SG 1871 Gersthofen - Ein Tor fehlt zum Punktgewinn

Trainer Lukas Schmölz | Foto: TSV 1871 Augsburg / T. Pogacias
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  • Trainer Lukas Schmölz
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Am Samstagabend, 07.03.2020 fanden sich die Gäste aus Göggingen am Meierweg ein, um die nächsten zwei wertvollen Zähler auszufechten. Nach einer starken zweiten Halbzeit gelang es den Gastgebern aus Augsburg nicht dem Tabellenführer ein Bein im Kampf um die Meisterschaft zu stellen und sie unterlagen mit 26:27.

Trotz Corona-Virus kamen zahlreiche Zuschauer aus Göggingen und Augsburg an den Meierweg, um die Partie zwischen dem unangefochtenen Spitzenreiter aus Göggingen und der nun etwas abstiegsbedrohten SG 1871 Augsburg zu verfolgen. Lukas Schmölz an der Seitenlinie der Augsburger konnte nur auf eine sehr begrenzte Anzahl von Spielern zurückgreifen, sodass man sich die Kräfte einteilen musste. Nichtsdestotrotz forderte er von seinen Männern, volles Tempo zu gehen, um die Defizite im Positionsangriff über einen schnellen Ballvortrag über die erste und zweite Welle wettzumachen. Gewillt dem Ligaprimus die Sause zu vermiesen legte man zügig los und konnte mit 2:0 in Führung gehen, doch die Abwehr war noch nicht so recht auf der Platte, sodass man dem Kreisläufer zu viel Raum gewährte und dieser nur noch durch Foulspiel gestoppt werden konnte. Göggingen konnte durch drei Siebenmeter, den anfänglichen Rückstand in eine 3:4-Führung umwandeln. Raphael Thoms (TSV Göggingen) ließ Michael Müller im Tor der Augsburger bei seinen Strafwürfen keine Chance. Dass man sich in der Defensive steigern musste, war angesichts mehrerer Tore nach klassischem Abräumen über die Außenspieler zu erkennen. Ein wenig übermotiviert, tatkräftig zuzupacken musste man bereits nach neun Spielminuten die zweite Zeitstrafe gegen den Abwehrchef Bastian Koppe hinnehmen, welcher fortan auf der Außenposition zum Einsatz kam, um nicht Gefahr zu laufen frühzeitig mit einer roten Karte vom Feld geschickt zu werden. Leider kam nach zwölf Minuten die eigene Angriffsmaschinerie ins Stocken, denn man fand schlichtweg kein probates Mittel mehr um die, auf eine offensive 3:2:1-Deckung umgestellte, Gögginger Abwehr zu durchbrechen. Die Stoßbewegung fand nur sehr sporadisch auf die Nahtstellen statt und man versuchte aus dem Standhandball heraus zum Torerfolg zu kommen, was ungemein schwerer war. Auch in der Verteidigung vermisste Trainer Lukas Schmölz die Querbewegung und das Übergeben seiner Jungs. Zu passiv und teils auch gedanklich zu langsam ließ man die Gögginger gewähren, sodass diese ihren Vorsprung bis zur 22 Spielminute auf 8:13 Tore ausbauen konnten. Beim Spielstand von 10:15 zugunsten der Gäste aus Göggingen beendeten die beiden Schiedsrichter die erste Halbzeit und baten die Mannschaften in die Kabinen.

