Biotopmanager Biber

Viel konnte der hauptamtliche Biberbeauftragten des BN Gerhard Schwab zum Thema Biber berichten.
Biber bauen mächtige Dämme und Burgen. Sie graben ausgeklügelte Kanalsysteme und stauen große Biberseen auf. Die Biber verjüngen Gehölze, wenn sie Bäume fällen, deren Äste wieder ausschlagen. Dadurch können die Biber Bach- und Flusslandschaften stark umgestalten, so wie es außer ihnen nur der Mensch vermag.
Ein Biber kann bis zu 1,3m lang werden. Davon misst schon die Biberkelle( Schwanz) bis zu 35 cm. Einmal im Jahr bringen Biber ein bis drei Junge zur Welt, die zwei Jahre im Familienverband bleiben.
Jede Biberfamilie besetzt ein Revier und markiert es mit dem sogenannten Bibergeil. So steigen die Biberbestände nicht über die Maßen an. Biber können 12 bis 14 Jahre alt werden.
Biber sind anspruchslos. Was sie brauchen, ist Nahrung dazu ein Bach, Fluss oder See, in dem sie sich schwimmend fortbewegen können.
Nahrung finden dann die Vegetarier fast überall und das ganze Jahr über genügend.
Dämme können aus Schlamm, Steine, abgenagte Äste, Zweige und Pflanzenstängel sein. Darin verfängt sich angeschwemmtes Feinmaterial. Sowirken die Dämme wie Filter und reinigen das Wasser. Es bleibt also wasserdurchlässig, im Gegensatz zu künstlichen Stauwerken.
Biber verlassen das Wasser ungern, müssen aber viel Baumaterial kräfteschonend transportieren. Also durchziehen sie wenn nötig, ihr Revier mit Kanälen, die sie mit Händen, Füßen und Zähnen ausgraben und frei beißen.
Auf diesen Wasserwegen können andere Wasserbewohner, beispielsweise Fische, Enten und Teichhühner von Gewässer zu Gewässer gelangen.
Viele Biber fällen regelmäßig Bäume, was zu Konflikten mit deren Besitzer führt. Anderseits lichten Biber dichte Ufergehölzer auf. Davon profitieren Stauden wie die gelbe Schwertlilie vom besseren Lichtangebot..
So schmerzhaft ein gefällter Baum im Einzelfall auch ist. Man sollte nicht die Dimensionen außer Acht lassen: In Bayern werden täglich etwa 20 Hektar Land durch Siedlungs- und Straßenbau gefällt, darunter auch viel Wald. Es werden mehr Bäume so vernichtet, als die bayerischen Biber in einem Jahr fällen können.
Biberlichtungen sind natürliche Lebensräume für Tierarten feuchter und lichter Wälder. Z. B. Tiere wie Trauermantel, großer Schillerfalter, Kreuzotter oder Blindschleiche. Doch auch für Blütenpflanzen ist es vorteilhaft, wenn Biber dichte Ufergehölzer auflichten.
Totes Holz empfinden wir Menschen oft als störend. Für viele Lebewesen ist Totholz lebensnotwendig und haben viele positive Wirkungen. Wo Biber siedeln, werden Biotope miteinander verbunden. Leider werden diese naturnahen Verhältnisse selten von den Grundeigentümern toleriert. Am ehesten noch auf Flächen, die Eigentum des Freistaates Bayern oder der Gemeinden sind.

Bürgerreporter:in:

Christl Fischer aus Friedberg

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