausgestellt. In 1998, “Södertälje konsthall“ zeigte eine größere Werke-Schau (Fokus anthroposophische Periode). Gemälde zu den Tempel-Malereien wurden in der “Liljevalchs konsthall” in 1999 gezeigt. Heute gehört die Sammlung HaK der “Hilma af Klint Foundation”.

WICHTIG für mich ist – beim Vergleich mit ars evolutoria –, dass der KLINTsche Lebenslauf zeigt, Hilma malte nach dem Abschluss der Kunstakademie 1887 im eigenen Atelier. Anfangs von Edvard Munch beeinflusst, begann sie in den 1890er-Jahren in Zusammenhang mit den Séancen der „Fünf“ mit automatischer Malerei und beschäftigte sich mit theosophischen Themen. Nach Hinwendung zur Anthroposophie entwickelte sie in den 1920er-Jahren einen davon beeinflussten Stil.

Zu Lebzeiten untersagte sie jegliche Ausstellung ihrer Werke und verfügte testamentarisch, dass sie erst 20 Jahre nach ihrem Tod öffentlich gezeigt werden durften. So wurden eine große Zahl der Arbeiten der Öffentlichkeit für längere Zeit nicht bekannt. Das Werk blieb bei ihrem Neffen Erik af Klint mehr als vierzig Jahre gut gelagert. Erst Anfang der 1980er Jahre machte dieser den Bestand für wenige Kunsthistoriker und Theologen zugänglich. Schließlich kamen die Werke in die Obhut der von Hilma af Klint ins Leben gerufene Stiftung „Stiftelsen Hilma af Klints Verk“ in Stockholm: Die Stiftung verwaltet das Gesamtwerk. Nach Willen der Stifterin darf keines ihrer Werke verkauft werden!

Das Gesamtwerk wird heutzutage als kunsthistorischer Beleg angeführt, dass ein Teil der Bildsprache der abstrakten Kunst durch okkulte Kunst beeinflusst worden ist: Hilma af Klimt gilt heute gleichermaßen als Pionierin der abstrakten wie der mystischen Kunst.

Mathematik & Botanik: Besondere Interessen von Hilma af KLINT

Man weiß – und sieht es an Werken anschaulich: Schon als junges Mädchen beschäftigte sich die Malerin gerne mit Mathematik, Botanik und mit Porträtmalerei: Ihre ersten okkulten Abstraktionen entstanden aber erst 1906. Durch „unbewusstes Malen“ produzierte sie Gemälde, die sich fundamental von denen unterschieden, die aufgrund ihrer akademischen Ausbildung entstanden.

Geometrische Muster malte KLINT und freie lineare Formen, für die sie (angeblich) keine Erklärung fand. In dieser Zeit entstanden die „Tempelserie“ und die „Erste Große Serie“. Und Af Klint begegnete 1908 schon Rudolf STEINER: In der Hoffnung, dass er ihr die Bedeutung ihrer Gemälde erklären werde. Sie irrte sich.

Oft führte sie auch botanische Studien durch, indem sie Pflanzen naturalistisch malte (siehe a&s-p-Bilder), begleitet von Skizzen abstrakt wirkender, „theosophischer Diagramme“, die ihre geistige Wahrnehmung der gleichen Pflanzen wiedergegeben haben sollen.

Hier erinnert mich KLINT an den großen RUNGE:

In „Zu SYMMETRIE & Polarität, Perspektive und LICHT-Erkenntnis-Wollen in RUNGEs Werk (Heike Scheel & P.O.R)“ schrieb ich (http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/44... ):
Zentral ging es in Heike SCHEELs wertvoller Untersuchung zu POR um SYMMETRIE-Bedeutungen:

Den „Gesetzen der EVOLUTION“, so die Autorin HS zu „Runges Aktualität“, sei „alles Seiende unterworfen (S. 16), wobei „Geist von Materie nicht getrennt“ existieren würden. Auch Hilma af KLINT schwärmt für EVOLUTION (benennt ihre Werke so) – das zeigen die vielen zu googelnden Internet-Bilder zu H.a.K.s Werke – siehe

http://www.google.de/search?um=1&hl=de&client=fire...

