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Inter-Nette -Suchtphänomene

In der Serie MDR INFO Digital spüren die Journalisten jeden Dienstag den neuesten Trends nach. Dazu gehören auch die Schattenseiten der Computerwelt. Wenn etwa das Internet abhängig macht, süchtig, wenn Menschen von Facebook, Online-Spielen, Mails und Webradio nicht mehr loskommen. In Deutschland sind laut einer neuen Studie für das Bundesgesundheitsministerium mehr als eine halbe Million Menschen betroffen. Der Sender sprach mit Helga Meeßen-Hühne, Expertin bei der Landesstelle für Suchtfragen in Sachsen-Anhalt.

Sind wirklich alle süchtig, die vier Stunden am Tag im Internet surfen?
"Sagen wir mal so, ich würde tatsächlich von der Gefahr einer pathologischen Nutzung sprechen, also einem Nutzungsverhalten mit Krankheitswert. Das bestätigen auch unsere Suchtberatungsstellen, die auch Menschen betreuen, die sagen, dass ihre Beschäftigung mit Spielen oder in den Social Comunities mehr Bedeutung ein als die mit Menschen, die sie in der Wirklichkeit treffen."

Ist denn diese Sucht oder Krankheit vergleichbar mit einer Drogen- oder Alkoholabhängigkeit?
Männliche Jugendliche hängen vor allem den Computerspielen."Das ist natürlich schwierig zu sagen. Auf der Erlebnisebene gibt es tatsächlich starke Parallelen. Die Konsequenzen, wie sich darstellen, dafür ist das Phänomen noch recht jung. Wir sehen aber bei Menschen, die bereits in Behandlung sind, dass die Auswirkungen schon da sind: Verlust des Arbeitsplatzes etwa, weil die Beschäftigung mit Internet-Inhalten viel zu großen Raum eingenommen hat.

Dann sagen uns aber auch Experten aus Fachkliniken, dass auch Beeinträchtigungen des Gleichgewichts und des Bewegungsapparats eingetreten sind. Das kommt vom langen Sitzen. Es gibt auch Hinweise, dass besonders Menschen, die Schwierigkeiten im echten sozialen Kontakt haben, dazu neigen, sich im Internet zu verlieren, weil dies dort viel einfacher ist."

Die Studie sagt, dass besonders Jugendliche zwischen 14 und 16 Jahren gefährdet sind. Da machen sich die Eltern natürlich Gedanken. Gibt es so etwas wie erste Warnsignale, auf die man achten muss?
"Ja, erste Warnsignale sind tatsächlich, wenn die Kinder anfangen ihren Computer als Trostspender einzusetzen. Oder dass sie, wenn sie sich gestresst fühlen, etwa von der Schule, den Computer als Beruhigungsmittel einsetzen. Das heißt, was man den Eltern auf jeden Fall sagen muss, ist: Nähert euch euren Kindern! Und der erste Schritt, wenn es denn so sein sollte: Geben Sie ruhig zu, dass Sie wirklich nicht wissen, was ihr Kind am Internet so faszinierend findet! Und fragen Sie, ob jemand Ihnen das zeigen kann!"

Das ist ja genau das Gegenteil von Computerverbot.
"Ein Computerverbot ist erstens nicht durchsetzbar und, wenn man es tatsächlich durchsetzt, hat man damit die Beziehung zum Kind auch komplett vergeigt. Ein Computer ist für Kinder und Jugendliche heute ein ganz anderes Medium als für viele Erwachsene. Wir nutzen den Rechner vielleicht auf der Arbeit und sind heilfroh, wenn wir ihn abends auslassen können. Für Kinder ist das anders: Sie treffen abends in den Social Communities zum Teil dieselben Leute, mit denen sie tagsüber in der Schule gesessen haben. Die Frage ist, ob wir Erwachsenen es schaffen, unsere Jugendlichen dabei zu begleiten, einen gesunden, unproblematischen Umgang mit dem Internet zu entwickeln. Das ist die Frage, und das ist auch die Herausforderung für die Eltern."

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