Hat Hilma af KLINT wirklich die ABSTRAKTION der Moderne erfunden? Zu einer These von Julia VOSS (jvo FAZ)

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Julia Voss (jvo) studierte Germanistik, Kunstgeschichte und Philosophie. Ende 2005 schloss sie ihre Promotion in Kunstgeschichte ab, die im Fischer Verlag unter dem Titel „Darwins Bilder. Ansichten der Evolutionstheorie, 1837–1874“ erschienen ist. Seit Februar 2007 ist jvo Redakteurin im FAZ-Feuilleton und übernahm zusammen mit Niklas Maak die Leitung des FAZ-Kunstressorts. Eins seriöses FEUIILLETON.

MISERE FEUILLETON…

Schuld auch an der MISERE der KUNSTKRITIK(erInnen) heutzutage (FEUILLETONistischer Kunstkritik) – dem „traurigen Zustand der Gattung Kunstkritik“ (so 2003 Christian Demand) haben die der der Kunstkritik fehlenden KRITERIEN, so formulierte ich es in dem beBILDerten Artikel „Friedenspreisträger Anselm KIEFER erklärt den 9/11-Massenmord zu einem "Kunstwerk". Osama bin LADEN ein Künstler???“ (http://www.myheimat.de/gladenbach/kultur/friedensp... )

So mache sich die KRITIK – siehe auch Fall KITTELMANN/DUCHAMPismus - „zum Komplizen des Kunstmarkts“, denn sie „hat den Kontakt zu ihrem Publikum verloren oder sich in die einschlägigen Szenezeitschriften und damit in einen hermetischen Fachdiskurs geflüchtet“: der - so Eduard BEAUCAMP – „Kunst nicht mehr an den Ausstellungsbesucher vermittelt, sondern mit den anderen Vertretern des KUNSTBETRIEBs, also Künstlern, Kuratoren, Galeristen und Sammlern kurzgeschlossen ist“. Das mutige Plädoyer des DIE ZEIT Kunstkritikers Hanno RAUTERBACH gegen UNkritische zeitgenössische Kritik/er sollte unbedingt unterstützt werden. So meine Forderung im web. Man darf das Kritiker-Problem nicht pauschalisierend behandeln, betonte ich a.a.Ort (bitte googeln).

Oft ist das Feuilleton bzw. der Feuilletonismus ein deutlich NEGATIV besetzter Begriff, der dem Gegenstand einen überheblichen, nebensächlichen oder verzerrenden Gestus unterstellt. Der feuilletonistische Stil ist „literarisch, im Plauderton oder auch humorvoll gehalten“ (wikipedia): Er bedient sich rhetorischer Figuren sowie Wortfiguren. Diesen STIL vermeide ich ... so mein Credo.

Kann & wird eine Frau (Theo- & Anthroposophin) die ABSTRAKTION der Moderne erfunden haben - jvo These?

Die FAZ schrieb am 14. April 2011:

Zu den erstaunlichsten Texten über Édouard MANET gehöre ein Vortrag, den Michel FOOUCALT am Beginn der 70er Jahre hielt. Foucault habe eine Reihe präziser Beobachtungen gemacht, wenn er beispielsweise auf die verblüffende „Ausschaltung der Tiefendimension hinweist, mit der Manet seine Figuren wie einen Fries in der Fläche organisiert oder sie ohne erkennbare Stellfläche in eine gemalte Leere versetzt“.

Überraschend sei laut FAZ (so Peter GEIMER) jedoch die Ausschließlichkeit, mit der Manet von Foucault zum ALLEINigen URHEBER der modernen Malerei gemacht werde: Erst Manet habe die gesamte Malerei des 20sten Jahrhunderts ermöglicht und nach Jahrhunderten des Illusionismus zum ersten Mal die hinter den Erscheinungen wirksame Materialität des Bildes sichtbar gemacht“. Ob Édouard Manet wirklich der BEGRÜNDER der Moderne oder des Modernismus ist, möchte ich hier nicht erörtern. Das Musée d'Orsay zeigt eine große Retrospektive und versucht sich an einer Neudeutung.