Fazit des Überblicks:

Ein „holistisches“ (ganzheitliches Weltbild) macht sich wie bei RUNGE stark – so auch H.S. -, das auch RUNGEs Anschauungsweise entspricht. „So bietet sich eine über das christliche Weltbild hinausgehende religiöse Sinnerfahrung an.“ (H.S.) Und: „Nehmen wir Evolutionsschritte oder –sprünge an und sehen diese mit Capra als ‚Paradigmenwechsel’“ so sehen wie RUNGE auch KLINT eine „geschichtliche Entwicklung“ vor allem in polaren Spannungen: KLINTs ‚Modernität’ ist aus der Sichtweise von ars evolutoria eklatant:

SYMMETRIE und POLARITÄT

„SYMMETRIE und POLARITÄT“ zeigte sich P.O.R.s vier „Zeiten“ – das beschrieb ich im web. Wie bei RUNGE hat bei KLINT die SYMMETRIE eine ikonographische Funktion.
Als „Urprinzip des Lebens“ analog zu RUNGE stellt auch HaK männlich-weibliche Polarität in Symmetrien dar; siehe a&s-p-Bilderbeleg. Mutmaßlich nicht als „Kampfmotiv“ wie bei BÖHMEs Sichtweise, sondern als gleichstarke Kräfte (Bilateral-SYMMETRIE).

Eine Symmetrie-Mittelachse zeigen eine Vielzahl von Gemälden KLINTs – teils streng und teils (wie bei RUNGE) in sich seitlich entsprechenden Motiven (kleinen Variationen). H.a.K. unterstreicht Gleichwertigkeit und Zusammengehörigkeit in der bilateralen frontalen Symmetrie-Gestaltung. (Zu Böhme - Mystiker, Philosoph und christlicher Theosoph - siehe meine RUNGE-Artikel im Netz und http://de.wikipedia.org/wiki/Jakob_B%C3%B6hme .)

Hilma af KLINT wird zusehends bekannter

Sie hinterließ mehr als 1.200 Gemälde, Zeichnungen, Notiz- und Skizzenbücher sowie Aquarelle, von denen einige 1986/87 in Los Angeles und Chicago sowie in Den Haag erstmalig im Rahmen der Ausstellung „Das Geistige in der Kunst: abstrakte Malerei 1880–1985“ gezeigt wurden. 1999/2000 wurden 189 Werke aus der Periode 1906–15 in der „Liljevalchs Konsthall“ in Stockholm gezeigt. Die Ausstellungen hatten großen Erfolg. Ihr Gesamtwerk, das weder aufgeteilt noch veräußert werden darf, wird – wie betont - von der privaten Stiftung „Stiftelsen Hilma af Klints Verk“ in Järna (Schweden) verwaltet.

(Siehe auch http://biographien.kulturimpuls.org/detail.php?&id...)

KLINT & STEINER

Van JAMES berichtet a.a.Ort, dass Af Klint 1908 Rudolf Steiner in der Hoffnung begegnete, dass er ihr die Bedeutung ihrer Gemälde erklären werde. „Doch weder analysierte noch interpretierte Steiner ihre okkulten Abstraktionen und sie hörte für vier Jahre auf zu malen.“ Und 1912 nahm sie in einer zweiten Phase das Malen wieder auf, diesmal unabhängiger von ihrem „geistigen Führer“.

Die Gemälde dieser Periode bestehen oft aus schematischen Diagrammen, die „verschiedene Ebenen der geistigen Erfahrung darstellen und eine dramatische Auseinandersetzung mit schöpferischen Kräften, wie z. B. mit männlichen und weiblichen Energien widerspiegeln“. Oft führte die NATURfreundin KLINT – wie belegt an Bildern - . botanische Studien durch, indem sie Pflanzen naturalistisch malte, „begleitet von Skizzen abstrakter, theosophischer Diagramme, die ihre geistige Wahrnehmung der gleichen Pflanzen wiedergaben“.

Ich erinnere an die Parallele zu RUNGE:

In „Von kleinen Manifesten zum Großen MANIFEST: "Evolutionäre Neue Romantik" (zu P.O. RUNGE - Teil 2)“ stellte ich dar, dass der frühe Konstruktivist (!) und Konzeptkünstler (!) Runge über das auch symbolisch gemeinte Stilmittel der (frontalen) SYMMETRIE - "symmetrische Eintheilungen" (Ph.O.R.) in Analogie zu den Naturkräften - ein Höchstmaß an Ausgewogenheit; mit Lebendigkeit malte, zeichnete geschnitten hat (siehe die berühmten Scherenschnitte)! "Strenge" Spiegelbild-Symmetrie wurde von POR dynamisiert und mit seitlichen Symmetrien kombiniert: ein analoges Bildgestalten zeigt H. af KLINT.

