SYLT-Impressionen 2010: Schöne Gesichter einer INSEL für ENTDECKER

a&s-Performance-Malerei: „Einmal SYLT, immer SYLT.“ (24/7/2010)
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„Einmal SYLT, immer SYLT.“ Eine ARS EVOLUTORIA Performance in 113 Bildern:

An das den Naturgewalten ausgesetzte SYLT - die „Königin der Nordsee“ – denken viele, wenn von der schönsten und nördlichsten INSEL in der BRD die Rede ist. Über den Hindenburgdamm (vor 80 Jahren erbaut) mit dem Endbahnhof Westerland erreicht man SYLT mit dem Autozug von Niebüll aus. Bekannt ist das 99 Quadratkilometer große Eiland voller Lebensqualität auch wegen seiner einzigartigen 37 km langen und schmalen äußeren FORM; rund um den Inselkern mit den Orten WESTERLAND und KAMPEN. 400 m breit ist die Nordseeinsel an ihrer schmalsten Stelle. Liebhaber der Insel zieren ihre Karosse gern mit SYLT-Aufklebern am Auto-Heck. Die beiden zentralen Orte Schleswig-Holsteins sind für manche ein Synonym für „Sylt“. 12 Orte verteilen sich in Sylt auf 6 politisch selbständige Gemeinden und eine Stadt: das erstmals 1462 erwähnte WESTERLAND.

Kilometerlanger feiner Sandstrand, raue Brandung an der Westseite, stilles Wattenmeer im Osten. Urwüchsige Dünen und grüne Deiche. Blühende Heide und majestätische Kliffs - Tagträume und Nachtleben. Trubel und Abgeschiedenheit. Zwölf Ortschaften – keine wie die andere und jede mit ihrem unverwechselbaren Charme... (Mehr auch: http://www.sylt.de/ UND
http://www.sylt.de/meer/die-insel.html UND http://www.sylt.de/information/presse/pressemittei...

SYLT – von Norden aus nach Süden

11 Naturschutzgebiete gibt es auf SYLT und den NATIONALPARK WATTENMEER drum herum. Im Hochmittelalter 1141 n. Chr. wurde die Insel erstmals urkundlich erwähnt. Die alten Sylter nannten ihre Insel Sal, Söl oder Söld; von dänisch „Sild“ (Schwelle, Sockel).

Von Norden aus nach Süden erreicht man vom Seebad LIST – dem nördlichsten Ort der BRD – zunächst KAMPEN. LIST hat einen schönen, neu gestalteten Hafenbereich, wo sich mit Budenzauber & Trubel der „Fischkönig“ GOSCH etabliert hat. LIST liegt inmitten der Naturschutzgebiete ELLENBOGEN und der Lister DÜNEN. Mit den Themen-Bereichen Klima, Wetter, Klimaforschung und Leben mit Naturgewalten sowie den Kräften der Nordsee befasst sich das neue ERLEBNISZENTRUM NATURGEWALTEN im Nationalpark Wattenmeer am LISTer Hafen. Hier wird den Besuchern u.a. die Entstehung der Insel Sylt sowie Ebbe-Flut-Entwicklung gezeigt. Das Leben der vor Sylt zu beobachtenden Schweinswale, der Seehunde und Kegelrobben sowie vieler anderer Tiere wird hier näher unter die Lupe genommen. Infos zum Wattenmeer: www.wattenmmeer-nationalpark.de UND www.wattenmmer-weltnaturerbe.de !

LIST

LIST fasziniert Urlauber besonders auch wegen der einzigartigen schön anzusehenden WANDERDÜNEN: Diese riesigen Berge aus feinstem Nordseesand sind bewachsen mit befestigendem Strandhafer und Heidekraut. Die Sandberge wurden vom Westwind aufgetürmt, der die 3 Wander-Dünen allmählich nach Osten treibt; 3 bis 7 m pro Jahr. Sie bieten Schutz gegen die Urkraft der Nordsee. Von Woche zu Woche verändern sie ihr Aussehen. Die größte Wanderdüne ist 2.8 km lang und 20 bis 30 Meter hoch. Betreten darf man die unter Naturschutz stehenden Sandhügel NICHT.