Lukas Schmölz zeigte, dass er mit den ersten 15 Minuten durchaus zufrieden war, da man hier den Ball laufen ließ und folglich auch zu Toren kam. Die Defensivarbeit war dem Coach jedoch ein Dorn im Auge, denn hier musste man unbedingt zulegen und miteinander gegen den Angreifer stehen, sodass man weitere Zwei-Minuten-Zeitstrafen vermeiden konnte und nicht unnötig eine Unterzahlsituation heraufbeschwor. Auch die klägliche Chancenverwertung bereitete Schmölz Kopfzerbrechen, denn man durfte diese einhundertprozentigen Möglichkeiten gegen eine Mannschaft wie den TSV Göggingen absolut nicht vergeben, um im Spiel zu bleiben. Des Weiteren motivierte er seine Spieler dazu, wieder schnell über die erste und zweite Welle nach Vorne zu spielen, damit sich das Gögginger Abwehrbollwerk gar nicht erst formieren und man den Gegner überrumpeln konnte, um vielleicht doch noch die Wende im Spiel herbeiführen zu können.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit sah man zunächst noch keinerlei Veränderung im Spiel der SG. Den Göggingern gelang nach geduldigem Aufbauspiel weiterhin der Durchbruch zum Tor oder das Ablegen auf den Kreisspieler, gegen den man kein Mittel fand. Im Angriff vergab man immer noch Torchancen am Fließband, sei es aus dem Tempogegenstoß oder vom Kreis. Plötzlich gelang es den Ball eine Nuance schneller nach vorne zu spielen und prompt konnte man die Defensive der Gäste, welche wieder auf eine 5:1-Deckung umgestellt hatten, auseinanderreißen. Doch gelang es nicht näher als auf drei Tore Mitte der zweiten Halbzeit heranzukommen. Zu diszipliniert und geduldig spielte der Tabellenführer seine Angriffe zu Ende und erzielte Tor um Tor, obwohl sich die Abwehr der SGler steigerte und man es vermehrt schaffte die Angreifer zu doppeln. Aus Sicht der Augsburger waren einige Strafwürfe für die Gäste sehr leicht vergeben worden, da die beiden Unparteiischen nicht immer einen idealen Standort fanden, obwohl die Abwehraktionen fair und im rechten Maß verliefen. Dies brachte sogar Lukas Schmölz auf der Bank in Rage, sodass dieser gemaßregelt werden musste. Vermeintlich zu Unrecht mit Siebenmetern bestraft, bot man dem Spitzenteam der Liga ab Mitte der zweiten Hälfte einen heißen Kampf. In Unterzahl gelang es auf nur noch 21:23 zu verkürzen und man roch förmlich Lunte, dass in dieser Partie der Drops noch nicht gelutscht sein sollte. Markus Walter steuerte erfolgreich mit einer blütenweißen Weste vom Siebenmeterpunkt zehn Tore bei und hielt sein Team im Spiel. Auch in der Verteidigung funktionierte das Nachrücken nun besser und man machte es dem Kreisspieler schwer zum Torerfolg zu kommen. Aus dem Rückraum hatten die Gögginger bis dato noch nicht geshootet. Knapp sechs Minuten vor Spielende konnte Felix Reisner erstmals auf nur ein Tor für die SG verkürzen. Fortan ließ Trainer Schmölz eine offensivere 4:2-Formation spielen, um schnell in Ballbesitz zu kommen und dadurch vielleicht doch noch den Ausgleich oder gar mehr zu erzielen, doch in der 58. Minute konnten die Gäste ihren Vorsprung erneut auf 24:27 ausbauen, was gleichbedeutend mit dem Sieg war. Zwar konnte man wenige Sekunden vor Abpfiff auf 26:27 herankommen, doch verblieb keine Zeit mehr, den zu diesem Zeitpunkt doch verdienten Ausgleich zu erzwingen. Die Partie endete somit mit 26:27 für den Tabellenführer, welcher damit seine Aufstiegsambitionen zwar mühevoller als angenommen, aber doch spielerisch überzeugend untermauerte. Da der TSV Haunstetten II zeitgleich gegen den BHC Königsbrunn verloren hatte, konnten die Gäste ausgiebig in der Kabine die Entscheidung im Kampf um den Aufstieg in die Landesliga feiern.

Für die Augsburger und Gersthofener Jungs bedeutete die vierte Niederlage in Folge, dass man nun unbedingt aus den nächsten Begegnungen Zählbares hervorbringen muss, denn das Tabellenende rückt immer näher. Nach dem 18. Saisonspiel findet man sich, bei noch vier verbleibenden Partien, mit 13:23 Punkten auf dem zehnten Tabellenrang wieder. Das nächste Spiel bestreiten die Herren um Trainer Lukas Schmölz bereits am nächsten Samstag, 14.03.2020 um 18:00 Uhr auswärts gegen den TSV Schwabmünchen, welcher durchaus noch Ansprüche auf Tabellenplatz Drei geltend machen kann. Für die SGler heißt es nun, sich ordentlich auf diese Partie vorzubereiten, um dem Keller des Klassements wieder entkommen zu können und frühzeitig den Klassenerhalt zu sichern, denn mit Lauingen und Aichach warten auch noch weitere starke Teams im Restprogramm auf die Schmölz-Jungs, die es zu bezwingen gilt.

Für die SG 1871 Gersthofen traten an: Wittgen, Müller (beide Tor), Kranz M. (2), Koppe B., Erhard (2/1), Reisner (2), Walter (12/10), Scherer (3), Tomov (1), Feistle (3), Öschay.

(Quelle: TSV 1871 Augsburg)

Bürgerreporter:in:

Michael Reithmeir aus Gersthofen

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