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Das Kirchlein im Wald

Seit fast Jahrzehnten trotzt die kleine Peterskirche bei Wäldern nun schon Wind und Wetter. Sie ist für die einheimische Bevölkerung aber auch für viele Urlaubsgäste ein Ort der Ruhe und Besinnung. Wegen ihrer idyllischen Lage inmitten des Naturparks ist die Peterskirche besonders bei Brautpaaren sehr beliebt.

Bereits Ende der 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts wurde darüber nachgedacht, in Wäldern eine Kirche zu errichten. Da es in dieser Zeit keine Fahrgelegenheit gab, mussten die Menschen in den abgelegenen Dörfern oft mehr als eine Stunde laufen, um den Sonntagsgottesdienst besuchen zu können. Doch mit der Machtergreifung Hitlers 1933 schlief das Vorhaben zunächst ein. Erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kam wieder Bewegung in die Angelegenheit. Es war wohl schon immer so, nach einer harten, schweren Zeit voll Elend und Not, dankt man Gott, dass alles wieder vorüber ist. Der Erbendorfer Stadtpfarrer Josef Hofmann hatte schon mehrere Kirchen gebaut. Als er hörte, dass auch die Steinwälder gerne ein Gotteshaus haben möchten, hielt er in Wäldern eine Versammlung ab. Hofmann legte es der Bevölkerung ans Herz: „Wenn wir eine Kirche bauen wollen, müssen wir anpacken, denn jetzt ist die günstigste Zeit“.

Die Firma Bauer aus Erbendorf sollte das Bauprojekt übernehmen. Durch Haussammlungen wurde Geld zusammengetragen. Bereits im August 1947 konnte die Grundsteinlegung gefeiert werden. Aber im Herbst des gleichen Jahres wurde wegen Frost und schlechtem Wetter der Bau eingestellt. Im Frühjahr wollte man mit frischen Kräften weiterbauen..

Doch es kam wieder anders als geplant. Nach der Währungsreform 1948 war das angesparte Guthaben plötzlich nur noch einen Bruchteil wert. Wie sollte es nun weiter gehen? Bald wuchsen Brennnesseln und Unkraut aus dem umrandeten Kirchenschiff. Wind und Wetter gingen über die Mauern hinweg. Stadtpfarrer Josef Hofmann kam wieder zu den Steinwäldern. „Was sollen wir tun?“ fragte er, „einfallen lassen, den begonnenen Bau als Ruine, als Schandmahl stehen lassen - oder weitermachen?“ Die Steinwälder gewannen frischen Mut und gingen wieder an die Arbeit. Wieder wurde in der gesamten Bevölkerung gesammelt und gebettelt. Den Restbau der Kirche übernahm nun die Firma Hermannsdörfer aus Thumsenreuth. Die Arbeiter der Baufirma und auch die Bauern der Umgebung mussten kräftig zupacken. Ein Arbeitstag begann oft um halb fünf Uhr morgens und dauert bis abends neun Uhr. Schon im Oktober 1949 wurde der Dachstuhl aufgesetzt und die Kirche kam noch vor dem Winter unter Dach.

Am Himmelfahrtstag des Jahres 1950 - es war der 15. August - ertönten zum ersten Mal die drei Glocken vom dem 18 Meter hohen Turm. Weihbischof Dr. Johann Baptist Höcht weihte das neuerbaute Gotteshaus dem Heiligen Petrus. Einer der Messdiener war der damals 15 jährige Bäckersbub Wilhelm Schraml, heute Bischof von Passau.

Sechzig Jahre erhebt sich nun schon die Steinwaldkirche, fast ein wenig trutzig wirkend, über den Ort Wäldern. Das Bauwerk ist längst zu einem der Wahrzeichen des Steinwaldes geworden.

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