Entwickelte RUNGE ein 3-dimensionales Farbsystem, beschäftigte auch KLINT die Farbenlehre; siehe Bildbeispiele. RUNGE hat das erste dreidimensionale Farbsystem, die „Erste Figur der Schöpfung“ mit Grundfarben-Symmetrien entwickelt. Damit beeindruckte er prominente Zeitgenossen; GOETHE z.B.. Auch KLINTsche Malerei zeigt Versuche, um einen Zusammenhang mit dem UNIVERSUM herzustellen. Stets mit Werken, die ein Kosmos-Weltverständnis widerspiegeln sollen; mit KREATIV-SYMMETRIEN … Eine PRÄ-Moderne Kunst! (Vorreiter von
EVOLUTIONs-Romantik: Evolutionary New Romanticism in Contemporary Art).

Wie P.O. RUNGEs Werk als Ergebnis von kulturell-evolutionären Prozessen begründet und charakterisiert werden kann, zeigt sich auch im KLINTschen Kunstwollen ein - ars evoutoria verwandtes - Entwicklungs-Denken: Das sich mit Goethe/Lamarck/Darwin & RUNGE skizzieren lässt: GOETHE (1749-1832) – Lamarcks Zeitgenosse - war DER Vorläufer der Pioniere der Evolutionsforschung DARWIN & LAMARCK: GOETHEs präevolluzerischer Metamorphose-Versuch von 1790 (Urpflanze-Hypothese) gilt als grundlegendes Werk der Botanik; das Blatt wurde als Grundform pflanzlicher Organe beschrieben. Leitmotiv des gesamten DÜRERschen sowie GOETHE-&-RUNGE-Schaffens: natura naturata & natura naturans.

Anthroposophischen Gesellschaft – DORNACH - Goetheanum

1920 starb Af KLINTs Mutter, die H.a.K. lange Jahre gepflegt hatte. Eine neue Lebensphase begann:

KLINT wurde Mitglied der Anthroposophischen Gesellschaft und Hilma besuchte DORNACH, wo sie Rudolf STEINER zum zweiten Mal traf: „Jetzt nahm sie wahr, dass Steiners Anregungen zur Malerei ‚aus der Farbe heraus’ zu neuen geistigen Inhalten und Darstellungsmitteln vorzustoßen suchen, weder Natur wiedergeben, noch die geistige Welt direkt darstellen möchten.“ (Van JAMES a.a.Ort.) 1922 begann vor dem Hintergrund dieser Erfahrungen eine dritte Phase ihrer malerischen Arbeit:

Diesmal malte sie Aquarelle im so genannten „anthroposophischen Stil“ mit frei fließenden Farben, die „ohne jede linienhafte Zeichnung Formen bilden“. In den folgenden 20 Jahren besuchte sie mehrfach DORNACH. Sie vertiefte – so VJ -ihre Kunst laufend durch eine „geisteswissenschaftliche Methodologie“, in der Bestrebung, ihre eigene Ausdrucksweise innerhalb dieser Stil-Richtung zu finden. Proben aus ihrer Malerei dieser Phase wurden in den 20er- und 30er-Jahren im Goetheanum ausgestellt. Ihre letzten Gemälde entstanden im Jahre 1941. H.a.K. starb ledig, im Alter von 81 Jahren, im April 1944, ohne dass sie ihre abstrakten Gemälde je ausgestellt hätte.

PHÄNOMEN

Vom 13.05.2010 - 21.11.2010 gab es die AUSSELLUNG „Rudolf STEINER - Die Alchemie des Alltags“ - Eine Ausstellung des Vitra Design Museum

Hier wurde der „Kosmos Steiner“ umfangreich dargestellt: zwei Ausstellungen a) „Rudolf Steiner und die Kunst der Gegenwart“ und b) „Rudolf Steiner - Die Alchemie des Alltags“. Das zweiteilige Großprojekt griff ein Phänomen auf, das bisher noch wenig Beachtung fand. Es soll angeblich „zu einem der spannendsten Kapitel der modernen Kunst und Geistesgeschichte“ gehörten: Denn „bedeutende Künstler, angefangen von Wassily Kandinsky über Piet Mondrian bis zu Joseph Beuys, haben sich immer wieder mit der universellen Ideenwelt von Rudolf Steiner beschäftigt und daraus wertvolle Impulse für ihre Arbeit bezogen“ – war zu lesen.

