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Viele Menschen lebten in diesem Haus.

Am 9. Dezember 2012 öffnete am Tag des Denkmales die Familie Scholz ihr im Jahr 2008 gekauftes Bürgerhaus in der Jesuitengasse. Damit erwarb die Familie ein denkmalgeschütztes Haus aus der Zeit nach dem Dreißigjährigen Krieg, als man wieder begann das zerstörte Friedberg auf deren alten Grundrissen aufzubauen.
Jetzt lud die Familie Scholz den Heimatverein Friedberg zur Besichtigung in das vermutlich von den Jesuiten erstellte Haus ein. Viel hatte sich getan in den über 300 Jahre alten Haus. Viele Menschen lebten in diesem Haus. So weiß man, dass um 1781 ein Viehdoktor Sebastian Kaiser und auch der Kasshändler Kaspar Kaiser 1814 dieses Haus als Wohn und Geschäftshaus nutzten.
Spannend für mich waren auch die 40 Jahre, die meine Urahnen das Haus bewohnten.
Doch zuerst besichtigten die 15 Vereinsmitglieder den Hof, dort wurde ein Viehstall entfernt und es stellten sich schon die ersten schwerwiegenden Arbeiten, die mit viel Fingerspitzengefühl bewältigt wurden, ein. Jetzt zeugen nur noch alte Grundstücksmauern, was hier stand.
Im Haus zogen die Gäste ihre mitgebrachten Hausschuhe an um den neugelegten Holzboden und die Treppe aus schönem Eichenholz zu schonen. Zuerst kletterte die Gruppe auf den Dachboden, wo sich aus zwei Epochen alte Dachsparren zeigten. Durch eine dendrochronologische Untersuchung weiß man nun, dass ein Teil der Hölzer in der Zeit um 1780 und einige sogar im Winter 1666/67 geschlagen wurden. Dann ging es in den renovierten Wohnbereich. Die Bewunderung erntete hier vor allem die ökologisch gesunde Bauweise. Ein wunderbarer Herd, der besonders im Winter Wärmequelle und Koch- und Backstelle ist. Nicht nur im Obergeschoss wurde eine Stuckdecke offengelegt. Auch im Erdgeschoss sieht man heute den Gipsabdruck mit dem Jesuitenzeichen IHS. Wieder ein Orientierungszeichen auf die Geschichte der Jesuiten in Friedberg.
Die vielen zweiflügligen Kastenfenster wurden ebenfalls ökologisch, nämlich gedämmt mit Thermohanf, grundiert und gestrichen mit Leinölfarbe und gekittet mit Leinölkitt, eingebaut.
Die viel strapazierten Treppen und Fußboden sowie die Türschwellen waren aus massivem Eichenholz. Die Massivholztüren und die Dielen in den Stuben waren aus Fichtenholz, die ebenfalls mit Leinölfarbe aber auch mit gefärbten Fußbodenhartöl grundiert und gestrichen wurden.
Nach 90 Minuten bedankte sich die Vorsitzende Regine Nägele für eine besondere Führung mit zwei Heimatbüchern und eingemachter Marmelade.

  • Ein kleines Fensterchen wurde bei den Arbeiten entdeckt
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  • Es brachte vermutlich Licht in das sonst Fenstelose Zimmer mit dem Gipsabdruck dem Jesuitenzeichen IHS
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  • Noch ein kleines Fensterchen am Eck des Hauses
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  • Man sieht noch, was früher angebaut war
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  • Hier wird noch an einem schönen Hinterhof gearbeitet
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  • Nur noch die Stallmauer mit den Fensteröffnungen
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  • Blick vom Dachboden in Richtung Schloss
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  • Auch meine Urahnen lebten eine Zeit in diesem Haus
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  • am Eingansbereich ist noch diese Steinfußboden erhalten
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7 Kommentare

Ok :-)
ich meinte aber damit-Handwerk-zB Tischler,die das Holz dort verarbeiteten,das war noch Arbeit für Jahrhunderte....in meinen Augen echte Kunst !

Das stimmt Gaby. Heute steht ein neu gebautes Haus noch nicht so lange und muss schon wieder abgerissen werden.
Auch unser Haus ist über 300 Jahre und man muss diese Menschen, die aus ganz einfachen Materialien wie z. B. Haselnussruten in den Wänden, ein Haus für Jahrhundwrte stabil machten.

Eben,Christl,darum mag ich alte Häuser viel lieber !

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