KANDINSKY: ALLEINiger URHEBER der modernen ABSTRAKTION in der Malerei ???

Nicht Wassily Kandinsky habe die ersten abstrakten Gemälde gemalt, sondern die hierzulande nicht sehr bekannte schwedische Malerin Hilma af Klint: dies behauptet eine begeisterte Julia VOSS in einem längeren FAZ-Artikel:

Die KLINT-Gemälde kämen zum Teil jetzt erst zum Vorschein: In Stockholm werde für 2013 eine große Ausstellung vorbereitet. KLINT war, wie viele Künstler um 1900, von theo- und später anthroposophischen Praktiken beeinflusst.

"1905 meldete sich eine Stimme, die folgende Nachricht an Klint hatte: 'Du sollst eine neue Lebensanschauung verkünden. Deine Bemühungen werden Früchte tragen.' Im November 1906 beginnt Klint ihre Arbeiten am 'Tempel', ein Projekt, das schließlich 193 Gemälde umfasst, die meisten davon abstrakt." (jvo-Bericht ebenda.) In der FAZ und im web finde ich indessen kein "abstraktes" KLINTgemälde; siehe a&s- Bilderserie..

Hilma af KLINT – eine „Thronstürmerin“ (jvo)???

Bisher hieß es, Wassily Kandinsky habe 1911 das erste abstrakte Bild gemalt. Tatsächlich aber sei Hilma af Klint bereits fünf Jahre zuvor zur Abstraktion gekommen – so die VOSSsche These: „Die Kunstgeschichte muss neu geschrieben werden.“

Dr. Michael NEUMÜLLER (ein FAZ.net-User) forderte von jvo:

„BITTE mehr EXAKTHEIT“:

Im von anderen Usern sehr positiv bewerteten Kommentar schreibt M.N. a.a.O. sehr richtig:

„Dass Kandinsky selbst etwas manipuliert hat (Vordatierung des ersten abstrakten Aquarells von 1913 auf 1910) ist bekannt. Dass die angeblich undatierten Tagebuchseiten der Malerin sehr wohl datiert sind und aus dem Jahr 1919 stammen, sieht man auf einem einzigen Blick. Ich frage mich auch, warum wir hier (zum jvo-FAZ-artikel – wh) ein Bild von 1920 zu sehen bekommen und aus der relevanten Zeit von vor 1910 nur ein Skizzenblatt, das deutlich eine Mischung aus ornamentalen Studien mit floralen Elementen und Farbschemata zeigt, wie sie seit Goethes Farbenlehre bei farblich und esoterisch interessierten Künstlern verbreitet waren.“

BEWIESEN werde mit DIESEM Material (warum nur EIN Bild?) die Entwicklung der Malerin in Richtung abstrakte Malerei, nicht aber, dass sie wirklich die erste Schöpferin eines völlig abstrakten Gemäldes war. „Deshalb: BITTE MEHR FRÜHE BILDER! Und v.a.: BITTE zeigen Sie uns das wirklich ERSTE völlig abstrakte Gemälde von ihr! Beweisen Sie Ihre These - die ja nicht unglaubwürdig, aber eben noch nicht mit dem nun wirklich hochinteressanten entscheidenden Bild belegt ist. Bitte enthalten Sie uns dieses nicht vor!“

Den Kommentar beantwortete jvo nicht – mittlerweile ist die Kommentar-Funktion zum jvo-Beitrag in der FAZ geschlossen.

Lars ZIMMERMANN – ein fazNet-User – schrieb: "GEISTERKUNST":

Hilma af Klint hatte 2006 eine große Ausstellung in London mit Isa Genzken. L.Z.: „Ob Hilma af Klint sich wirklich vom Gegenständlichen gelöst hat? Bei Betrachtung der Gemälde schleichen sich Zweifel ein. Wichtiger noch aber, als die Frage abstrakt oder nicht abstrakt, ist für die Schreibung der Kunstgeschichte der Einfluss, den Hilma af Klint auf die Kunstwelt ausgeübt hat.“ Unabhängig von der Qualität der Bilder, sei die Wirkung von Hilma af Klints Kunst im 20. Jahrhundert „marginal“, was auch auf die Künstlerin selbst zurückzuführen sei. Sie selbst hatte die Ausstellung ihrer Bilder für 20 Jahre nach ihrem Tod verboten, weiß LM.