KAMPEN

KAMPEN gilt als der „Nabel von Sylt“ - eine alte, in der Steinzeit bereits nachgewiesene Siedlung. In diesem schmucken Friesendorf (ca. 600 Einwohner) mit zahlreichen alten und neuen Friesenhäusern findet in jedem Jahr der „Musiksommer“ und der „Kampener Literatursommer“ statt; 2009 mit bekannten Autorinnen wie u.a. Iris BERBEN und Gertrud HÖHLER, die im „Kaamp-Hüs“ ihre Bücher vorstellten. 2010 können beim „13. Kampener Literatur- und Musiksommer Besucher mit folgenden Autoren ins Gespräch kommen: u.a. Alida GUNDLACH (Moderatorin u.a. „NDR-Talkshow“ – „Miteinander oder gar nicht“), Rüdiger NEHBERG (s.w.u. Dia-Reportage), Sabine KUEGLER („Dschungelkind“), Michael JÜRGS („Seichtgebiete“ – „Warum wir hemmungslos verblöden“), Volker LECHTENBRINK, Ulrich WICKERT (Ex-Mister Tagesthemen als Krimi-Autor) und Top-Manager Hans-Olaf HENKEL, der uns vor Augen führt, wie „Zocker und Politiker unsere Zukunft verspielen“ („Die Abwracker“). Er sagt - gegen die, die in der Krise versagt haben und warum -: „Höchste Zeit zum Gegensteuern!“ (02.09.10)

„Sir Vival alias Rüdiger NEHBERG – Lebenskünstler und Menschenrechtler

Am 8.7. kam ein Abenteurer mit bewegtem Leben – der Hamburger Rüdiger NEHBERG – ins Kaamp-Hüs und gab in einer 90-minütigen Dia-Reportage einige seiner Erlebnisse zum Besten: Er zeigte unter dem Thema „Querschnitt durch ein aufregendes Leben“, u.a. wie man monatelang im Abseits der Welt bestehen kann – zwischen kalkulierbaren Natur-Gewalten und unberechenbaren Menschen-Gestalten. Bilder zwischen Steinzeit und Gegenwart, von Leben und Tod. Zeigen will R.N. (auch im Buch wie mann/frau jeden Alters dem Körper, der Seele, dem Verstand neue Dimensionen zuweisen kann. Mit Vielseitigkeit, Selbstvertrauen und Zivilcourage konnte NEHBERG resistent werden gegen Langeweile und Null-Bock: So kämpfte der Autor auch in einer „Karawane der Hoffnung“ unkonventionell gegen das Verbrechen der weiblichen Genitalverstümmelung – „nicht nach Politikerart, gegen den Strom, wider allen Zeitgeist“. Mit seinem Vortrag fordert R.N. den Zuschauer auf: Lass Unmögliches Wirklichkeit werden – heute beginnt der Rest des Lebens (…).

