Eil-, Blitz- und was sonst noch für eine Schnell-Meldung...

Charlie
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wäre an sich notwendig gewesen, aber was soll ich sagen, es gab soviel zu tun, daß ich einfach die Zeit vergessen habe.
Aber ich darf Ihnen heute einige Auszüge vermelden und den wichtigsten zuerst.
Ich hatte es am Anfang nicht glauben wollen, aber ich muß mich bei Milan bedanken, daß er mir das Tagebuch anvertraut hat. Er hat mir von der Magie des Tagebuchs erzählt, wie es ihm sein Vorgänger weiter gegeben hatte. Ich bin ja ein freundlicher Kater und so habe ich mir alles angehört und genickt. Was soll ich sagen...die Magie des Tagebuchs hat zugeschlagen.
Ich, Kater Charlie, bin ausgezogen! Ist es denn zu fassen? Danke Dir lieber Milan für diese Chance und dieses Tagebuch! Ich habe meine Familie gefunden und ich weiß, daß ich sehr glücklich sein werde und mein lang ersehntes Katzenleben führen kann.
Aber ich wollte meiner Aufgabe als Schriftführer nachkommen und es Ihnen selbst erzählen. Irgendwie ist es toll, über den eigenen Auszug zu berichten!
Ich bin ausgezogen!
Aber ich bin auch nicht der einzige, der aus dem Katzenhaus ausgezogen ist. Auch Paula hat eine neue Familie gefunden und hat ihre beiden Kinder Gimli und Lucky auf eigene Pfoten gestellt. Bestimmt hat sie ihnen noch ein paar gute Tipps gegeben und dann ein leises "Auf Wiedersehen" miaut. Ebenso leise ist meine ehemalige Mitbewohnerin Melissa ausgezogen. Kurzfristig war ich darüber schwer betrübt, denn mit ihrem Auszug war ich wieder alleine in meiner Bereich, aber dann bin ich ja selbst ausgezogen und somit kann ich mich auch richtig für die hübsche Melissa freuen.
Damit bleiben neben den vielen Katzenbabies und Jugendlichen, ein paar erwachsene Katzen zurück, denen ich allen nur das Beste wünschen kann. Ich dachte, daß mein Leben im Tierheim sein würde. Ich dachte, daß ich es hätte auch schlechter treffen können und habe nicht mit meinem Schicksal gehadert. Ich dachte, daß ich an sich ein glücklicher Kater sein kann. Ich weiß jetzt, daß das alles stimmt, denn ich hätte ohne meinen Einzug ins Tierheim niemals das Glück von jetzt finden können. Ich muß schon sagen, diese Chance, die ein Tierheim bieten kann auf ein gutes Leben, sollte man als Bewohner immer versuchen zu nutzen. Niemals aufgeben oder verzweifeln, es wird der Tag kommen. Ich sage nur: die Magie des Tagebuchs wirkt! Aber ich möchte mich nicht im Pathos verlieren, sondern meinen letzten Eintrag als Schriftgührer ordentlich zu Ende bringen.
Im Hundehaus ist auch einiges in Bewegung gekommen. Unsere beiden letzten Fundhunde namens Kalle und Emil sind zwar nicht von ihren eigentlichen Familien abholt worden, aber sie haben dennoch Glück im Unglück gehabt. Bei Kalle wurde leider ein Herzfehler festgestellt und er muß sich operieren lassen. Das ist nicht schön, aber es wird bestimmt gut ausgehen und Kalle hat auch das Glück eine Pflegestelle gefunden, die gut auf ihn aufpassen wird. Dort ist er jetzt hingezogen und lebt sich etwas ein und wird sich nach der OP gut erholen können. Und Emil? Ja der liebe Emil hat eine neue Familie gefunden und raten Sie mal, wer sein neuer Mitbewohner werden wird? Unser Ehemaliger Max...Sie wissen schon, der Westi in den besten Hundejahren und wer paßt denn da besser dazu als Emil, der sich auch in der zweiten Hälfte seines Hundelebens befindet. Na dann mal viel Spaß ihr zwei rüstigen Rentner!

Auch bei unseren Hoppel-Bewohnern ist einiges passiert. Maja und Willi tun es ihren Kindern gleich und haben ein schönes Stück Rasen gefunden, welches sie von jetzt ab ihr eigen nennen dürfen.
Und auch Betty hat einen neuen Platz gefunden, wo sie keiner mehr schief von der Seite anschauen wird, nur weil sie diese Krankheit hat. Nicht, daß das bei uns so gewesen wäre, aber Sie verstehen, was ich meine.

