Gewerkschafter gründen in Gießen DGB-Kreisverband/ Wycislo neuer Vorsitzender

Gratulation für den frisch gewählten DGB-Kreisvorsitzenden Robert Wycislo durch Heinz Schütte-Schrage (IG Metall). Im Hintergrund: Ernst Richter (DGB) | Foto: DGB-Mittelhessen
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  • Gratulation für den frisch gewählten DGB-Kreisvorsitzenden Robert Wycislo durch Heinz Schütte-Schrage (IG Metall). Im Hintergrund: Ernst Richter (DGB)
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Pressemitteilung des DGB-Mittelhessen

Das Kerkradezimmer in der Kongresshalle war voll, als der Vorsitzende des DGB Mittelhessen, Ernst Richter, die Konferenz eröffnete. Gut 50 Gewerkschafter waren am Donnerstag Abend (01. Dezember) seiner Einladung gefolgt, um einen neuen DGB-Kreisverband im Landkreis Gießen zu gründen. „Diese Finanzkrise muss die Stunde des DGB sein“, sagte Richter in seiner Begrüßungsrede an die Delegierten und Gäste. „Wir können noch so viel über hohe Tarifabschlüsse und Beschäftigungssicherung reden – wir müssen uns auch politisch aufstellen. Denn bei einem Finanzcrash steht das alles zur Disposition. Das Sparen und Kürzen in Europa muss ein Ende haben“.

Aus diesem Grund hatte man den Europa-Abgeordneten Udo Bullmann zu einem Grundsatzreferat über die Finanzkrise eingeladen. Da Bullmann aus persönlichen Gründen seine Teilnahme kurzfristig absagen musste, hielt Umut Sönmez das Grundsatzreferat. Sönmez ist Büroleiter von Bullmann und erwies sich an diesem Abend als kompetente Vertretung. „Es gibt eine Möglichkeit, die Diktatur der Finanzmärkte zu durchbrechen. Aber dazu müsste beispielsweise die Finanztransaktionssteuer eingeführt werden“, forderte Sönmez. Dabei machte er zugleich deutlich, dass es aber nicht nur darum gehen dürfe, die Finanzmärkte zu bändigen. Vielmehr müsse auch die Realwirtschaft wieder angekurbelt werden. „Dazu brauchen wir Wachstumsstrategien. Statt eines Strangulierungs- und Sparpaketes brauchen wir in Europa vor allem ein Wachstumspaket“, bekräftigte Sönmez.

Europa und insbesondere die Bundesrepublik Deutschland stünden vor wichtigen politischen Herausforderungen. Dazu müsse sich der DGB verhalten. „Auch deswegen ist es richtig und wichtig, wieder stärker in die Fläche zu gehen und sich als politischer Akteur und Ansprechpartner anzubieten“, schlug Richter den Bogen zurück zur Regionalpolitik. Der DGB vertritt im Landkreis Gießen fast 20.000 Gewerkschaftsmitglieder. Er hatte im letzten Jahr über eine Satzungsänderung beschlossen, seine Strukturen zu verändern. Um auch im ländlichen Raum wieder eine stärkere Rolle zu spielen, sollen in der Region Mittelhessen vier Kreisverbände gegründet werden. Einer davon ist der Kreisverband Gießen. Die anwesenden Delegierten wählten den 28jährigen Robert Wycislo zum neuen Kreisvorsitzenden. Wycislo ist seit vielen Jahren aktives ver.di-Mitglied. Er bedankte sich für das Vertrauen und freue sich auf die Zusammenarbeit. „Lasst uns das gemeinsam anpacken“. Weiterhin wurden von den Mitgliedsgewerkschaften in den Vorstand benannt: Werner Liedtke (IG BAU), Johann Ulm (IG BCE), Danuta Kozak (IG Metall), Klaus Heinrich Zecher (EVG), Susanne Arends (GEW), Andreas Grün (GdP), Sonja Backes (NGG), Brigitte Lauhues (ver.di).

Gratulation für den frisch gewählten DGB-Kreisvorsitzenden Robert Wycislo durch Heinz Schütte-Schrage (IG Metall). Im Hintergrund: Ernst Richter (DGB) | Foto: DGB-Mittelhessen
# Von links: Briggitte Lauhues (ver.di); Klaus Zecher (EVG); Werner Liedke (IG BAU); Robert Wycislo (Vorsitzender); Danuta Kozak (IG Metall); Johann Ulm (IG BCE). Es fehlen: Sonja Backes (NGG); Andreas Grün (GdP) und Susanne Arends (GEW). | Foto: DGB-Mittelhessen
Bürgerreporter:in:

Christian Momberger aus Gießen

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