Menschen einer Stadt: Interview mit Ekkehard Böhnlein im Bayerischen Eisenbahnmuseum Nördlingen

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MENSCHEN EINER STADT:
Interview mit Ekkehard Böhnlein im Bayerischen Eisenbahnmuseum Nördlingen
Flair und Faszination einer beeindruckenden Nostalgie

In einer Zeit unüberschaubar gewordener technologischer Innovationen, eines im Alltagsleben wie auch in der Arbeitswelt unaufhaltsam voranschreitenden Wandels suchen viele, ja wir alle, eine Nische, sporadische oder wiederkehrende Augenblicke, eine idyllische Insel inmitten überflutender Reize um uns, die uns durch ihre Beschaulichkeit, ihre ausdrucksvolle Aura, ihre emotional-stille Kraft in eine andere Welt, eine andere Zeit entführen kann.
Eine solche, in sich ruhende, aber ausdrucksvolle Welt einer anderen Zeit öffnet sich für den Besucher hinter den Pforten des Bayerischen Eisenbahnmuseums Nördlingen, zentral am Bahnhof vis-á-vis.

Für die WZ besuchte Wolfgang Leitner dort Ekkehard Böhnlein, Vorsitzender des Museumsvereins, der ihn auf einem Rundgang zu den Anfängen der Eisenbahn und schließlich so auch der industriellen Gesellschaft führte.-

WZ: “Ungeachtet der kaum mehr vergleichbaren Technologien heute, die unseren Alltag und insbesondere Beruf - wie selbstverständlich - allgegenwärtig bestimmen, oder gerade deshalb, geht nach wie vor eine Faszination von dieser eindrucksvollen Welt alter Dampflokomotiven aus, wie sie hier auf dem großen Gelände mit vielen, authentisch restaurierten Loks spürbar ist - großes Kompliment an Sie, Herr Böhnlein, an den Verein: Wie hat dieses alles angefangen?”

E. B.: “Damals, in München, traf regelmäßig sich ein Kreis von sieben Freunden, wir setzten uns zusammen, überlegten, wie bzw. ob wir etwas dazutun könnten, diesen kulturellen Schatz zu erhalten. Im Herbst 1985, als diese Anlage der DB bereits stillgelegt war, zog das BEM Nördlingen hier ein. Was viele nicht wissen, dieses alte Bahnbetriebswerk hier, blickt auf eine lange Geschichte zurück: 1849 auf der “Ludwigs-Süd-Nord-Bahn” von Lindau nach Hof entstanden, diente sie zur Instandhaltung der Loks und Wagen.”

WZ: “Was erwartet die Besucher hier im Eisenbahnmuseum?”

E. B.: “Zunächst sind die meisten - wie auch Sie - überrascht von der Größe der Anlage, der Lokschuppen, voller historischer Lokomotiven und Wagons, dann hier draußen da von der Drehscheibe, den Gleisen bis entlang des aktiven Hauptbahnhofs - alles kann der Besucher sich freizügig aunschauen ... .”

WZ: “Eine wirklich überwältigende Sammlung historischer Loks! Wieviele gibt es hier?”

E. B.: “Das Museum stellt mit mehr als 100 Fahrzeugen die größte private Sammlung historischer Schienenfahrzeuge in Süddeutschland dar: Hinweisschilder wie “Bitte nicht berühren!” finden Sie hier nicht, denn die Loks sind zum Anfassen, Anschauen da!
Hier sehen Sie [auf dem Rundgang] die älteste betriebsfähige Dampflokomotive (Regelspur), die Lok 7 Füssen, aus dem Jahr 1889, im umfangreichen Wagenpark draußen von der denkmalgeschützten Lokalbahn 1903 bis hin zu den Schnellzügen der 60er Jahre ... .”

WZ: “Besonders hier in der Ausstellungs- und Werkhalle wirken diese gigantischen Loks mit ihren mannshohen Rädern authentisch und beeindruckend. Wozu dient dieser Fortsatz am Tank der kleineren Lok?”

E. B.: “Diese speziell wurde nicht von einem eigenen Heizkessel mit Wasserdampf versorgt, sondern z. B. in Fabriken zunächst von außen gespeist und konnte so einige Stunden beispielsweise als Werksbahn eingesetzt werden.”

WZ: “Sozusagen eine Lok mit “Wasserdampf-Akku” ...”

E. B.: “Hier sehen Sie eine Lok mit einem Holzvergaser.”

WZ: “Das Museum bietet auch romantische Fahrten mit den historischen Lokomotiven an?”

E. B.: “Ja, da wäre die >Romantische SchieneSeenlandexpress

Bürgerreporter:in:

Wolfgang Leitner aus Donauwörth

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