Kampener MUSIK-Sommer: Zum 50sten des Sylter Boogie-Woogie-Man Jo BOHNSACK

Im MUSIKSOMMER wurde am 28.07. der energiegeladene Pianist und Sänger Jo BOHNSACK im Kampen-„Kaamp-Hüs“ gefeiert: J.B. leitete als 18jähriger ein „neues musikalisches Kapitel in Sachen Sylter Entertainment ein (…) spielte BOOGIE WOOGIE. Er lässt das Piano rollen wie die Idole seiner Schallplattensammlung. Er singt den Blues wie Ray Charles“, schreibt das Nordseebad Kampen in einer Broschüre zum 50sten von J.B.: „50 Years of Good Luck“. „SYLT en vogue“ – ein Lifestyle Magazin 2010 – urteilt zum 50. Geburtstag des Sylter Boogie-Woogie-Pianisten und Sängers J.B.: „(…) heute ist Jo BOHNSACK der heißeste Boogie- und Blues-Export der Insel und ist von den internationalen Bühnen nicht mehr wegzudenken. (…) Er intonierte den Schlachtruf der guten Laune ‚Let the good times roll!’ wie kein anderer. (…) Der Alte Kursaal ist und bleibt seine Lieblingsbühne. Lang ist sie, die Liste der denkwürdigen Konzerte, die er hier im Herzen von Westerland, zwischen Rathaus und Feuerwehr, vor einheimischen Fans und Blues-trunkenen Badegästen gegeben hat. Dabei sind es vor allem die Gemeinschaftsauftritte, etwa mit seinem großen Vorbild Champion Jack Dupree oder seinen Hamburger Boogie-Kumpanen Axel Zwingenberger, Vince Weber und Gottfried Böttger, die diese kleine, intime Spielstätte in den Rang einer ersten Adresse erhoben haben.“ Zum Auftritt im Alten Kursaal nennt das Magazin die Termine: 7.4./25.5./29.6./14.u.18.7/10.u.26.8./1.u.23.9./7.u.20.10.2010. Siehe BILDERGALERIE zum Auftritt des Spitzenpianisten am 29.6. mit Australiens BOOGIE-Lady Jan PRESTON im Kursaal. Neben der Fotoserie-a&s-Performance siehe auch den W.H.-Artikel: http://www.myheimat.de/gladenbach/kultur/jazz-szen... - bis heute 985 mal gelesen, mit 27 Bildern.

WATT-Landschaft (Ostseite) ROTES KLIFF (Westseite)

Im Friesen-„Promi“-Dorf KAMPEN kann man auf der Ostseite die weite WATT-Landschaft erleben und auf der Westseite am ROTEN KLIFF herrlichen Badestrand genießen. Der Leuchtturm „Rotes Kliff“ – auch „Christian“ genannt, ist der älteste der Insel; 1855 erbaut. Edel-Boutiquen, Luxusvillen und Promi-Partys – das ist die eine Seite von KAMPEN. Die herbe Schönheit der Natur zwischen Kliff und Watt die andere. Bekannt ist das Promi-Dorf als „Heimat der Schönen und Reichen“ wegen der größten Juweliersdichte und der höchsten Grundstückspreise. Mittelpunkt des Ortes ist die legendäre Whiskeymeile. Was das mondäne und pittoreske Seebad KAMPEN aber so besonders macht, sind die zwischen Heckenrosen hingeduckten REET-DÄCHER der Häuser aus Rotsteinen in „friesischer Bauart“ mit Sprossenfenstern und idyllischen Gärten. Besonders aber auch das der Brandung trotzende ROTE KLIFF. Architektonische Scheußlichkeiten wie in Westerland sieht man hier nicht.

WENNINGSTEDT & BRADERUP

WENNINGSTEDT & BRADERUP beherbergen die schönste Steil-Küste Sylts, das bis zu 25 m hohe Rote Kliff und das MEGALITH-GRAB „Denghoog“ – ein „Ganggrab“.

Ein vorgelagerter grüner Teil westlich von „Wynningstede“ – bis Mitte des 14. Jahrhunderts noch als Sommerweide genutzt – fiel der „Groten Manndränke“ von 1362 zum Opfer. Verheerende Sturmfluten konnten dem DENHOOG („Thing-Hügel“) nichts anhaben – einer der größten und besterhaltenen neolithischen Grabanlagen. Dieses europaweit bedeutsame, rund 5000 Jahre alte Gang-Grab liegt etwa 20 m über der dem Meeresspiegel und hat deswegen die Zeitläufe seit der Jung-Steinzeit unbeschadet überdauert. Auf den Geestgebieten der Insel Sylt lagen einst unzählige Grabhügel der Jungsteinzeit und frühen Bronzezeit. Die Wände der DENHOOG-Grabkammer bestehen aus 12 mächtigen Findlingen auf denen 3 Felsblöcke als Decke liegen; ca. 75 cm stark, Gewicht etwa 20.000 kg. Den Grab-Zugang bilden ein 6 m langer Gang aus 18 Wand- und 9 Deckensteinen. Ein dreieinhalb Meter hoher Erdhügel erhebt sich über der Gesamt-Konstruktion. Das Großstein-Ganggrab hat über mehrere Generationen als Beisetzungsstätte für eine Familie oder Sippe gedient; dies ergibt sich aus den Grab-Beigaben: diversen Steingeräten reich ornamentierten Gefäßen. Ein Großsteingrab von der Art des Genghoog, aber wesentlich kleiner, ist der bei Sandaushub freigelegte HARHOOG in Keitum; vgl. Bilderstrecke.