Mit "ASTRAL-art" ("esoteric art") bezeichnete man 2006 KLINTs Kunst - siehe http://www.wunderkabinett.co.uk/damndata/index.php... Ebenda ein "evolutionistisches" (?) Bild.

KLINT-Gemälde werden mit Bildern von Piet Mondrian, Kandinsky, Frantisek Kupka and anderen Pionieren in der Domäne "abstract painting" verglichen. Jedoch Af KLINT selbst sah sich NICHT als ABSTRAKT-Malerin: "However, Klint herself did not see her work as abstract paintings, but as a message from the spirit world." (http://www.jossefordart.com/art_journeys_and_conve...)

Ebenda das (im Ausschnitt in der faz abgebildeten) Gemäldes "Personal Development" von Hilma af Klint . Ein wichtiges Bild, das auch eine zentrale Stellung in der UK-Ausstellung von 2006 einnahm:

"Hilma af Klint: An Atom in the Universe" (17 February - 16 April 2006)malte

Hilma af Klint (1862-1944, Stockhom, Sweden) malte "paintings inspired by her lifelong obssesions with spiritualism and the occult. Characterised by a flowing and graphic abstraction, she made over one thousand paintings in secret". Zu lesen ist in http://www.camdenartscentre.org/exhibitions/?date=... weiter zu Hilma af Klints Bildern (Einzelausstellung Camden Arts Centre):

"With her use of grids, geometry and flat applications of colour, Hilma af Klint seems to predate stylistically a 'modern' sense of abstraction. Made in series, they evoke primordial forces and themes of evolution giving form to both the transcendental and the physical, sensory world."

"Urkräfte der EVOLUTION" als Thema - ungewöhnlich in der Malerei-Geschichte; KLINT als

Pionier einer PRÄ-ars- evolutoria???

Über Hilma af Klint schrieb Adrian SEARLE am 14. März 2006 in "The Guardian":

In dem zu den seriösen und angesehenen Zeitungen in Großbritannien gezählten Blatt - politische Gesamtausrichtung als linksliberal beschrieben – schreibt der Autor über KLINT und zitiert MONDRIAN - 1909 P.M.:

"My work remains entirely outside the occult realm, although I try to attain occult knowledge for myself in order to gain a better understanding of things." KLINT starb im gleichen Jahr wie Mondrian und Kandinsky 1944.

Für KLINT - "leader in the spiritual world" – soll es seine gewisse ANANDA gegeben haben, die ihr 1904 erzählte, "she was to execute paintings on the astral plane". Und “as early as 1906, Af Klint was painting abstracts”:

Ihre Gemälde – einige davon ungewöhnlich groß – “are filled with grids and intersecting circles, simplified flower forms, gonad-like shapes, flattened cubes, painted numbers, stray, sometimes invented words, spirals, weird vectors, loop-the-loop lines, pyramids and sunbursts”, fasste der Autor zusammen. Es sei so, dass die Malerin Af Klint MATISSE antizipiert habe und „automatistische Zeichnungen“ („automatist drawings“) Dekaden vor den Surrealisten.

FAKT: NICHT GANZ ABSTRAKT …

In vielerlei Hinsicht, “even her most abstract paintings are diagrams and abstractions from ideas - not wholly abstract, more representations of elements of an unseen world, and of invisible forces. Her art also moved backwards and forwards between the apparently abstract and the embarrassingly kitsch. She was unable to paint convincing figures, astral or otherwise. (…) Her best paintings are airy, their forms and geometries delivered with an evident pleasure and openness.”

