Zeitgeschichte

Bettina von Arnim

Selbstdenken ist der höchste Mut. Wer wagt selbst zu denken, der wird auch selbst handeln.
Bettina von Arnim

Gestern vor 165 Jahren starb die Schriftstellerin Bettina von Arnim.
Sie war eine interessante Frauengestalt der Romantik, eine Schwärmerin, eine Visionärin aber auch eine Frau die sich auf die Wirklichkeit ihrer Zeit einließ, die politisch Stellung bezog und sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten mit Leidenschaft und Gerechtigkeitssinn für sozial Benachteiligte einsetzte.

So wollte sie auch mit ihrem Buch „Dies Buch gehört dem König“ Friedrich dem IV. auf die Zustände in seinem Land aufmerksam machen.
Doch der hatte sie nicht ernst genommen und längst eine Sozialreform nach seinen Vorstellungen vorgenommen.
Der Ostpreußische Demokrat Jacoby meinte:
„Das ist das Unglück der Könige, dass sie die Wahrheit nicht hören wollen“.

Doch Bettina gab nicht auf und plante ein neues Buch, „Das Armenbuch“ wofür sie im Mai 1844 an alle großen Zeitungen einen Aufruf startete und die Öffentlichkeit aufforderte, Mitteilungen über ihre Verhältnisse zukommen zu lassen.
Der schlesische Demokrat Schloeffel schickte eine Liste von 92 Armen aus verschiedenen Gemeinden ein.
Doch da im Juni die ersten Nachrichten vom schlesischen Weberaufstand eintrafen und man Bettina beschuldigte die Leute aufgehetzt zu haben, war es nichts mit dem Buch geworden.
Die gesammelten Listen und Aufstellungen gelangten erst 1962 an die Öffentlichkeit.
Das ist nur ein winziger Teil aus dem Leben dieser bemerkenswerten Frau und vielleicht auch etwas zum Nachdenken.