Tolles Heimspiel von Salvation

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Alles ist aufgebaut und es kann eigentlich sofort losgehen, doch noch ist ein wenig Zeit zur Besinnung. Vorne im Altarraum nimmt mich die wunderbare Kreuzigungsgruppe in Beschlag. Sie dominiert den Altarraum. Ganz ungewöhnlich steht rechts die Maria mit dem Jesuskind auf dem Arm und links ein großer goldener Tabernakel ganz weit von der Kreuzigungsgruppe. Durch die Konzertbeleuchtung entsteht ein wunderbarer Lichteffekt, denn an der Wand hinter dem riesigen Kruzifix hat der Künstler - so nennen ich es - einen Auferstehungsbaum in der Form einer Fronleichnamsmonstranz gestaltet. Der Schatten des Kreuzes wird überstrahlt durch einen Traum von Licht und Ewigkeit. Schnell ist die Kirche voll und die Menschen müssen in den Bänken zusammenrücken. Wenn man ganz vorne sitzt, kann man sehen, wie sich der ökumenische Chor Salvation auf seinen Auftritt einstimmt - wunderbar. Und dann geht es los.

Mit einem brausenden Applaus wird der Chor begrüßt. Die Menschen sind voller freudiger Erwartung. Man merkt, ein Heimspiel steht an. Das Schlagzeug gibt den Rythmus vor, der Chor beginnt zu Klatschen und das ganze Publikum macht sofort mit. "Bless the Lord, oh my soul" - und die Kirche brodelt. Die erste Solistin des Abends, Kristina, begeistert mit ihrer souligen Stimme. Der Wechsel zwischen Chor und Solostimme klappt prima - "Bless his holy name" ist der fulminante Schluss, eine Punktlandung - klasse! Nach einer kurzen Begrüßung durch Kaplan Konrad Huber fährt der Gospeltrain weiter. Unser Auftrag als Christen ist es, Gott zu loben, so seine Botschaft an die Konzertgemeinde. Der Chorleiter Tobias Leuckhardt bedankt sich beim Publikum, dass es gleich bei der ersten kleinen Fingerübung mitgemacht hat. Er versprach, dass es am Ende allen warm sein wird, nicht nur die Finger. Bei „What a day" ist dann ein Mann Solist. Die bluesige Stimme von Michi und sein ganzes Auftreten machen Freude - er kommt sympathisch rüber, wie alle Solisten und auch der ganze Chor. Hier singt eine Gemeinschaft. Das Publikum ist ganz mit dabei, klatscht mit, singt und summt mit. „Slow me down" ist dann ein reines a-capella-Stück. Der Chor beginnt ganz leise. Flüsternd wendet er sich an Gott, um ihn um Gnade zu bitten am Tag des Gerichts, dem judgement day. Diesmal ist Andreas der Solist, der so wunderbar präsent in den Höhen ist, an Chris de Burgh erinnert: „Herr, hilf mir, dass ich mich recht auf meinen letzten Tag vorbereite, wenn ich vor Dein Angesicht treten muss." Es ist ein langsames Stück. Das Publikum genießt es, doch es will mehr. Der Chorleiter kündigt jetzt ein Block klassischer Gospels an: Deep river mit Michi als Solist – ganz ruhig. Das nächste Stück ist zwar sehr bekannt, wird aber sanft durch das sich durchziehende „Halleluja" dem Publikum ganz neu geschenkt – „Michael row the boat ashore". Bei „Go tell it on the mountains" singt Andreas die Strophen, der Chor hält sich sanft zurück. Das Publikum singt den Refrain mit. Jeder kennt ihn. Die Solistin Constanze beginnt bei „Swing low, sweet chariots" ganz alleine zusammen mit den Keys. Der lange Soloteil erzeugt eine Gänsehaut. Der Wechsel zwischen Chor und Solistin klappt perfekt. „Comimg for to carry me home" – so der letzte gesungene Satz der Solistin: „Die Engel werden kommen, um uns nach Haus, in die ewige Heimat zu holen." Von Stück zu Stück steigerte sich die Stimmung. Jetzt