„Die geistigen Regeln und Gesetze sichtbar gemacht“

titelte Josef FRITZ ebneda (neagtiv mit ROT bewertet von FAZ-Usern zu jvos Artikel):

Hilma von Klint habe für unsere primitiven, "tierhaften Sinne" geistig-kosmische Realitäten, die hinter der "Materie" unsichtbar die Grundlage und Ursache sind (lt. der Quantenphysik, siehe u.a. Burkhard Heim) und ihre eigentlichen Ursachen oder Grundlagen sind, sichtbar gemacht. In einer für uns neuen Sprache. Also keinesfalls "l'art pour l'art", oder für den pervertierten Kunstmarkt geeignet. „Dies ist für den kruden Materialismus, der immer noch die Kunst und die (akademischen) ‚Wissenschaften’ beherrscht ein Affront, und wird mit Nichtbeachtung oder mit ironisierenden Begriffen wie Esoterik’ (gleich Unsinn) bedacht.“

Weitere Geisteswissenschaftler (eine solche sei Hilma von Klint gewesen) dieser Zeit waren Martinus (1890-1981, Dänemark), der an die 100 detaillierte, farbige "kosmische" Symbole schuf, die er auch genau erläuterte. Ein weiterer (pantheistischer) "kosmicher Künstler" war Walter Russell (1871-1963, USA). Solche "echte Künstler", an Ruhm und Geld desinteressiert, harrten noch der Entdeckung und Entschlüsselung, wie auch Hilma von Klint.

Ich befasste mich mit KLINT und googelte weiterhin:

Bisher hieß es zwar, Wassily Kandinsky habe 1911 das erste abstrakte Bild gemalt. Das ist längst widerlegt – s.w. unten - ich berichtete im WEB darüber. Die VOSSsche These – „Tatsächlich fand Hilma af Klint bereits fünf Jahre zuvor zur Abstraktion“, wird zu revidieren sein. Die Kunstgeschichte muss NICHT NEU geschrieben werden; ars evolutoria Beweise googeln:

In http://de.wikipedia.org/wiki/Hilma_af_Klint liest man zu KLINT: Hilma af Klint (* 26. Oktober 1862 auf Schloss Karlberg in Solna; † 21. Oktober 1944 [1] in Djursholm) war eine schwedische Malerin, Spiritistin, Theosophin und Anthroposophin.

An anderer Stelle zu KLINT:

“She fell under the influence of Madame Blavatsky's Theosophy movement and later switched allegiance to Rudolf Steiner's Anthroposophy. Both anti-materialistic in their outlook, she was inspired by a 'spirit guide' to execute 'paintings on the astral plane'.

The paintings on show shift between the figurative and geometric abstraction. Swirling arabesques and coded imagery bring to mind the work of our contemporary 'outsider' artists while the use of grids, geometry and colour recalls other 20th century artists from Kandinsky to Malevich.”
Quelle: “The Occult Esoteric Works Of Hilma af Klint At Camden Arts Centre” (By Paul Fitzpatrick | 20 February 2006 -http://www.culture24.org.uk/history+%26+heritage/t...)

Auch informiert http://wiki.anthroposophie.net/Hilma_af_Klint

Über H.A.K. "als Malerin":

Nach dem Abschluss der Kunstakademie 1887 arbeitete sie im eigenen Atelier. Anfangs von Edvard Munch beeinflusst, begann sie in den 1890er-Jahren im Rahmen der Séancen der „Fünf“ mit der automatischen Malerei und beschäftigte sich mit theosophischen Themen. Nach der Hinwendung zur Anthroposophie begann af Klint in den 1920er-Jahren einen eigenen anthroposophischen Stil zu entwickeln. Heute gilt sie als Pionierin der abstrakten Malerei.

Zu Lebzeiten untersagte sie jegliche Ausstellung ihrer Werke. Testamentarisch verfügte sie, dass ihre Bilder erst 20 Jahre nach ihrem Tod öffentlich gezeigt werden durften. Die von ihr ins Leben gerufene Stiftung Stiftelsen Hilma af Klints Verk in Stockholm verwaltet das Gesamtwerk, von dem ihrem Willen entsprechend nichts verkauft werden darf. (Ebenda „Menscheit“ – Bild-Titel.)

KLINT-REVIEW (http://www.frieze.com/issue/review/hilma_af_klint/)

„Viewed from this end of the 20th century, the work transcends its symbolist values; rhythms and spectrums, design and drawing resonate with so much current painting that their original spiritual context seems secondary. In fact, there is a streak of Theosophy that runs throughout Modernist abstraction. Piet Mondrian, for instance, was a follower of Madame Blavatsky and pursued the elision of form and spiritual truth.