Ja, ja, das waren die letzten Tage im Tierheim Höchstädt und es waren auch meine letzten Tage als Schriftführer des Tagebuchs. Wie es damit weiter gehen wird? Oh, ich habe schon einen Plan, der auch bereits in der Ausführung ist, aber verraten wird der natürlich noch nicht.
Lassen Sie sich überraschen!

Und als kleines Abschiedsgeschenk hier noch eine kurze Nachricht von unserer lieben Molly. Es ist schön, daß es ihr so gut geht:

"Hallo, Freunde im Tierheim Höchstädt!
Ich möchte euch Nachricht geben von mir: Es geht mir sehr gut.
Als ich letzten Sonntag von euch im Tierheim weggefahren bin, da hatte ich schon Heimweh nach meinen Freunden. Ich musste die ganze Zeit im Auto zurückschauen - ich wusste ja nicht, was mich erwartet. Aber dann sind wir nach Wengen bei Villenbach gefahren, wo wir noch einen Tag geblieben sind. Da gibt es ein großes Haus mit einem noch größeren Garten - da hätte es mir schon sehr gefallen, weil ich dachte - hier bleibe ich mit meinen neuen Freunden. Aber am nächsten Tag sind wir schon wieder mit dem Auto weitergefahren - ich dachte mir, das hört ja nie auf. Aber dann sind wir dort angekommen, wo ich jetzt lebe. Da gibt es ein paar Häuser und ganz viel Wald, hohe Berge und viele schöne saftige Wiesen. Da ist es auch nicht eben, sondern man muss schon ganz schön den Berg hinauflaufen. Mit meinem neuen Freund, dem Uli, habe ich auch schon ganz schön weite Touren gemacht. Quer über die Felder, die Wiesen und durch ganz dichte Wälder, wo wir auch nicht immer auf den Wegen laufen. Er hat gesagt, dass ich das ganz gut kann, an der langen Leine mit ihm zwischen den Bäumen laufen, ohne dass wir uns verwickeln. Zu Hause durfte ich mir ein Körbchen aussuchen - ich habe das von Ayla genommen - das duftet immer noch nach ihr. Ich habe da zusammen mit Scotch ein eigenes Hundezimmer - nur für uns. Da haben wir auch unsere Schüsseln mit Wasser und Essen. Mit dem Scotch verstehe ich mich ganz gut. Wenn wir draussen sind und einer von uns etwas gutes riecht, stecken wir immer zusammen die Nasen hinein. Und wenn ich irgendwann meine Ruhe will, lässt er mich einfach in Frieden. Im Haus und im Garten habe ich auch schon meine Plätze, wo ich mich ungestört zurückziehen kann. Und jeden Tag zeige ich meinen neuen Freunden, dass ich sie immer lieber habe. Wenn ich mit Ihnen draussen bin, und wir viel laufen, halte ich immer wieder an, weil ich mit dem Uli
immer wieder schmusen muss. Er ist jetzt auch nicht mehr traurig, weil die Ayla nicht mehr da ist. Er hat ja jetzt mich. Und ich weiß, er hat mich ganz toll lieb. So lieb wie er die Ayla gehabt hat. Wir reden immer
sehr viel miteinander. Oft sagt er mir, dass er nicht versteht, warum man mich immer wieder weggegeben hat. Ich sei so eine Hübsche und sei so ein liebes Wesen. Da werde ich immer ganz verlegen. Ich fühle mich sehr gut und fasse immer mehr Vertrauen, weil er mir immer wieder sagt, dass ich jetzt immer bei ihm bleibe und nie mehr von ihm wegmuss. Und wenn wir einmal über die Regenbogenbrücke in das schöne Land gehen, sagt er, möchte er auch dort sein wo wir sind. So, nun wißt ihr, dass es mir gut geht. Ich schicke auch ein paar Bilder mit, damit Ihr seht, wie und wo ich wohne. Sobald es etwas neues gibt, melde ich mich wieder. Ganz viele Grüße an euch Menschen im Tierheim und an meine Freunde.
Bis bald - eure Molli."

Ich danke Ihnen für die netten Kommentare und die vielen guten Wünsche und ich verabschiede mich mit einem breiten Grinsen und einem leisen Miau.
Ihr
Charlie

http://www.tierheim-hoechstaedt.de

Bürgerreporter:in:

Sabine Pollok aus Dillingen

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