wird vom Chorleiter ein Block aktueller Gospels angekündigt, die von Norwegen aus ganz Europa erobert haben. Bei „We will bless him (and worship his name)" behauptet sich die Solistin Anneliese super gegen den mächtig auftrumpfenden Chor - ein fast orchestraler Gospel mit einem tollen polyphonen Schluss mit Keyboard. Der flüsternde Beginn und der Hammondorgel-Sound von „Lord, I know I´ve been changed" fasziniert. Der schnelle Sprechgesang von „The Angle of Haven done signed my name", der Wechsel zwischen Chor und Band erzeugt eine spannende Stimmung. Der Klassiker „Rock my Soul" reißt auf einen Schlag alle mit, Freude und Begeisterung springen über. Den punktgenauen Schluss belohnt das Publikum mit frenetischem Applaus.
Bei „Thy will be done" beginnen Chor und Keybord gemeinsam, dawischen spielt das Keybord alleine.Hier ist jemand am Scheideweg, denn „Ich bin nicht der perfekte Zeuge, der ich sein sollte." Gott wird um Hilfe gebeten. Mit dem Einsetzen des Schlagzeugs steigert sich der Chor immer mehr – Thy will be done. Das nächste Lied „Holy Spirit" bestreiten Kristina und Constanze alleine. – perfekt – Im Anschluss daran spricht Pfarrer Repky ein Gebet.
„The road" ist wie für den Solisten Andreas gemacht – schillernde Höhen, der Wechsel zwischen Power und Sanftheit in der Stimme und ein ruhiger Schluss mit Keyboard zeichnen den Weg des Christen ab. Bei „There will be a time" gibt das Schlagzeug den Takt vor, die Keys und der Bass kommen dazu und dann die beiden Solistinnen Constanze und Kristina: „Jesus is the only one who washes my sins away." Zum Schluss stimmt der Chor mit ein – „Danke, Jesus, dass Du mich kennst." – der letzte Satz des Liedes. Nach diesen doch sehr schwierigen Gospels kommt wieder der Mitmach-Gospel „Praise the Lord" mit Andreas. Der Chor beginnt und alle klatschen mit. Bei „All I can say" beginnen der Chor und das Schlagzeug mit ganz viel Schwung; die Solistinnen Constanze und Sylvia steigern die Stimmung noch weiter. „Bless" steigert die Stimmung noch. Dabei singt Kristina ein weiteres Mal solo. Der absolute Höhepunkt des Abends ist Beacon of Love" – ein sehr melodiöser Anfang, ein grooviges Solo von Michi. „Hallelujah – Revelations-song" beginnt ganz ruhig. Die hohen Männerstimmen liefern eine wahrhaft gute Leistung ab. Danach stellt der Chorleiter die Instrumentalisten des Abends vor: Martin Sailer am Keyboard, Richard Klesitz an den Drums, Pascale Kuhn am Bass, Christian Meisner am Licht und Oliver Todt an den Mikrophonen. Das letzte Stück vor dem Zugabenteil ist „Holy, holy, holy", wieder mit Michi als Solist, das viel zu schnell zu Ende ist. So schnell will das Publikum den Chor nicht gehen lassen. Der Chorleiter bedankt sich beim wunderbaren Publikum. Als Zugaben folgen „Lift Your hand" mit Solist Jürgen, „We lift Your Names up high" mit Michi und Constanze, „How majestic" und als ruhiger Schluss nochmals mit Constanze „Holy is the lamb". Der lang anhaltende Applaus zeigt, dass bei diesem Heimspiel von „Salvation" alles bestens geklappt hat. Das nächste Mal komme ich wieder, so ein junger Mann beim Verlassen der Kirche. Was will man mehr? Danke, Salvation, für diesen fast zweistündigen Konzertnachmittag. Und tatsächlich - am Ende war es allen warm, die sich haben mitreißen lassen.
Mit ganz viel Begeisterung und tolle Momente fuhren wir nach Hause.

Bürgerreporter:in:

Markus Christian Maiwald aus Augsburg

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