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Die Wut und das Bild- Die Medien und die Affäre um Christian Wulff

  • Wulf vs. Bild-Zeitung
  • hochgeladen von Wolf STAG

Bundespräsident Christian Wulff hat die Würde seines Amtes beim Überschreiten des Rubikon verloren. Spätestens. Sein zur Jahreswende öffentlich gewordener Droh-Anruf bei Bild-Chef Kai Diekmann, mit dem der Präsident versuchte, eine Veröffentlichung über seine früheren Kredit-Mauscheleien zu verhindern, mag auf den erste Blick wie ein Detail am Rande der Affäre wirken. In der Tat wiegt dieser Anruf schwer und beschädigt die viel zitierte Würde des Präsidentenamtes nachhaltig.

Worum es geht: Bundespräsident Christian Wulff und seine Frau haben sich von einem befreundeten Unternehmer-Ehepaar einen ungewöhnlich günstigen Kredit in Höhe von 500.000 Euro für einen Hauskauf geben lassen. Da war Wulff noch niedersächsischer Ministerpräsident. Als das Geschäft unter Freunden aufzufliegen drohte, ließ sich Wulff über Geerkens einen Kredit bei der baden-württembergischen BW Bank vermitteln. Wieder zu ungewöhnlich günstigen Konditionen.

Nachdem seine Kredit-Mauscheleien kurz vor Weihnachten 2011 von der Bild-Zeitung enthüllt wurden, löste er den billigen Kredit durch einen marktüblichen Kredit ab. Salami-Taktik nennt man das: Immer nur das zugeben und bedauern, was sich nicht mehr unter dem Deckel halten lässt. Mit dieser Methode sind auch schon andere Politiker-Karrieren gescheitert und das wäre alles schlimm und peinlich genug. Aber der jetzt bekannt gewordene Droh-Anruf des Bundespräsidenten bei Bild-Chef Kai Diekmann bringt eine ganz neue Qualität in die Diskussion.

Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung und die Süddeutsche Zeitung enthüllten, dass der Bundespräsident am Tag vor der Veröffentlichung des ersten Artikels über seine Kreditgeschäfte bei Bild-Chefredakteur Kai Diekmann anrief. Da er ihn nicht erreichte, sprach er eben auf die Mailbox. Eine eher unwürdige Art der präsidialen Kommunikation. Der Rubikon sei für ihn und seine Frau überschritten. Falls die Bild den Krieg erklären wolle, solle man darüber reden. Wulff soll mit Strafantrag für Journalisten gedroht haben und kündigte den “endgültigen Bruch” mit dem Hause Springer an, sollte die “unglaubliche” Geschichte veröffentlicht werden. Die Geschichte wurde veröffentlicht und sie war zum Leidwesen des Präsidenten dann doch sehr glaublich und vor allem wahr.

Viel war seither zu hören und zu lesen von der Würde des Amtes und dem Respekt vor dem Amt, der dieses und jenes gebiete. Die Würde des Amtes dürfe nicht beschädigt werden, hieß es sogar von der Opposition. Es müsse nun Schluss sein mit der Medienhetze auf den ersten Mann im Staate. Er hat sich doch auch vor Weihnachten irgendwie verdruckst entschuldigt, das muss doch reichen. Nein. Es reicht noch lange nicht. Würde und Respekt vor dem Amt setzen nämlich ganz grundlegend voraus, dass sich der Inhaber des Amtes würdevoll benimmt und den Respekt verdient. Würde und Respekt haben nicht unmittelbar etwas damit zu tun, ob jemand ordentlich frisiert ist, der Anzug sitzt und nett lächelt. Es geht hierbei um Worte und um Taten.

