Spenden oder lieber nicht ..? Ein Beispiel aus Eichenau: Spenden für Mikrokredite.

Nähmaschinenprojekt für jungeFrauen: UNHCR / R. Arnold
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Nähkurs zwischen den Trümmern
Die Münchnerin Maria Zepter hilft Erdbebenopfern in Pakistan
"Geborstenes Holz, Steine und Lehm, wohin das Auge blickt, erschlagene Schafe, Menschen, die notdürftig auf Pritschen gebettet sind. Die Münchnerin Maria Zepter kennt diese Bilder. Wieder hat die Erde gebebt in Pakistan. Wieder müssen die Überlebenden in Zelten Zuflucht finden, wie vor drei Jahren, als Pakistan am 8. Oktober 2005 von einem verheerenden Beben heimgesucht worden war. Damals lag das Epizentrum weiter nördlich, im pakistanischen Teil von Kaschmir, damals verloren 75 000 Menschen ihr Leben. Und als Maria Zepter damals die Bilder sah, beschloss sie, etwas zu tun. Sie gründete das Hilfswerk "Meded Kaschmir". Von Monika Maier-Albang.
So begann der Bericht in der SZ am 5.11.2008. Kurz darauf war dann die Partnerin von Maria Zepter, die Journalistin Heidi Hecht bei der SPD in Eichenau. Der Vorsitzende Andreas Knipping ruft nun zur Spendenaktion für ein Projekt auf, das unabhängige Hilfe dringend gebrauchen kann. Aus meiner Erfahrung mit Nähmaschinenprojekten im südlichen Tanzania kann ich sagen, dass die kleinen Investitionen in Produktionsmittel für Frauen sich immer bewährt haben.
Man müsste etwas tun …
… Frauen tun was! Hilfe für Erdbebenopfer in Pakistan
Naturkatastrophen und Flüchtlingselend rund um die Welt. Beschämende Not oft auch in der Nachbarschaft. Die Vielzahl der Spendenaufrufe in der Vorweihnachtszeit ermüdet eher statt uns aufzurütteln. Wir können nicht überall helfen …
… aber es gibt Menschen, die irgendwo einfach anpacken. Unmittelbar nach dem verheerenden Erdbeben im pakistanischen Teil von Kaschmir am 8. Oktober 2005 brachen die Psychologin Maria Zepter und die bei der Süddeutschen Zeitung tätige Sekretärin Heidi Hecht – beide mit Erfahrung aus der Hilfe für vergewaltigte Frauen in Bosnien – von München ins Zentrum der Katastrophe auf, mit einem Startkapital von gerade einmal 10.000 Euro aus spontaner Sammlung im Freundeskreis. Genug, um mit Nahrungsmitteln, Gaskochern und Decken vielen Menschen das Leben zu retten. Oftmals waren es Frauen, die bei ihrer Feldarbeit das Erdbeben überlebt hatten, während ihre Männer und Kinder in Militärbaracken bzw. Schulgebäuden verschüttet und getötet worden waren.
Aus erster Mildtätigkeit musste Hilfe zur Selbsthilfe werden. Im entlegenen Ort Deer Kot wurde ein Haus gefunden, in dem Platz für billig gekaufte Stoffballen und 30 museal wirkende Nähmaschinen war. Nur elektrisch funktionierende Geräte musste frau als nutzlos erkennen: der Strom fällt immer wieder aus, dann ist Handbetrieb gefragt. Und nun wurden Witwen und verwaiste Töchter zu Schülerinnen in den Fächern Nähen und Englisch, wuchs ein neues Zentrum im weltweiten Verbund des Kleinstunternehmertums mutiger Frauen. Drei Jahre nach dem ersten Besuch der Münchnerinnen haben im Projekt Madad Kaschmir 180 Frauen den dreimonatigen Lehrgang absolviert, 134 stehen auf der Warteliste. 180 mal eine Existenz mit selbstständiger Produktion und eigenverantwortlichem Auftritt auf den Wochenmärkten der Umgebung. 180 mal eine Impfung gegen Fanatismus und religiös verbrämte Unterdrückung der Frauen.
Am 12. November hat Heidi Hecht dem SPD-Ortverein Eichenau in Wort und Bild von ihrer Arbeit erzählt. Wir und ab jetzt auch Sie wissen: Wer dem „Verein zur Verbesserung der interkulturellen psychosozialen Versorgung“ auf sein Konto 33 22 419 02 bei der Deutschen Bank, BLZ 700 700 24 spendet, der weiß, dass er ganz konkret hilft. Keine Regierung, keine Großorganisation wird am Ertrag beteiligt. Machen Sie mit!
Andreas Knipping

mehr : www.sueddeutsche.de/756385/443/2617544/Naehkurs-zwischen-den-Truemmern.html

Männer und Nähmaschinen: Auf seiner Webseite http://www.mehrath.info/deu/ueber_uns.htm zeigt ein pakistanischer Unternehmer, wie er mit 20 Nähmaschinen einen Export für Sportbekleidung nach Deutschland organisiert. Auf seiner Bildern zeigt er nicht nur die Trikots des SV Germering sondern auch, dass er leider nur Männer in seiner Fabrik beschäftigt!

