SG 1871 Gersthofen - Punkte liegengelassen

Quelle: TSV 1871 Augsburg

Am Samstagabend, 29.02.2020, trafen die beiden Aufsteiger der vergangenen Bezirksligasaison gegeneinander an. Beide Teams befinden sich im unteren Drittel der Tabelle und benötigten die wertvollen Zähler. Nach 60 Spielminuten fand die Partie mit den Gästen aus Königsbrunn einen würdigen Sieger. Der Mitaufsteiger konnte letztlich mit 18:21 siegreich von Dannen ziehen.

Vor dem Spiel machte Interimscoach Lukas Schmölz seinen Männern noch einmal recht deutlich wie wichtig dieses Spiel war. Sollte man die Punkte in eigener Halle behalten können, bedeutete dies zugleich einen kleinen Vorsprung vor den Abstiegsrängen. Folglich waren alle Spieler bis in die Haarspitzen motiviert. Doch schon beim Aufwärmen war dies einer Anspannung gewichen, welche die Begegnung über anhalten sollte.

Die Schiedsrichterbesetzung der Partie war vom Verband etwas unglücklich gewählt worden, denn einer der Unparteiischen fungiert als Trainer eines direkten Konkurrenten in der Bezirksoberliga. Dies stellt in gewisser Weise die Neutralität der Unparteiischen in Frage und ist in einer derart heißen Phase der Saison denkbar unpassend. Nichtsdestotrotz, Handball wird auf dem Parkett entschieden. Das Spiel begann temporeich und die Gäste konnten nach 49 Sekunden die erste Führung verbuchen, welche erst in der 15. Spielminute abgegeben wurde. In der Zwischenzeit beschränkten sich beide Teams auf reihenweise Fehlwürfe und Abwehrrangeleien, welche unmittelbar dazu führten, dass die Palette an Verwarnungen für das Team um Lukas Schmölz voll ausgeschöpft war. Daher wurde das nächste Foulspiel direkt mit einer Zwei-Minuten-Zeitstrafe geahndet. Nachdem diese abgesessen war, besann sich Timm Erhard und konnte durch schön herausgespielte Einzelaktionen auf 6:4 für die Augsburger Jungs erhöhen. Nach einer überzogenen Defensivaktion musste jedoch erneut ein SGler das Spielfeld für zwei Minuten verlassen. Diese Überzahlsituation nutzten die Gäste aus Königsbrunn allerdings nicht zwingend aus und scheiterten mehrmals am überragenden Keeper der Augsburger. Im Angriff wurden gerade von der Rechtsaußenposition zahlreiche 100-Prozenter vergeben und der Gästetorwart förmlich warm geworfen. Daher sah sich Trainer Schmölz genötigt eine kurze Besprechungspause zu nehmen, um seine Herren neu einzustellen und anzustacheln. Aus Sicht der Gastgeber schien dies nur mäßig Wirkung gezeigt zu haben, denn Tim Sailer (BHC Königsbrunn) glich mit zwei Toren in der 26. Spielminute zum 7:7-Zwischenstand aus. Nach neuerlichen zwei Minuten gegen die Hausherren, welche jedoch ohne Konsequenzen in Sachen Spielstand blieben, trafen beide Teams nur noch vom Siebenmeterpunkt und Markus Walter stellte mit seinem erfolgreichen Strafwurf den Pausenstand von 9:9 Toren her.

Obwohl der Halbzeitstand ausgeglichen war, warnte Trainer Schmölz in seiner Ansprache davor die Königsbrunner in ihr gut praktiziertes Tempospiel kommen zu lassen. Bisher war die erste Welle kein großes Problem, da die Rückwärtsbewegung im Vergleich zu vielen anderen Spielen der Saison funktionierte. Im Angriff war abermals die mangelhafte Chancenverwertung zu monieren. Auch das druckvolle Durchstoßen, welches im Training eingehend geübt wurde, wollte noch nicht so recht gelingen, sodass man sich schwer tat Lücken in der Abwehr zu reißen.

Die Partie setzte sich wie folgt fort. Keines der beiden Teams schaffte es sich nennenswert abzusetzen. Bis zur 41. Minute wanderte die Führung immer wieder zur SG 1871, woraufhin Königsbrunn postwendend ausgleichen konnte. In dieser Phase des Spiels ließen die Herrschaften in Blau eine klare Linie vermissen. Beispielsweise wurde ein wiederholt sehr schlampig ausgeführter Pass vom Torwart zum Anspiel, der nicht die Hände des Akteurs fand, nicht wie im Regelwerk vorgesehen mit einem direkten passiven Spiel geahndet, sodass dies mehrfach auf Seiten der Gäste erfolgte. Eigene Schludrigkeit im Umgang mit Chancen und ein einknickendes Rückzugsverhalten führten schließlich dazu, dass Königsbrunn Mitte der zweiten Halbzeit plötzlich mit 14:16 in Front lag. Man versäumte nun schnell nach vorne zu spielen und mehr Druck auf das Abwehrbollwerk der Gäste auszuüben. Am eigenen Kreis stellte man sich wenig clever an und erhielt eine weitere Zwei-Minuten-Zeitstrafe. Die daraus resultierende Unterzahlsituation nutzten die BHC-Cracks sogleich aus und erzielten einen komfortablen 4-Tore-Abstand fünf Minuten vor Spielende. Obwohl der erst kurz zuvor eingewechselte Maximilian Kranz binnen einer Minute den Anschluss zum 18:20 bei noch 96 zu spielenden Sekunden erzielen konnte und die Abwehrformation frühzeitig auf eine offensive 4:2-Manndeckung umgestellt und sogar auf einen offene Mann-Mann-Deckung rotiert wurde, gelang es nicht mehr die flinken Jungs aus Königsbrunn einzuholen, sodass Benedikt Eitzenberger mit seinem Tor zum 18:21 Endstand die nächste Niederlage der SG 1871 Gersthofen besiegelte, welche aufgrund der desaströsen Torquote auch in Ordnung geht.

Nach nun drei sieglosen Spielen in Folge, müssen die Schmölz Schützlinge so langsam den Blick nach unten in der Tabelle richten, denn nur noch wenige Zähler trennen nun vom vermeintlichen Abstiegsrang. Daher heißt es nun Mund abputzen, Krone richten und weiter fighten. Dass dies gegen den Ligaprimus aus Göggingen am nächsten Samstag ein derart schwieriges Unterfangen wird leuchtet ein. Doch vielleicht lässt sich eine Trotzreaktion erzwingen und man kann dem Spitzenreiter als Underdog ein wenig ärgern. Begrüßen möchten wir Sie am Samstagabend, 07.03.2020 zur gewohnten Anwurfzeit um 19:30 Uhr in der Halle am Meierweg. Wir freuen uns auf Ihr Kommen und Ihre Unterstützung in diesem heiklen Abschnitt der Saison.

Für die SG 1871 Gersthofen auf dem Parkett standen:

Wittgen, Müller (beide Tor), Kranz M. (2), Koppe B., Erhard (4), Reisner, Fischer (1), Weigl, Walter (4/2), Scherer (3), Tomov, Bossauer (1/1), Feistle (3).

(Quelle: TSV 1871 Augsburg)

Bürgerreporter:in:

Michael Reithmeir aus Gersthofen

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