There is an infamous triptych, Evolution (1911), in the collection of the Gemeentemuseum in The Hague that was, until recently, absent from any retrospective of Mondrian’s work. Three women bathed in blue, two of them throwing their head back as if in a trance and the third wide-eyed with cosmic consciousness, have been the thorn in the side of those who wished to portray Mondrian as an arch-formalist. The religious connotations of balance and harmony were suppressed in a practice that is still interpreted as hard-nosed Plasticism.”

Piet Mondrians "EVOLUTION" - fern ars evolutoria ...

Zu MONDRIANs BILD "EVOLUTION" siehe meine kritischen Bemerkungen in "Wie man den Prozess der EVOLUTION bildkünstlerisch darstellen kann: DARWIN & KUNST (1. Teil) " in

Piet MONDRIAN selbst schuf 1911 das Werk „EVOLUTION“ („Evolutie“) – ein Triptychon -, das mit dem naturwissenschaftlichen Begriff der biologischen „Evolution“ überhaupt nichts (!) zu tun hat; viel aber mit Mythos & Mystik. Ein Programmbild (Tribut) an die "Theosophische Gesellschaft". Die SCHIRN zeigte dieses Werk - siehe http://www.flickr.com/photos/ciaoanita/5137607514/ - daher wohl auch nicht. Pamela KORT (Kuratorin) griff das in den letzten Jahren enorm gestiegene wissenschaftliche Interesse an DARWINs Schriften und vor allem deren Bedeutung für Bildende Künstler auf. Es werden künstlerische Interpretationen von DARWINs bahnbrechender Evolutionstheorie in der Schau gezeigt, die mit dem „exakten“ EVOLUTIONs-Begriff zum Teil nur entfernt zu tun haben. Es ging um Visionen des Ursprungs der Welt aus den Tiefen der Gewässer (REDON), skurrile Mischwesen (KUBIN) und Collagen & Gemälde des Surrealismus (ERNST).

GEMÄLDE KLINTschen Kunstwollens siehe auch in http://www.kunskapskonsult.com/eng/default.htm. Bilder von KLINT hätten m.E. in die SCHIRNschau über DARWIN (...) gehört. Meine intensiven EXKURSe zu Franz MARCs Werk und Kunstwollen im WEB (diverse Artikel - bebildert) erörterten die berechtigte Frage, ob F.M.s Arbeiten und Theorien tatsächlich zu einer EVOLUTIONISIERUNG der KUNST geführt haben. FAZIT: eindeutig JA! MARC hätte nach Frankfurrt gehört. Und auch AF KLINT, die "Urkräfte der EVOLUTION" in der Malerei thematisiert - ungewöhnlich in der Malerei-Geschichte; "KLINT als Pionier einer PRÄ-ars- evolutoria???" - so meine Frage, die weiter zu diskutieren sein wird ...

Anmerkung nebenbei: Pamela KORT / werner hahn:

Als fortschrittliches und exemplarisches Beispiel erwies sich zum Darwin-Jahr das Aufgreifen des Themas Evolution und Kunst(Geschichte): Erst mit der Frankfurter Schirn-Ausstellung der Kuratorin Pamela Kort (»Darwin. Kunst und die Suche nach den Ursprüngen«, 5.2.-3.5.2009) ist innovativer Wind in das Fachgebiet gekommen, schrieb ich in http://www.kunstgeschichte-ejournal.net/kommentare...

Dass Victor VASARELY nicht in der epochalen wichtigen SCHIRN-Ausstellung vertreten sein konnte, erläuterte ich in http://www.myheimat.de/gladenbach/darwin-jahr-2009... - "DARWIN-Jahr 2009: GEOMETRISIERUNG und SYMMETRISIERUNG - Mathematikum & VASARELY (2) " - 43 a&s-Bilder ebenda.
Hier zitierte ich auch

Pamela KORT (die unabhängige Kuratorin der erfolgreichen DARWIN-&-Kunst-Schau).

