NATUR-Erlebnisse SYLT 2012: Beeindruckendes MORSUMer KLIFF & Besuch im Naturschutzgebiet "Nord-Sylt". NAtUR PUR - pour NATURschutz .

Die Ostscholle des Morsum-Kliffs. Standort: oberhalb des Glimmertons mit Blick auf die Schichten des Limonitsandsteins und des Kaolinsandes, deren Schrägstellung hier gut erkennbar ist. werner hahn foto.
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  • Die Ostscholle des Morsum-Kliffs. Standort: oberhalb des Glimmertons mit Blick auf die Schichten des Limonitsandsteins und des Kaolinsandes, deren Schrägstellung hier gut erkennbar ist. werner hahn foto.
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Das Morsum-KLIFF ist eine sich über eine Distanz von knapp 2.000 Metern im Osten der Insel SYLT, etwa zwischen dem Hindenburgdamm und dem Ort MORSUM erstreckende Steilküste. Das Kliff ist Naturschutzgebiet und „Nationaler Geotop“.

Siehe in der BILDERstrecke: Die Ostscholle des Morsum-Kliffs. Standort: oberhalb des Glimmertons mit Blick auf die Schichten des Limonitsandsteins und des Kaolinsandes, deren Schrägstellung hier gut erkennbar ist. Links vom Kaolinsand eine weitere Glimmertonscholle. Oben postglaziale Sanddünen. Im Hintergrund (oben links) ist ein Teil des Hindenburgdamms zu erkennen.

Die geologische Bedeutung dieser Steilküste liegt in erster Linie darin, dass die hier aufgeschlossenen Formationen unter Einwirkung der Gletscher der Saale-Kaltzeit (vor etwa 120.000 Jahren) aus ihrer natürlichen Lage zu mehreren Schollen (oder Schuppen) aufgestaucht und schräg gestellt wurden, so dass sie heute in der Reihenfolge ihrer Entstehung nebeneinander (und nicht übereinander) im Kliff zu sehen sind.

Die eigentliche KLIFF-Bildung fand erst im Postglazial statt. Aus dieser Zeit stammen auch die im oberen Abschnitt des Kliffs lokal auftretenden Sanddünen.

Das Kliff selbst wird in vier Schollen untergliedert, Ostscholle, Hauptscholle, Mittelscholle und Westscholle. Der geologische Aufbau dieser Schollen ist ähnlich. Ausgehend von der Ursprungslage (von unten nach oben, was nach Aufrichtung der Schollen nunmehr einer Betrachtung von West nach Ost entspricht) sind dies … Dazu mehr:
http://de.wikipedia.org/wiki/Morsum-Kliff

Im Zuge der Planung des Hindenburgdamms wurden Überlegungen angestellt, als Baumaterial für diese feste Verbindung zwischen Sylt und dem Festland Teile des Morsum-Kliffs abzutragen.

Privatinitiativen vereitelten diesen Plan und erreichten die Unterschutzstellung eines 43 Hektar großen Gebietes im Jahre 1923. Die Initiatoren sind zugleich Gründer des Vereins Naturschutz Insel Sylt, aus dem 1977 die Naturschutzgemeinschaft Sylt e.V. hervorging, die heute Schutzträger des NSG Morsum-Kliff ist.

Das Kliff ist streng geschützt

Das Sammeln von Fossilien ist untersagt, ebenso natürlich das Besteigen des Steilufers. Am besten zugänglich ist die Ostscholle, zu der von einem unweit einer Hotelanlage gelegenen Parkplatz ein Fußweg ausgeschildert ist, über den man auch an den Strand gelangt.

Das Naturschutzgebiet und Geotop Morsum-Kliff

Das Morsum-Kliff ist neben dem Listland das älteste Naturschutzgebiet Schleswig-Holsteins. Seine Unterschutzstellung steht in einem engen Zusammenhang mit der Geschichte des 1. Weltkrieges. Genauer gesagt hängt seine Ausweisung mit dem Bau des Hindenburgdammes zusammen:

Bereits vor Kriegsausbruch hatte man an eine Bahnverbindung nach Sylt in Form einer Brücke gedacht, um die Fährverbindung von Hoyer nach Munkmarsch zu entlasten. Vor allem aus militärischer Sicht - Truppen und Material wären so wetter- und vor allem tideunabhängig zu transportieren gewesen. Der Ausbruch des Krieges und seine hohen Kosten verhinderten zunächst die Ausführung der Planung, die Anfang der 20er Jahre wiederaufgegriffen wurde.