Nordsee-Heilbad WESTERLAND

„Hauptstadt der Insel“ ist das Nordsee-Heilbad WESTERLAND, dem ein schöner Song gewidmet wurde. Wer mit dem Autozug das erste Mal in dem Ort mit ca. 8900 Einwohnern ankommt, könnte enttäuscht sein - wegen der halbgroßstädtischen Architektur: Das Stadtzentrum gleicht einem bunt zusammengewürfelten architektonischen Sammelsurium. Der Urlauber wird jedoch nach Entdecken der Kur-Promenade mit modernem Kurmittelhaus, dem Freizeitbad Sylter Welle, der Spielbank im alten Rathaus u.a.m. bald seinen Eindruck revidieren: die Urlaubslandschaft mit 7 km Sandstrand, urwüchsigen Dünen und Brandung bei 2 km befestigten Promenaden und Flanierstraßen (Friedrichstraße) sowie einige idyllische Fleckchen faszinieren.

Die Open-Air-Konzerthalle am Meer („Musik-Muschel“ genannt) ist - mit täglichem Musikprogramm in der Saison - ein Highlight im Stadtzentrum. Auch Gottesdienste finden hier am Sonntagmorgen statt (vgl. Bilderserie). Die Bausünden der 70er Jahre mit den Beton-Blöcken in Muschel-Nähe versucht man zu ignorieren. Kritiker mokieren sich über die grüne „schräge“ „Kunst“ auf dem Bahnhofs-Vorplatz.

Als SYLT- und JAZZ-Fan kann man jährlich im Sommer JO BOHNSACK am Steinway-Flügel LIVE erleben: Sowohl im „Musiksommer“ Kampens im Kaamp Hüs als auch im Westerländer Alten KURSAAL tritt der Sylter BOOGIE-WOOGIE-Man auf. Seit mehr als 30 Jahren ist der Karriere-Mann, der die halbe Welt bereist hat – bei Konzerten & Festivals gespielt und gesungen hat - seinen Wurzeln treu geblieben. Er lässt auf Sylt das Piano rollen und singt dabei den Blues wie Ray Charles; „Let the good times roll“ titelte der Sylter Jo Bohnsack zu seinem Konzert, der schon mit B.B. KING auf der Bühne stand. Siehe dazu mein ausführliches Porträt – fast 1000mal gelesen – LINK w.oben.

JAZZ am MEER: Der Alte KURSAAL Westerlands als Treffpunkt der JAZZ-Fans

Zu „Jazz am Meer“ waren am 2.7. Fans der Gruppe Romada-Singer zur Musik-Muschel gekommen: Unter anderem waren Titel wie Chris BARBERs „Ice Cream“ zu hören und ein Madley mit bekannten Musik-Stücken Glenn MILLERs. Chris BARBER trat 2009 in Westerland auf, worüber ich ausführlich mit Bildergalerie berichtet habe: Siehe
Mit Glenn MILLER brilliert 2010 mit Freude und Leidenschaft in modernem Live-Sound im Alten Kultursaal „The GLENN MILLAR ORCHESTRA Directed by WILL SALDEN“: „Evergreens in Swing“ heißt es im Saal am Rathausplatz am 21.7.