Am Beispiel von Kabul zeigt die KfW Bank, wie mit Mikrokrediten für Nähmaschinen die Grudndlage für eine Existenz gelegt werden kann. http://209.85.129.132/search?q=cache:3ZGyV3pAul8J:...

Die beiden Münchnerinnen sind nicht allein! Es gibt mehrere Nähmaschinenprojekte: http://www.deza.admin.ch/de/Home/Projekte/Mit_Dorf...

Schulen für über 1000 Flüchtlingskinder und ein Nähzentrum für Frauen: Seit zehn Jahren betreibt die 76-jährige Elisabeth Neuen-
schwander, eine gebürtige Schangnauerin, in Quetta im Südwesten Pakistans ein eigenes Hilfswerk.
RITA JOST*
Skardu, eine Stadt im gebirgigen Nordosten von Pakistan. Die Frauen gehen hier nur vollständig verschleiert auf die Strasse. Im Bazar trifft man sie gar nicht an: Einkaufen ist Männersache. Die 76 Jahre alte Elisabeth Neuenschwander aus Bern kümmert das nicht: Sie stöbert durch die Ladenstrasse, aufder Suche nach Nähmaschinen.
Nähmaschinen sind ihre Passion. Mit Nähmaschinen hat sie in diesem Land eine bescheidene Revolution angezettelt. Nein, keine elektrifizierte Importware sucht die Bernerin. Die Maschinen müssen ohne Strom funktionieren und einfach zu reparieren sein. Sonst bringen sie den einheimischen Frauen nichts. In ihren Lehmhütten haben die meisten keine Elektrizität, und wer soll ein Hightech-Produkt aus dem Westen flicken, wenn es aussteigt? Die Ehemänner sicher nicht. Sie würden den Frauen das Nähen am liebsten verbieten; denn Nähen bedeutet Kontakte mit Kundschaft, bedeutet Selbstbewusstsein, Emanzipation. All das bringt Elisabeth Neuenschwander seit Jahren in diese Gegend. Am Tag vor dem Marktbummel hat Elisabeth Neuenschwander eine Frauengruppe aufgesucht, die sich täglich zum Handarbeiten trifft. Im bescheidenen Atelier legten die Frauen der unbekannten Westlerin schüchtern ihr Anliegen dar: Sie benötigen Hilfsmittel für
die Produktion von Kleidern und Pullovern. ImSommer wählen im mer wieder Touristen Skardu als Basislager für Trecking- und Hochgebirgstouren ins Himalajamassiv wollene Handschuhe und Pullover sind deshalb gefragt. Die Frauen können sich mit dem Verkauf dieser Artikel sowie mit selber produzierten Kinderkleidern und Shalwar Kameez, dem traditionellen Hosenkleid der Pakistaner, ein bescheidenes Sackgeld verdienen. Jetzt möchten sie eine Strickmaschine anschaffen. Elisabeth Neuenschwander hört geduldig zu, schüttelt beim Wort «Strickmaschine» aber energisch den Kopf. «Strickt selber», rät sie den Frauen,«das ist viel schöner. Eure traditionellen Muster könnt ihr nicht mit der Maschine stricken.» Für eineelektrische Strickmaschine will sie kein Geld geben. Für Handnähmaschinen aber schon. Sie diskutiert mit den Frauen, lässt sich Stückpreise nennen, zählt zusammen und legt schliesslich den Frauen Geld für 20 Maschinen auf den Tisch. Einfach so, weil sie aus jahre langer Erfahrung weiss, dass Handarbeiten für Frauen in dieser Region wichtig ist. Hilfe zur Selbsthilfe sei ihr wichtig, sagt sie. Wie viele Nähmaschinen dank ihr heute in Pakistan rattern, weiss Elisabeth Neuenschwander nicht.
Der Wert der Arbeit. Die gelernte Schneiderin aus Schangnau hat ihre Emmentaler Heimat früh verlassen. Sie arbeitete fast ein Leben lang für internationale Organisationen in Indien und Pakistan und kennt deshalb zwischen dem Himalaja und dem Indischen Ozean Dutzende vonDörfern und Tälern. Nach ihrer Pensionierung vor zehn Jahren gründete Elisabeth Neuenschwander in Quetta imSüdwesten Pakistans ein eigenes
Hilfswerk. Zweimal pro Jahr reist die Bernerin seither für einige Wochen in diese Grenzregion zwischen Pakistan und Afghanistan.Sie kennt die Gegend von früheren Einsätzen her. Und sie kennt auch die Probleme und Bedürfnisse der vielen Tausend afghanischer Flüchtlinge, die hier seit Jahren leben: Die Kinder können nicht in die öffentlichen Schulen, die Frauen und Männer finden keine Arbeit. Die Bernerin hat deshalbSchulen für über 1000 Flüchtlingskinder und ein Nähzentrum für Frauen eingerichtet. Im Nähzentrum werden schulentlassene Mädchen zu Schneiderinnen ausgebildet. Hier fertigen zudem drei Näherinnen Kleidungsstücke, die Elisabeth Neuenschwander später in der Schweiz an Kundinnen verkauft. Wenn sie rgendwo zu einem Vortrag eingeladen wird, kommen immer ein paar Freundinnen mit und verkaufen nach dem Vortrag Blusen, Schals, Postkarten und Kalender. So kommen jährlich rund 50 000 Franken zusammen. Dieses Geld
lässt die Pensionierte vollumfänglich in ihre Projekte fliessen. Auch Spesen bezieht sie keine: Die Administration ihres Werks und die Flüge nach Pakistan finanziert Elisabeth Neuenschwander aus dem eigenen Portemonnaie. Werbung für ihreWerke macht sie seit einiger Zeit auch über ihre Homepage – das Spendenkonto ist dort aber fast nicht zu finden. Dies will Elisabeth Neuenschwander auch nicht ändern: «Ich möchte nicht, dass die Leute denken, ich wolle ihnen Geld abluchsen», sagt sie. Es sei ihr lieber, wenn Menschen hier Produkte von dort kaufen. Damit die Frauen in Pakistan wüssten, dass ihre Arbeit in der Schweiz ihren Wert hat.

