Jahresrückblick 2021 Museum im Wittelsbacher Schloss Friedberg

Die Verordnungen und Regelungen änderten sich in so rascher Folge, dass das Museumsteam mit dem Plakatdrucken nicht mehr nachkam.
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  • Die Verordnungen und Regelungen änderten sich in so rascher Folge, dass das Museumsteam mit dem Plakatdrucken nicht mehr nachkam.
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An sich ist dieser Jahresrückblick nur eine halbe Sache, denn das Museum im Wittelsbacher Schloss Friedberg war 2021 aufgrund der mit Corona verbundenen Verordnungen ein halbes Jahr lang für die Öffentlichkeit geschlossen bzw. nicht zu besuchen. Führungen, Kinderprogramme und Vorträge mussten abgesagt oder verschoben werden.

Was kaum einer sieht und weiß: In einem Museum gibt es − wie in einem Archiv oder in einer Bibliothek auch − hinter den Kulissen immer mehr als genug zu tun, ob das Museum besucht wird oder nicht. Denn die zentralen Aufgaben sind neben dem Ausstellen und Vermitteln der Objekte vor allem auch das Sammeln, das Bewahren und das Forschen über dieselben. Die Sammlung im Museumsdepot ist nämlich um ein Vielfaches größer als die Zahl der im Museum gezeigten Objekte. Selbst wenn also keine Besucher kommen (dürfen), wollen die Objekte dennoch gepflegt, gereinigt und weiter inventarisiert werden.
Dass einem die Arbeit nicht ausgeht (und dass man in dieser Zeit ausnahmsweise einmal zum Forschen kam), war aber dennoch nur ein sehr schwacher Trost, denn was ist das Museum ohne seine Besucherinnen und Besucher …− doch nur eine „halbe Sache“!

An Pfingsten endlich war es so weit. Das Museum durfte wieder öffnen; um einiges zeitversetzt dazu auch das beliebte Museumscafé. Und die Besucher kamen – zunächst nur peu à peu, in den Sommerferien jedoch fast auf einem Niveau wie zur Neueröffnung des Museums. Sogar ein paar Besucherinnen und Besucher aus anderen Ländern konnten wieder begrüßt werden.

Gut angenommen wurde die Aktion „Freitags frei“, d.h. freitags konnte das Museum kostenlos besucht werden; eine Idee und großzügige Schenkung von Wolfram Grzabka.

Für das Museumsteam hieß es in all der Zeit aber auch wachsam zu sein, denn stets waren Schutz- und Hygienekonzepte neu anzupassen und die Regelungen zu korrigieren: mit Terminbuchung oder ohne, mit Kontaktdatenerhebung oder ohne, mit FFP2-Maske oder nur medizinischer Maske, mit Luca-App im Café oder wieder nicht, 3 G, 3Gplus, 2G, 2Gplus…Puhhh!!!

Umso größer war die Freude darüber, dass am 7. Juli 2021 sogar wieder das „Friedberger Forum“ stattfinden konnte. Mit fast 100 Besuchern (freilich auf Abstand im Großen Saal und mit Maske gesetzt) stieß der Vortrag von Professor Dr. Philipp Stockhammer über „Das Leben im Lechfeld am Beginn der Bronzezeit vor 4000 Jahren“ auf sehr gute Resonanz.

Auch Führungen – allgemein zu den Sammlungsobjekten oder Themenführungen – konnten wieder stattfinden, ebenso das Entdeckerprogramm für Kinder. Besonders gut kam die Entdeckungstour durch das Wittelsbacher Schloss im Juli mit Margit Möding an oder aber das Programm „Urelefant und Co“ mit Jörg Adam Anfang September sowie die Gruselgeschichten rund um das Friedberger Schloss mit Mariella Hosp Ende Oktober.

Ein Höhepunkt war für das Museumsteam zweifelsohne der „Bayerische Museumstag“ im September, der dieses Jahr in Friedberg stattfand. An dieser im deutschsprachigen Raum sehr namhaften Fachtagung nahmen 300 Museumsleute live teil; 100 waren digital zugeschaltet. Das Thema der Tagung war „gezielt/nachhaltig sammeln“. Erfreulicherweise nutzten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch vielfach die Gelegenheit, das Friedberger Museum und sein Depot zu besichtigen.

Nicht zuletzt war das Jahr 2021 insbesondere von den Vorbereitungen zur neuen Sonderausstellung „Augenblicke. Zeit in der Kunst“ geprägt – der ersten Ausstellung seit der Wiedereröffnung des Museums.

Am 19. November 2021 konnte sie „still“ eröffnet werden, und es ist zu hoffen, dass sie bis 20. Februar 2022 unter den jeweils aktuellen Corona-Regeln auch zu besichtigen sein wird.
Ein Besuch ist sicher lohnenswert, denn das Thema „Zeit“ betrifft alle Menschen. Im Museum spielt „Zeit“ aufgrund der hier ausgestellten Uhren, den Zeitmessern, von jeher eine wichtige Rolle. In der Ausstellung wird jedoch gezeigt, wie Künstler seit dem 16. Jahrhundert mit dem Phänomen „Zeit“ umgegangen sind. Die Leihgaben kommen aus Deutschland, Frankreich, Österreich und der Schweiz. Für Kinder gibt es ein liebevoll gestaltetes Rätselheft sowie eine Mitmachstation.

Dr. Alice Arnold-Becker

Museum im Wittelsbacher Schloss
Schlossstraße 21
86316 Friedberg

Tel. 0821/6002-681 oder –684
Fax. 0821/6002-689
museum@friedberg.de
www.museum-friedberg.de

Öffnungszeiten Museum und Café:
Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen 10 – 17 Uhr
Montags, Heiligabend und Silvester geschlossen

Eintrittspreise (Museum und Sonderausstellung)
Erwachsene: 6,- €, ermäßigt 5,- €
Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei.

Bürgerreporter:in:

Dr. Alice Arnold-Becker aus Friedberg

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