Jo BOHNSACK – „der ganze Stolz der Insel“ – hatte als Boogie-Woogie-Interpret nach 30 Jahren seit dem Beginn seiner Karriere und zum 50sten am 29.7. im Kursaal eine charmante Begleitung: Dem „Ausnahme-Pianisten“ von „höchster Klasse“ (so die Westerländer Presse) war es gelungen, Australiens große BOOGIE-&-BLUES Lady Jan PRESTON nach Sylt einzuladen. Die Show mit Jo BOHNSACK war ein einmaliges Erlebnis: J.P. riss mit ihrer großartigen Stimme und den beiden Boogie-Händen das Publikum (ca. 150 Zuschauer) in ihren Bann. Gemeinsam ließen PRESTON & BOHNSACK – drei und vierhändig – den Blues und Boogie rollen; z.B. mit „I found my Thrill on Bleu berry hill“ und in anderen Titeln. Unterstützt wurden beide ebenbürtige Piano- und Gesangs-Talente durch Micha MAASS aus Berlin am Schlagzeug. Vgl. a&s-Bilder-Performance.

Abi WALLENSTEIN and Friends im Alten Kursaal – LEIDER ausgefallen, E-Karten zurück (…)

Als JAZZ-Gast sollten auf Sylt auch - am 5.7. - Abi mit seinen Freunden Georg SCHROETER (Piano) und Marc BREITFELDER (Harp); einem Duo, das erst kürzlich im Bereich Blues and Boogie-Woogie ausgezeichnet wurde. WALLENSTEIN ist seit den frühen 60ern als Solist (Gitarre, Gesang), Bandleader und als Partner von Axel ZWINGENBERGER, Vince WEBER und Inga RUMPF unterwegs. Als „Vater der Hamburger Bluesszene“ wird der sehr authentisch den Blues interpretierende A.W. bezeichnet. Das KONZERT ist mangels Besucher-Interesse ausgefallen; siehe daher NUR 1 Plakat in der Bildergalerie.:

KUNST & KULTUR auf SYLT und in Westerland

Galerien als Kunsthäuser gibt es viele auf Sylt: Was Beachtliches geboten wird beschreibt die Website - http://www.sylt.de/leidenschaft/kunst-kultur.html - so:
"...Sie ist nie dieselbe und doch stets unverkennbar die Insel. Wie sie sich darbietet, das ist in keinem Augenblick nur ihre eigene Natur, immer ist auch etwas anderes dabei. Wer Erinnerungen an viele Orte in den verschiedenen Zonen der Erde mitbringt, der kann sich auf der Insel in einer homerischen Bucht oder auf einem schottischen Moor, in einem hochgelegen Gebirgstal oder in der Sahara, in einem norddeutschen Dorf des 16. Jahrhunderts oder, wie jemand versicherte, sogar unter dem tibetanischen Himmel wiederfinden..."

So schwärmte Verleger Peter SUHRKAMP von „seiner Liebe Sylt“. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Sylt ein begehrtes Reiseziel für Künstler, Dichter und Schriftsteller. Thomas Mann, Max Beckmann, Robert Musil, Gret Palucca: Lang ist die Liste derer, die auf der Insel nicht nur die Ruhe vor dem Großstadttrubel suchten, sondern auch in den elementaren Naturerlebnissen Inspirationen für ihre Werke fanden. Dieser Tradition folgen die zahlreichen kulturellen Angebote der Gegenwart: Literatursommer und Klassikwerkstatt, Meerkabarett und Inselcircus oder das Sylt ART Festival. Allesamt Garanten für anspruchsvolles und kurzweilige Veranstaltungen, lehrreiche, vergnügliche Sahnehäubchen für die schönsten Wochen des Jahres.