Mit Beginn des 21. Jahrhunderts erhalte diese Verbindung „durch das steigende Interesse von Gegenwartskünstlern an Steiner“ eine neue „Brisanz“, so proklamierten die Macher der Shows. Gleichzeitig erlebe „das ganzheitliche Weltbild wie das von Steiner vor dem Hintergrund lebhafter Debatten über ökologische Verantwortung, religiöse Sinnsuche und über ein aus den Fugen geratenes Wirtschaftssystem wieder stärkere Beachtung“.

Die vom Kunstmuseum Wolfsburg in Zusammenarbeit mit dem Kunstmuseum Stuttgart erarbeitete Schau „Rudolf Steiner und die Kunst der Gegenwart“ versuchte, die „universalistische Ideenwelt Steiners“ anhand der Werke von 15 Künstlern von heute aus neu aufzuschließen. Dem Steiner-Archiv und der Kunstsammlung Goetheanum in Dornach dankte man für die Unterstützung bei der Recherche.

In der vom Vitra Design Museum konzipierte Ausstellung "Rudolf Steiner - Die Alchemie des Alltags" wurde STEINERs Schaffen auch in Bezug gesetzt zu Werken von Hilma af Klingt. Zu dieser Ausstellung gab das Vitra Design Museum auch einen eigenen Katalog heraus.
KATALOG: http://www.rudolf-steiner-2011.com/index.php?set_l...

Vgl. auch http://www.design-museum.de/museum/ausstellungen/s... und http://rudolf-steiner-2011.com/index.php?set_langu...

Prinzip der Metamorphosenlehre & EVOLUTIONÄRE SYMMETRIE-Theorie (1)

Im Weblink a.a.Ort liest man:
„Aus seiner langjährigen Goetheforschung entwickelte Steiner das Prinzip der Methamorphosenlehre und übernahm weitere Anregungen für seine Farbenlehre. Mit der Eurythmie entwickelte er eine neue Bewegungskunst.“

Anzumerken ist, was in „die Drei: 67.Jg., Nr. 10/1997“ (S. 938-947 Dr. Arne von Kraft . Zoologe, Anatomisches Institut der Universität Marburg) berichtet hat. In: „Ist Symmetrie ein Evolutionsprinzip? Gedanken zu zwei neueren Büchern zum Thema Evolution und Symmetrie“ schrieb KRAFT:

„(...) Weitere Überlegungen führen den Verfasser weit in das Gebiet der theoretischen Physik und führen ihn, in Verbindung mit raumgeometrischen Gedanken zu einem ‚Urform-Modell’, das er einmal kurz so beschreibt (EST, S.272): ‚Mein Licht-Materie/Antimaterie-Energie-Urformmodell dokumentiert eine hypothetische, hochsymmetrische und fraktale Schlüsselfigur zu einer Protomorphologie und Protomorphogenie’ ... Schließlich entwickelt er im Zusammenhang mit der ‚Urknall-Theorie’ die Vorstellung von ...’Ururur...Energieknoten als Entitäten enorm großer Energiedichte des postulierten Ururur...Vakuums’ und gibt ihnen die Bezeichnung ‚Symmetronen’, welche ‚quasi unvorstellbar kleinen mathematischen Punkten entsprechen und minimalste räumliche Ausdehnung haben, ... virtuelle unteilbare Seinsqualitäten (Ururur...Atome...)’ (S.287). Hahn untermauert sein ‚materiegebundenes’, an physikalischen Begriffsbildungen und Vorstellungen orientiertes Denken, wenn er beispielsweise schreibt, dass ‚man die beobachtbaren Symmetrien (wie auch Asymmetrien) in der biologischen Welt nur dann wirklich verstehen kann, wenn man auch die ihnen entsprechenden Vorgänge chemischer und physikalischer Art wissenschaftlich analysiert und gedeutet hat’ (S.272). Und ferner: ‚In meiner Symmetrisationstheorie nehme ich für die Bewegungsvorgänge in der Symmetrisation an, dass nach der Modellvorstellung der bilateralsymmetrischen Di-Polarisierung raumzeitlich wechselwirkend spiegelbildlich-gegenläufige, elektro- und/oder magnetodynamische bzw. andere Grundkräfte,

die S y m m e t r i s a t i o n s f e l d e r erzeugen,

eine große Rolle spielen’ (S.129).

