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Augenzeugenberichte zum Einmarsch der Amerikaner am 28. April 1945 in Friedberg

Die Referentin Frau Dr. Nikola Becker, Kuratorin der Ausstellung „70 Jahre Kriegsende in Friedberg“ stellte diesmal im Stadtarchiv Friedberg vorhandene Augenzeugenberichte zum Einmarsch der Amerikaner am 28. April 1945 in Friedberg vor.
Diese wurden in den Kontext der Stadtgeschichte während des ‚Dritten Reichs‘ eingeordnet, wobei besonders Person und Amtszeit von Bürgermeister Franz Xaver Schambeck (1886-1956) im Mittelpunkt standen. Der Vortrag sollte die Problematik der allgemeinen Quellenlage, aber auch von Augenzeugenberichten verdeutlichen.
Die Historikerin machte zuvor klar, dass Erinnerungen zu gesicherten historischen Gegebenheiten nicht statisch sind. Vor allem ist der wissenschaftliche Aspekt aus vergangenen Ereignissen möglichst genau zu durchleuchten und analysieren. So sahen die Buben das Wirken von dem Friedberger Bürgermeisters Franz Xaver Schambeck in den letzten Tagen des Krieges wieder ganz anders als die Erwachsenen oder wie die aus verschiedenen anderen Quellen aus denen die Historikerin schöpfen konnte. So auch die Erzählung über die Friedberger Frauen, die gegen den Willen des Bürgermeisters, die Panzersperren abbauten und sich in Lebensgefahr begaben. Hier erzählten die ehemaligen Buben von der Panzersperre an der Münchner Straße als Kriegsgefangene ein Gewehr ergatterte und geschossen hatte. Die alten Männer jagten diesen dann bis er sich in einem Bauernhof retten konnte. Bei der Panzersperre am Waisenhaus durften z. B. keine Männer gesichtet werden, weil sie dann sofort erschossen wurden. Nur die Frauen ließen sich nicht vertreiben und schimpften zurück und gingen, ja griffen die bewaffneten Männer sogar an. Besonders das trockene Jahr 1947 als die Eisweiher und sogar die Ach kein Wasser mehr hatte, ließ die Not nochmals hochschwappen. Kinder wurden jetzt auf die Felder geschickt um deren Früchte zu „stehlen“ Kindern passierte nicht so viel wie den Erwachsenen, die ja eine Arbeit suchten. Beim Thema Durchhalten waren die beiden Zeitzeugen sich einig, alle hatten vom Krieg die Nase voll und immer noch furchtbare Angst vor den Amerikanern. Hatte man doch in der Schule viel Negatives besonders von den dunklen Amis gehört. Dabei waren jene bei Essensausgaben großzügiger, steckten den Buben eher was zu um erst dann laut zu lamentieren über diese Lausbuben. Weiße Besatzer jedoch verjagten die Kinder sofort ohne etwas zu geben. Noch viele Erinnerungen ließen sich die beiden Herren rauslocken und es kamen immer wieder auch Bubenstreiche, die natürlich verjährt sind, heraus.

  • Die Historikerin Frau Dr. Nikola Becker
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  • Die Zeitzeugenberichte sind persönliche Interpretationen der Geschehnisse. Zwar besteht, vor allem was Zahlen und Details betrifft, eine Diskrepanz zu gesicherten Fakten. Die Historikerin betonte dennoch den ganz eigenen Wert solcher Berichte, da sie vermögen, Geschichte lebendig werden zu lassen.
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  • So erinnerte sich Winfried Albert - links - daran, dass er mit seinem Vater gerade die Hasen fütterte, als die ersten Bomben über Augsburg fielen, und wie die Friedberger mit Schrecken die brennende Nachbarstadt von der Nussallee aus betrachteten. Die Verwandten aus Augsburg suchten bei ihren Angehörigen in Friedberg Schutz. „Das Haus war voll“, erinnerte sich Jakob Huber - rechts-
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  • Gerade solche Details waren auch für die Kuratorin Dr. Becker zum Teil neu und daher auch für sie „ein schöner Abschluss“ der Ausstellung.
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5 Kommentare

Im Ostharz kamen zuerst die Amerikaner, die später an die Briten übergaben und schließlich fiel das Gebiet lt. vorheriger Übereinkunft an die Sowjets...

In Barsinghausen war ein Lager,da liefen wir immer hin,dann riefen wir Ami gif uns Gum.Manchmal hat es geklappt.

Gabriele, da sieht man wieder. Erst werden Schauermärchen erzählt und die Wirklichkeit ist ganz anders.
Ja wir standen immer am Friedberger Berg und hofften auf Kaugummi oder auch mal einer Orange. Vor den Farbigen war mir trotzdem immer Angst

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