Sie hat mir am 7.10.09 geschrieben:

In answer to your question about an exhibition dealing with your Ars Evolutoria, we can only respond that such a show at the Schirn after Darwin would not be possible for me to realize. At the moment funds are short (…) Your interesting book: Thank you for letting me glance through it and in the last months spend more time with it. Quite impressive! I wish you all the best with your work and very much appreciate your compliments about the Darwin exhibition. (Siehe auch http://www.myheimat.de/gladenbach/kultur/evolution... / Zur SCHIRN-Schau schrieb ich mehrere Artikel mit Bildmaterial vgl. Internet. Z.B. "Wie Künstler EVOLUTION malen: Zur Ausstellung „DARWIN – KUNST UND DIE SUCHE NACH DEN URSPRÜNGEN“ (Teil 2)" - mit 34 a&s-Bildern:

Auch – immerhinschon fast 600mal gelesen – mit 34 Bildern - :

Evolutionäre Kunst (Evolutionistische Kunst) - ARS EVOLUTORIA (Evo-Art, evo-devo-art, evolutionary art, evolving art, Evolutionistic Art, evolutionism, Science Art/art-science (…)) ist eine vergleichsweise neue Kunst-Form. Das weiß auch jvo (Julia VOSS):

LESERBRIEF an Dr. Julia VOSS...

Unter 2011/04/16 at 16:43 / http://leserbriefe.eu/news/?p=35105&cpage=1#commen...
publizierte ich – öffentlich - einen LESERBRIEF an Dr. Julia VOSS (noch nicht beantwortet bis heute)

An jvo schrieb ich eine email:

HALLO Frau Dr. VOSS:

Habe zu Ihrem Artikel in der FAZ online einen Kommentar verfasst und eingereicht:

Urteil REVIDIEREN bitte - Frau Dr. VOSS!

JA, es hieß, Kandinsky habe 1911 das erste abstrakte Bild gemalt. Dass „tatsächlich“ – so Julia VOSS - Hilma af Klint bereits fünf Jahre zuvor zur Abstraktion fand „diese Ausstellung (…) Hilma af Klint als Urheberin des ersten abstrakten Bildes der Moderne auf den Plan der Kunstgeschichte bringen“ wird, bezweifele ich. Die FAZ-These: . „Die Kunstgeschichte muss neu geschrieben werden“, ist zu widerlegen. VOSS erwähnt die großartige Schau „Turner, Hugo, Moreau“ der Schirn Kunsthalle Frankfurt: Sie zeigte auch im Katalog von 2007 bereits abstrakte Kompositionen: „Mehr als 100 Jahre "abstrakte Kunst"! - "Blauer Reiter" 100. Geburtstag“, UND „100 Jahre Abstrakte KUNST (Kandinsky) & Prä-Abstraktion sowie Post-Abstrakte“ – diese Internet ZEIT-online-Artikel sollte Frau Dr. VOSS mal lesen. Sie wird danach ihre These revidieren müssen. Alexander COZENS, A New Method, London 1785 (ein blot) – malte schon völlig „abstrakt-gegenstandslose“ Werke. Die COZENSsche „Neue Methode“ beschrieb schon der Kunsthistoriker GOMBRICH! Siehe „Klecksografien“ – Bilder abstrakt des Klechsografen Justinus KERNER. BeVOR die ABSTRAKTION zur avantgardistischen Kunstform erklärt wurde, schufen J. M. William TURNER, Victor HUGO, Gustave MOREAU abstrakt!

Da andere Kommentare freigeschaltet wurden - meiner aber NICHT - telephonierte ich mit Herrn GEORGI, der weiterleitete zu Herrn Hintermeier. Herr H. habe den K. von mir gelesen, aber bewusst nicht freigeschaltet . warum auch immer. Herr H. schlug mir vor, doch an SIE zu schreiben. Einen LESERBRIEF zu schreiben war sein Vorschlag auch.

Wenn SIE für die Freischaltung plädieren (net), werde er freigeschaltet.

Frage: Sind sie für die Freischaltung? Gegebenfalls ändere ich den Text auch. Auf eine Antwort von Ihnen freue ich mich. Ich schätze Ihre Arbeiten; denke an DARWIN etc.