Und: Sylt ist – mehr denn je – eine Begegnungsstätte und Rückzugsgebiet für Künstler und Kunstinteressierte. Abseits von Populärkultur und Mainstream verbirgt sich auf der Insel noch so mancher Gehimtipp. So unterschiedlich die Insel, ihre Bewohner und ihre Gäste sind, so abwechslungsreich und anspruchsvoll ist auch das kulturelle Spektrum. Eben die ganze Vielfalt.
Über RANTUM nach HÖRNUM im Süden der Insel SYLT

Vom Inselkern aus führt uns der Weg, den man schön auch mit dem Rad auf einem Fahrrad-Wanderweg erkunden kann, weiter über RANTUM nach HÖRNUM im Süden. RANTUM beherbergt heute das bekannte Sylter Highlight „MEERKABARETT“: ein zweimontiges Musik-, Kabarett- und Comedy-Festival im insularen Veranstaltungssommer. Die Rantumer Mineralwasserfabrik (Sylt-Quelle) stellt die Produktionshalle für das Meerkabarett zur Verfügung. Auf Stammgäste wie GÖTZ ALSMANN wird nicht verzichtet (www.meerkabarett.de). Auch 2010 – zum 4. Festival in Rantum - steht G.A. im Programm des meerkabarett (12.07. – 29.08.10): Nach Piet Klocke, Marlene Jaschke, Gayle Tufts, und Dr. Eckart von Hirschhausen (Liebesbeweise 16.-18. Juli) u.a. und Annett LOUISAN (24/25.07) hat am 9./10./11. August Götz ALSMANN mit „Engel oder Teufel“ seinen Bühnen-Auftritt. (Gute-Laune-Show mit JAZZartiger Musik.). Joja WENDT zeigt „Das Beste am Klavier“ am 14. August. Und Mike KRÜGER informiert: „Is’ das Kunst, oder kann das weg?“ (17.08.)

Die „Stiftung KUNST-RAUM Sylt Quelle“ diskutiert im „wissenschaftssommer 2010“ das Thema EVOLUTION: „Was von DARWIN übrig bleibt“ – ein „Anlass zum Nachdenken, zum Streiten“ (Vorträge ab 19 Juli 2010 mit Autoren wie Mittelstraß, Büchel, Ganten, Reinitzer, Glaubrecht, und Voss.)

Der Ort HÖRNUM hat eine romantische Tradition als Schlupfloch von Strand- und Seeräubern im 17. Jahrhundert. Seit 1907 steht dort der 57 m hohe LEUCHTTURM mit dem (damals) stärksten Leuchtfeuer an der Deutschen Nordseeküste. Zu den schönen Nachbarinseln FÖHR und AMRUM sowie den Halligen HOOGE und GRÖDE gelangt man vom Auslaufhafen Hörnums mit den „Adler“-Schiffen (www.adler-schiffe.de). Auch der Luftkurort TINNUM (Sylt-Ost), der MUNKMARSCHer Hafen (bis 1927 das Sylter Tor zur Welt) , die Ortsteile ARCHSUM-MORSUM (Sylt-Ost) mit dem in den Deich einbezogenen jungsteinzeitlichen Megalith-Grab „Mootjes Küül“ (Großmütterchens Kuhle; etwa 4000 Jahre alt) sowie KEITUM als „schönstem Inseldorf“ sind interessante Luftkurorte mit vielen Gästebetten. Gut besuchte Kirchen-Konzerte (mit einer Orgel von 1787) erfreuen Urlauber das ganze Jahr in der spätromanischen Seefahrer-Kirche St. Severin (13. Jh.). Der Schiff-Fahrt dient als Seezeichen bis heute der Turm der Kirche.