Und man darf nicht Ursache und Wirkung verwechseln. Es war Christian Wulff, der mit seinen dubiosen Kreditgeschäften als Ministerpräsident von Niedersachsen Fakten geschaffen hat und der offenbar versucht hat, diese zu vertuschen. Und es waren die Medien, die dies aufgedeckt haben. Das Fehlverhalten des Politikers Wulff war Anfang und Ursache der Affäre. Die Recherche der Medien war eine Folge davon. Es war dann der Bundespräsident Christian Wulff, der dem Bild-Chef Drohungen auf die Mailbox gesprochen hat. Und das muss man sich in der Tat klarmachen: Wir haben einen Bundespräsidenten, der Journalisten bedroht, weil diese ihrem demokratischen Auftrag nachkommen. Das ist ein Umstand, der die Würde des Amtes nun wirklich nachhaltig beschädigt. Und zwar mehr als alles andere, was bisher geschah. Und zu verantworten hat dies allein Christian Wulff. Kein Sprecher, kein Kommunikationsberater, kein Stab. Er selbst sprach die in der Tat unglaublichen Worte auf die Diekmann’sche Mailbox.

Die Medien erfüllen in diesem Fall beispielhaft ihre Aufgaben als vierte Gewalt. Die Würde des Amtes wird ganz alleine durch den Bundespräsidenten und sein Verhalten beschädigt. Durch niemanden sonst.

Quelle- Meedia- Agentur-2012

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8 Kommentare

Der Mann war mit von Anfang an zuspekt -
Was hat ein Mann in diesem höchsten Deutschen Amt zu suchen, der am nächsten Tag sich dafür entschuldogen muß für das, was er am Vortag jemandem unbesonnen gesagt oder geschrieben hat?
Was ist von einem Mann zu halten, der bekundet, dass ihm die Pressefreiheit "ein höchstes Gut" ist und er im gleichen Moment diese aber für sich selbst nicht gelten lässt?
Diese Verhalten des Bundespräsidenten ist naiv, dumm und an Dreisitigkeit nicht mehr zu überbieten - das sind "Berlusconeske Methoden"
Jeder normale Bürger wäre bei dem Versuch, die Pressefreiheit unter Androhung juristischer Konsequenzen auszuhebeln längst angezeigt und bereits polizeilich vorgeladen und wegen Nörigung zumindest angezeigt und angeklagt worden!
Ich kann diese "Schwarze Brut" einfach nicht mehr ertragen!
Und ich kann jene in den Reihen nicht mehr ertragen, die diesen Leuten - trotz strafbewährter Delikte (ob sie Strauß, Kohl, Guttenberg, Wiesheu, Tandler oder sonstwie heißen) den Rücken stärken und sie weiter im Amt halten wollen.
(Schon vor Jahrzehnten habe ich gesagt, dass F.J Strauß z.B. mit NORMALEN BÜRGERLICHEN MASSTÄBEN GEMESSEN, aus Stadelheim niemals herausgekommen wäre!)

jetzt haben wir hier wieder einen, der sein Leben lang alle Jahre (inclussive allem was ihm zustehen wird ) vom Steuerzahler mit annähernd ner halben Million alimentiert wird - obwohl seine Leistung dafür oder fürs Land eher minimal und fragwürdig und dürftig ausgefallen ist.

Geht doch ins Ausland und hört Euch um, was über Deutschland gedacht und gesagt wird. Die beneiden uns zwar um Vieles - aber ganz sicher nicht um die peinlichen, rechthaberischen Figuren, von denen wir regiert werden!

zu früheren Zeiten, in denen noch ein gewissen Maß an Moral herrschte und Ehre noch eine Tugend war, wäre spätestens jetzt einer in sein Büro gekommen und hätte im schweigend ne geladene Pistole auf den Schreibtisch gelegt.
Keinesfalls hätte sich so ein Mensch bei einer derartig breiten Ablehnung in der Bevölkerung und innerhalb der eigenen Reihen grinsend bis an sein Lebensende
mit derart hoher Vergütung von der Allgemeinheit alimentieren lassen.

... warum wird ein solcher scheisstyp nicht aus dem Amte gejagt - haben die, die es könnten vielleicht auch zu viele tretminen im keller, dass sie es nicht wagen?

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