Ich erinnere Sie daran, dass ich Ihnen schon mal mein Symmetriebuch übersandt hatte (world scientific von 1998) zwecks FAZ-Rezension (Englischausgabe); das Buch ist momentan als ebook 2011 erschienen. Wir unterhielten uns schon einmal in der Schirn (Darwin...). Zusatzfrage: Könnten Sie zum ebook 2011 eine Rezension schreiben (lassen) für die FAZ?

Mit besten Grüßen werner hahn

PS: Bis heute keine Freischaltung – keine Antwort von jvo (siehe Bilderserie). Telephonisch war jvo leider nicht zu erreichen.

ANHANG

Googelt man „abstrakte malerei“ mit „werner hahn“ erhält man als ERGEBNISSE

Unbebilderte Leserartikel von mir wie

HAHN, Werner (2009): Wassily KANDINSKY: Transformationen abstrakt - absolut – konkret – biomorph/figurativ. In: ZEIT Online v. 28.02.2009.

http://community.zeit.de/user/wernerhahn/beitrag/2...

100 Jahre Abstrakte KUNST (Kandinsky) & Prä-Abstraktion sowie Post-Abstrakte (1.Teil)

Wenn man „abstract art kandinsky“ (engl.) als Suchbegriff googelt, erfährt man, dass vor 100 Jahren angeblich Wassily KANDINSKY zuerst ABSTRAKT (= ungegenständlich, gegenstandslos) gemalt haben soll … (22.01.2011)

GZ: http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/43... (15 Bilder)

http://community.zeit.de/user/wernerhahn/beitrag/2...

http://www.giessener-zeitung.de/giessen/?page=medi...

„Klecksographie“ von Justinus KERNER (1786–1862) - Aus 'Kleksographien' 1857 - a&s-p-Malerei nach Kerners Bild. ABSTRAKT - Formenerfinden - Hineinlesen nach Leonardo ...
http://www.giessener-zeitung.de/giessen/?page=medi...

Verschlingungen ABSTRAKT: Rechts DÜRER-Holzschnitt 1507, Links LEONARDO-„Knoten“ um 1495. Deutung der super-symmetrischen Gebilde ungelöst; Universumssymbolik? SB. Abb. 33 – color.

Mehr als 100 Jahre "abstrakte Kunst"! - "Blauer Reiter" 100. Geburtstag (2. Teil)

GEBURTSTAGs-Hype - 100 Jahre Abstrakte Kunst? – Das heißt, NICHT nur über Wassilys KANDINSKYs Innovation, sondern auch über wichtige abstract-Maler/ei VOR 1911, um das Jahr 1910 - … (23.01.2011)

GZ: http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/44... (49 Bilder)

100 Jahre Abstrakte Kunst & Blauer Reiter: Wege IN & AUS der ABSTRAKTION. TURNER – HUGO – MOREAU … MARC – MALEWITSCH - Richter. TEIL II

Darin:

Die Entdeckungen Turners, Hugos und Moreaus sowie anderer Künstler des 19. Jahrhunderts stießen jedoch an die Grenzen des Kunstverständnisses ihrer Zeit. Die Abstraktion Turners wurde von den Zeitgenossen häufig kritisiert. Bereits 1799 warf man ihm vor, skizzenhafte, das heißt unvollendete Bilder mit malerischen Exzessen auszustellen. Victor Hugo hat seine ungegenständlichen Zeichnungen zwar vereinzelt an Freunde verschenkt, aber nie öffentlich ausgestellt. Wie undenkbar abstrakte Gemälde innerhalb der offiziellen Ausstellungspraxis des 19. Jahrhunderts waren, wird daran deutlich, dass sie als Inbegriff des Absurden ein beliebtes Thema von Karikaturen darstellten; unter anderen bei Wilhelm BUSCH, dessen Bild „Maler Klexel“ in die Frankfurter Ausstellung integriert worden ist. (Katalog S. 302. – a&s-Bilderstrecke.)