Hahns ‚Symmetrie-Monismus’, wie man sein Gedankengebäude nennen könnte, bietet ein Musterbeispiel einer zu einer Art universaler Weltanschauung ausgedehnten Naturtheorie, die sich aus dem monströsen Aufblähen eines Begriffes bzw. einer Begriffskategorie ergibt, aufgrund einer unüberbietbar erscheinenden Vereinheitlichungstendenz seines Kreators. (Es mag hier nachgetragen werden, dass Hahn auch ‚den Denkprozess als Symmetrisation zu interpretieren’ geneigt ist (S.98), dass von ihm auch die „Liebe als universeller Symmetrieakt’ bezeichnet wird (S.112); schließlich wird (S.233) auch das Gebiet des Sozialen einer Art von ‚Symmetrisation’ unterworfen.) Eine Art Kulmination scheint mir Hahns Gedankengebäude in folgendem Satz(S.290) zu finden: ‚Da die Baumeister Symmetrisation und Asymmetrisation nachweislich als konstante Hintergründe und Gesetzgeber die gesamte Dynamik der nicht aus dem Nichts entwickelten Welt bestimmen, können Gläubige in diesen Entwicklungsprinzipien durchaus eine Wesens- und Willensenthüllung des Göttlichen, eines erfahrungsjenseitigen, ewigen Welterzeugers und -Gestalters sehen.’ (...)

Vom rein philosophisch-gedanklichen Aspekt aus betrachtet mag man Hahns Denkmodell zwar als originell und ,in Verbindung mit dem sehr vielfältigen Material (Fachgebiete, Literatur ,Abbildungen) ,auch als durchaus anregend bewerten: Es kann aber nicht das leisten, was es zu leisten verspricht: eine Art universeller Welterklärung. Die Symmetrie als Universalbegriff ist zu denjenigen Begriffskategorien zu zählen, wie z.B. Polarität, Metamorphose, Substanz, Kausalität usw., die für das menschliche Welterkennen von wesentlicher Bedeutung sind, aber nicht zu einer universellen Welterklärungssubstanz (im begrifflichen Sinne), einem Weltprinzip umgedeutet werden dürfen. Geschieht dies doch, so entsteht zwangsläufig ein weitgehend konturenloses Begriffsmonstrum, welches scheinbar alles zu erklären vermag, in Wirklichkeit aber nichts erklärt.“

[Anmerken möchte ich als Buchautor/Herausgeber, dass der Rezensent sich intensiv mit den beiden Büchern von mir (s.o.) auseinandergesetzt hat und darüber berichtet, sie wichtig findet, lesenswerte Besprechung; seine Anthroposophie-„Anhängerschaft“ aber lässt Krafts subjektiven Standpunkt durchblicken. (Siehe auch die Veröffentlichung der umfangreichen Rezension gerade in der Zeitschrift „die Drei“. Die Anthologie zur EST wird von der Medizinischen Sektion am Goetheanum - Dornach/CH - nichtsdestotrotz zu den „Grundlagenwerken der Anthroposophischen Medizin“ gezählt; vgl. www.medsektion-goetheanum.org. Hierzu siehe auch im Internet unter „Evolution: Aktualisiertes Kapitel aus dem Buch ‚Goetheanistische Naturwissenschaft - eine Bibliographie“. W. Hahn) ]

Literatur

(1)

1998 – ein Jahr nach der KRITIK in „die Drei: 67.Jg., Nr. 10/1997“ erschien

SYMMETRY AS A DEVELOPMENTAL PRINCIPLE IN NATURE AND ART – heute seit 2011 als ebook auch:

http://www.worldscibooks.com/general/2847.html . / http://ebooks.worldscinet.com/ISBN/9789812817440/9...

Bürgerreporter:in:

W. H. aus Gladenbach

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