BEDROHTE NATUR

Eine Entwicklung, die auf der Insel SYLT von vielen Menschen mit großer Skepsis betrachtet wird, sind der Tourismus- und der extreme Bau-Boom, wobei durch Großprojekte eine einzigartige Natur-Landschaft gefährdet ist: Gefahr droht u.a. durch Pauschal- statt Individual-Urlaub und die Bebauung bislang freier Flächen bei Rückgang der Küstenlinien. Als Job-Maschine und Steuer-Quelle spielt Sylt aber eine große Rolle. Die Sylter haben heute nach wie vor gegen die Natur zu kämpfen: Früher waren ihre Häuser unsicherer: STURMFLUTEN vernichteten das fruchtbare Marschland westlich des Ortes Westerland und Dünen begruben Ackerland und Häuser unter Sand. Die WEST-Küste der Insel Sylt ist Meeres-Angriffen besonders ausgesetzt. Sie verliert jährlich etwa eine Million Kubikmeter Sand. Dank teurer Sand-Aufspülungen kann heute die Substanz der Insel erhalten werden, die auch als Wellenbrecher für das Festland dient. Mit Bedeichung hat man schon im Mittelalter versucht, Gebiete vor Sturmfluten zu schützen. Der Hindenburgdamm zwischen Morsum und Keitum dient auch einer gewissen Hochwasserschutz-Funktion.

Die ältesten Zeugnisse menschlicher Besiedlung der Sylter Kultur-Landschaft sind etwa 12000 Jahre alt: Grabhügel in Resten um Kampen, Keitum und Morsum und Burganlagen; Ringwall Tinnumburg, eingeebnete Archsumburg mit Ringwallanlage des 1. Jh. n. Chr..

EXKURS: Für KUNST-Interessierte, die nach SYLT reisen:

NOLDES LEUCHTENDE FARBENPRACHT – BLUMEN- UND GARTENBILDER

Direkt auf dem Festland vor SYLT, acht Kilometer von der Nordseeküste entfernt, erhebt sich inmitten weiter Marschlandschaft die Warft SEEBÜLL.

Umgeben von einem prächtigen Blumengarten lebte und arbeitete hier von 1927 bis zu seinem Tod Emil Nolde (1867-1956), der zu den führenden Expressionisten des 20. Jahrhunderts gehört. E.L. KIRCHNER lobte den Maler ausdrücklich in seiner "Chronik"; siehe - mit a&s-44-Bilder-Performance

Das eigenwillige Wohnhaus mit Atelier und Bildersaal entwarf der Maler selbst ebenso wie den prächtigen Blumengarten. Wie in jedem Jahr steht die wechselnde Ausstellung im historischen Noldehaus auch in dieser Saison wieder unter einem besonderen Thema: Blumen- und Gartenbilder. Die Exponate zeigen Noldes Verbundenheit mit der Natur und seine Vorliebe für üppige Gärten. Es werden farbenprächtige Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Graphiken und kunsthandwerkliche Arbeiten aus der umfangreichen Sammlung gezeigt, zum Beispiel Noldes bekannter „Großer Mohn“ aus dem Jahr 1942 oder das bisher nie ausgestellte Bild „Maimorgen“ (1925) mit einem halbnackten Mädchen im Sonnenrot.

Viele Werke stammen aus der Zeit des Nationalsozialismus als Nolde mit einem Malverbot belegt worden war: "Entartete Kunst"- IDEOLOGIE. Siehe im WEB W.H.& Entartete Kunst; ebenda mehrere Artikel mit Bildern; z.B. "Haus der Kunst" & WEI WEI oder Ausstellung E.L. KIRCHNER (Städel Frankfurt).

In SEEBÜLL sind auch 32 der „Ungemalten Bilder“, kleine Aquarelle, die Nolde heimlich malte, zu sehen. Die Nolde Stiftung Seebüll mit der Ausstellung und dem Garten ist bis Ende November täglich von 10-18 Uhr geöffnet. Der SyltShuttle und die Sylter Verkehrsgesellschaft bieten Kombiangebote von Sylt aus an. Nolde Stiftung Seebüll 25927 Neukirchen Telefon 04664-98 39 30
www.nolde-stiftung.de. Öffnungszeiten: Täglich 27. Februar bis 30. November 2010: 10 - 18 Uhr - Juni bis September: zusätzlich donnerstags bis 20 Uhr.

Bürgerreporter:in:

W. H. aus Gladenbach

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