Wilhelm BUSCHs „Maler Klexel“

Wilhelm Buschs „Maler Klecksel“ (1884) ordnete BUSCH den Text zu: „Gar oft erfreut das Fräulein sich an Kuno’s kühnem Kohlenstrich, obgleich ihr eigentlich gar nicht klar, wie auch dem Künstler, was es war.“ ( Katalog „Turner…“ (4), S. 302.) Buschs humorvolle Zeichnung mit abstraktem Linienbild auf „Leinwand“ aus seiner letzten (vor Buschs Tod) verfassten Bild-Geschichte vom Leben des „Malers Klecksel“ spielt als SINNBILD künstlerischen Scheiterns eine Rolle. Siehe BILD in
a&s-Malerei: Ist Wilhelm BUSCH der Erfinder der ABSTRAKTION? – NEIN, denn vor ihm (Bild von 1884 aus „Maler Klecksel“) wurde schon abstrakt experimentiert. Selbst in der EISZEIT wurde abstrakt gemalt – siehe a&s-Bilderserie Teile 1 & 2 des Doppelartikels.

http://www.myheimat.de/gladenbach/kultur/aands-mal...

Ebenda in GZ als FAZIT: abstrakte Formationen faszinieren seit der Steinzeit/Eiszeit

Die Ausstellung in der SCHIRN machte auch deutlich, dass die sich mit dem Ausdruck abstrakter Linien und Farben auseinandersetzenden Künstler und Theoretiker - kunsthistorisch gesehen –

Vorgänger/Vorläufer

hatten: Das Interesse für zufällig entstandene Muster und abstrakte Formationen fasziniert und beschäftigt die Menschen schon seit vorgeschichtlicher Zeit.
Farbige Stein- und Glasgefäße aus dem alten Ägypten (3000 v. Chr.) und aus der römischen Antike sowie buntes Marmorpapier aus dem 18. Jahrhundert verdeutlichen in der Ausstellung, dass das ästhetische Interesse jenseits der Naturnachahmung bis in prähistorische Zeit zurückreicht. Der KATALOG zur Ausstellung „EISZEIT Kunst und Kultur“ (Stuttgart 2009), Seiten 83-85, 107, 228-316; abstrakt bemalte Steine z.B. S. 314 – Punkte, parallele Linien, Streifen, Bäder, Kreise Winkelmuster NICHT FIGURATIV – vgl. a&s-Bilderstrecken-Beispiel.

Weiterführende LINKS/Artikel:

Zur Bedeutung der RUNGEschen „Ersten Figur der Schöpfung“ bitte Artikel von mir ergoogeln. Stichworte: Evolutions-Romantik, Evolutionäre Neo-Romantik.
Wh am 14.04.2010 - http://www.myheimat.de/gladenbach/natur/evolutiona...

HAHN, Werner (2010): Evolutionisierung: Kunst der EISZEIT & STEINZEIT evolutionär. Gießener Zeitung v. 14.1.10 – 1416 mal gelesen - http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/25... mit 26er a&s-Bilderstrecke.

AUSBLICK

Hilma Af KLINTs Schaffen wird im web auch mit Worten Paul KLEEs begletet:
"What remains of life is the spiritual. The spiritual in art, or we might simply call it the artistic ...abstraction in a picture is absolute, and perhaps can be recognized as such by psychic feeling. Creation lives as genesis under the visible surface of the work. All those touched by the spirit see this in retrospect, but only the creative see it looking forward (into the future)."

In Artikeln über (A) „Manifeste zu Runge: Evolutions-Romantik (...)“ und (B) „Neues ROMANTIK-Wollen heute: Paul KLEE, Romantic Conceptualism und EVOLUTIONÄRE neue ROMANTIK (ENR). Art-and-science-Texte zur KUNST“ informierte ich im Januar 2011: http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/43... - (A) http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/43... / (B) http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/43...

Hilma af KLINTs Kunstwollen kann – wie ich zeigen konnte – präevolutionistisch als Pionieren einer EVOLUTIONÄREn neuen ROMANTIK (ENR) gesehen werden. Meine THESE wäre sicherlich zu vertiefen. Demnächst ...

Bürgerreporter:in:

W. H. aus Gladenbach

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