http://1000peacewomen.org/typo/fileadmin/user_uplo...

Grundinformation über Pakistan: http://www.sai.uni-heidelberg.de/abt/intwep/zingel...

Alktuelle Information und politische EInschätzung der Militärdiktaturen und der Bestechungslage (Stand Sommer 2008) im Taschenbuch von Jochen Hippler : Das gefährlichste Land der Welt? 9,95 Euro, KiWi1052.
Beschreibung:
Afghanistans Nachbar - der unsichere Partner im Krieg gegen den Terror. Nicht nur in Afghanistan herrscht Krieg. Auch jenseits des Hindukusch sterben Menschen an politischer Gewalt: In Pakistan allein 2007 fast 4.000. Das prominenteste Opfer war die frühere Ministerpräsidentin Benazir Bhutto. Pakistan ist aber kein unbedeutendes Land - es hat doppelt so viele Einwohner wie Deutschland, verfügt über Atomwaffen und hat mehrmals am Rand eines Krieges mit Indien gestanden. Ohne ein stabiles und friedliches Pakistan wird sich auch der Konflikt in Afghanistan nicht lösen lassen.

Pakistan ist ein junges Land, das erst 1947 gegründet wurde - aber es verfügt über eine mehr als 4.000-jährige Geschichte. Die spektakulären Gewaltakte der letzten Jahre - Selbstmordanschläge, Terrorismus, Krieg an der afghanischen Grenze - verstellen leicht das Verständnis für die Widersprüche, Probleme und Chancen der pakistanischen Gesellschaft. Religiöser Extremismus, lange Phasen der militärischen Herrschaft und korrupte und unfähige politische Parteien gehören ebenso zu seiner Realität wie der Kampf um Demokratie und eine Tradition kultureller Toleranz. Seit dem 11. September 2001 ist Pakistan eines der Schlüsselländer im Kampf gegen den Terrorismus und wird von den USA aufgerüstet - während man sich zugleich weltweit Sorgen macht, ob das Land zerbrechen oder unter die Kontrolle militanter Extremisten geraten könnte.

Jochen Hippler, ausgewiesener Kenner des Landes, gibt einen umfassenden Überblick über Geschichte und Gegenwart Pakistans. Er zeigt Pakistan als multiethnisches Entwicklungsland und zugleich als außergewöhnlichen Krisenherd und untersucht die Frage, welche Chancen - trotz Militärdiktatur und religiösem Extremismus - die Entwicklung einer eigenständigen Demokratie hat.

Informationen über den Autor:
Jochen Hippler, Privatdozent für Politikwissenschaft mit Schwerpunkt internationale Beziehungen, arbeitet am Institut für Entwicklung und Frieden (INEF) an der Universität Duisburg-Essen. Arbeitsschwerpunkte: Politische Identitäten nationaler, ethnischer und religiöser Art im Kontext von Konflikten und Kriegen sowie bei der Demokratisierung von Gesellschaften; interkulturelle Dialoge; der Nahe und Mittlere Osten; Strukturveränderungen der internationalen Politik.

Bürgerreporter:in:

Michael Gumtau aus Eichenau

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