„Ein Damm sollte her, und anfänglich für dessen Bau auch das Morsum-Kliff mit seinen bis zu 10 Mio. Jahre alten Erdschichten abgetragen und als Baumaterial verwendet werden. Genau das aber wollten Ferdinand Avenarius, Ferdinand Goebel und Dr. Knud Ahlborn, drei von der freideutschen Jugendbewegung beeinflusste Nicht-Insulaner, verhindern: Auf ihre Initiative hin wurde das etwa 43 ha große Gebiet 1923 unter Naturschutz gestellt. Und nicht nur das: Sie gründeten 1924 den Verein Naturschutz Insel Sylt, aus dem die heutige Naturschutzgemeinschaft Sylt e.V. (seit 1977 offizieller Schutzträger des Morsum-Kliffs im Auftrag der Landesregierung) hervorgegangen ist.“
QUELLE: http://www.naturschutz-sylt.de/NSG_gebiete_morsum....

Am Morsum-Kliff sind die verschiedenen, bis zu 10 Millionen Jahre alten Erdschichten nicht über-, sondern nebeneinander zu finden und damit zugänglich! Die zweite Besonderheit ist seine Vielfältigkeit:

Nicht nur die Geologie, auch die Heidelandschaft, die Hünengräber, das Wattenmeer und die Tier- und Planzenwelt begeistern die Besucher. Aufgrund der Fossilienfunde aus den einzelnen Erdschichten konnten Paläontologen rekonstruieren, wie es auf Sylt vor Millionen von Jahren ausgesehen haben muss und welchen klimatischen Bedingungen es wohl unterworfen war. Man nimmt z.B. aufgrund der Funde im Glimmerton an, dass eine Urnordsee vor 8-10 Mio. Jahren ca. 2/3 des heutigen Schleswig-Holsteins bedeckte.

Vor allem soll das Klima auf Sylt dem der heutigen nordafrikanischen Atlantikküste ähnlich gewesen sein. Heute sind vor Morsum - außer nach Sturmfluten im Winter - kaum noch Fossilien zu finden:

Das Graben ist ebenso wie das Besteigen des Kliffs strengstens verboten.

Vor- und Frühgeschichte am Beispiel der Hünengräber...
Erste recht sichere Besiedlungszeugnisse sind am Morsum-Kliff der Jungsteinzeit (Neolithikum, 4.000-1.800 v.Chr.) zuzuordnen. Hauptsächlich kommen sie aber aus der Bronzezeit (1.600-450 v.Chr.), vor allem in Form von Hünengräbern: Die über Jahre genutzten Großhügel (mit bis zu 35 Beisetzungen) rund um den Markmannshoog und ihre Funde wie z.B. Waffen, Schmuck und Gebrauchsgegenstände zeugen von der Kultur eines seefahrenden Händlervolkes.
Aus der Wikingerzeit (800-1.000 n.Chr.) stammen die Hügelfelder z.B. westlich des Parkplatzes.

Bis zu 1.400 Hünengräber gab es auf Sylt, von denen aber ein großer Teil eingeebnet wurde. Morsum-Kliff ist dennoch das größte zusammenhängende Hünengrabgelände Deutschlands.

Pflanzenwelt ...

Die Pflanzenwelt zeigt sich am Morsum-Kliff in erster Linie in den Heideflächen.

Die DÜNENPFLANZE schlechthin und eigentlich fast die wichtigste auf SYLT ist der Strandhafer:

Eine Pflanze durchwächst mit ihrem tiefen und weitverzweigten Wurzelwerk 1 qm Sand pro Jahr und verhindert so, daß die an der Westküste als Schutzgürtel notwendigen Dünen wieder zu wandern beginnen. Sein Vorteil: Er braucht wenig Nährstoffe - die des heraufwehenden Sandes reichen ihm aus...
Es heißt auf Sylt immer: Füße weg von den Dünen und Bitte nicht pflücken !

Tierwelt...

Neben den in der Heide lebenden zahllosen Insektenarten und Kleinlebewesen - Schmetterlingsarten wie z.B. Fuchs-, Zitronen-, Distelfalter und Pfauenaugen sind zu beobachten.

BLUTströpfchen saugend: auf SYLT keine Seltenheit. Vorderflügel der Widderchen mit Flecken ("Blut") als WARN-Tracht - siehe werner hahn Foto-Strecke.

Vogelkundler freut es: Unter den im Watt nach Nahrung suchenden Vogelscharen fallen hier besonders auf:

„Der kleine Sandregenpfeifer, der seine gut getarnten Eier oft direkt im Spülsaum des Strandes versteckt . Die Feldlerchen, die auf der Heide brüten, sowie die empfindlichen Uferschwalben, die sich wieder Röhren als Behausung ins Kliff gegraben haben. Garantiert zu finden ist ein anderer Höhlenbrüter, die schwarz-weißbraun gefleckte Brandgans (friesisch: Bargente), früher eine Art Haustier der Friesen, die ihr sogar Kunstbauten anlegten, allerdings nicht ohne auch einmal ein Ei zu klauen.“ (Ebenda a-a-O.)

Willkommen... Naturzentrum Braderup

...auf der Homepage der Naturschutzgemeinschaft Sylt e.V.

Hier bekommen Sie einen Einblick in die Arbeit der Helfer des Vereins und warum es sich lohnt die Natur dieser Insel zu schützen. Das Naturzentrum Braderup ist in jedem Fall einen Besuch wert. Sie finden eine umfangreiche Ausstellung über die Sylter Natur, Inselentstehung, Küstenschutz, Braderuper Heide, Morsum-Kliff, Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer, Flora und Fauna, Meerestiere und vieles mehr...

Begleiten Sie uns auf den von uns geführten Watt-, Morsum-Kliff- und Heidewanderungen sowie auf unseren naturkundlichen Fahrradtouren, und auf Führungen in unserem Kräutergarten...

Viel Spaß wünscht Ihnen die Naturschutzgemeinschaft Sylt e.V.!
Siehe Quelle: http://www.naturschutz-sylt.de/

Die Dünengebiete in den Gemeinden List und Kampen (Sylt), Kreis Nordfriesland, wurden auch zum Naturschutzgebiet erklärt.

Das Naturschutzgebiet "Nord-Sylt"

Siehe BILDER werner hahn:

Unter Nummer 1 in das beim Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume als oberster Landschaftspflegebehörde geführte Verzeichnis der Naturschutzgebiete eingetragen.

Das Naturschutzgebiet ist rund 1796 ha groß und wird wie folgt begrenzt:

Im Süden, nördlich der Kampener Heide beim Übergang der "Kampener Geest" zum Nehrungshaken des Listlandes auf Kliffende zwischen der offenen Nordsee und der L 24 Kampen/List in Höhe des Straßenkilometers (Str.-km) 25,06, verläuft die Grenze in nördlicher Richtung an der Westseite der L 24 bis in Höhe des Str.-km 25,7, überquert die L 24 in ostwärtiger Richtung und verläuft an der Süd-, später Ostseite des alten, bis zur Fertigstellung der L 24 Kampen/List als Fuß- und Fahrweg benutzten Weges Kampen/List bis in Höhe des Str.-km 26,7.

Von dort aus folgt die Grenze wieder der Ostseite des alten Verbindungsweges Kampen/List bis zu einem Punkt, an dem in Höhe des Str.-km 27,3 der alte Fahrweg an die L 24 herantritt. Von hier aus springt die Grenze auf die Westseite der L 24 und verläuft bis in Höhe des Str.-km 27,6, der L 24.

An diesem Punkt springt die Grenze wieder auf die Ostseite der L 24, um dann an der Ostseite des genannten alten Verbindungsweges Kampen/List bis zu einem Punkt zu verlaufen, bei dem in Höhe des Str.-km 27,9 der alte Weg wieder an die L 24 herantritt.

Bürgerreporter:in:

W. H. aus Gladenbach

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