Landtagswahlen Baden-W und Rheinland-P, and the winner is…

Alles was beginnt, muss auch enden, die Herrschaft des alten Shogunats ist vorüber. Diesen netten japanischen Spruch aus Shogun 2 kann sich nun, Stefan Mappus über seinen Schreibtisch seines neuen, kleinen Abgeordneten-Büros hängen. Dabei brachte der Abend gar keine so großen Überraschungen, viele Verlierer und einen Sieger. Doch zuerst einmal zu den Verlieren.

1) Zuerst zu den Sozis, ich glaube auch nur Politiker können eine Niederlage so dümmlich zum Sieg reden, gestern Abend live im Williy-Brandt-Haus in Berlin. Dort standen nun Ich + Ich (neee), dumm + dümmer (neee auch nicht) Dick +Dicker (nun passt es es) und verkündeten der Genossen und engagierten Claqueuren, die SPD hätte heute einen „historischen“ Wahlsieg erreicht und man stolz, auf das Erreichte ist. Hääääähhh?? Bitte was? Ein historischer Wahlsieg?

Keine Ahnung was jemand Siggi für Tropfen in sein Berliner Kindl gekippt haben, aber er und ich müssen unterschiedliche Zahlen gehabt haben. Ein Sieg? Die SPD wurden wegen Untätigkeit und Unfähigkeit in allen politischen Bereichen abgestraft, in BW holten sie das schlechteste Wahlergebnis in BW aller Zeiten und Kleiner König Kalle Kurt, bekam 10 Prozent weniger Stimmen, für seine äußerst erfolglose 4te Regierungszeit. Wenn das ein SPD Sieg ist, möchte ich eine Niederlage erst einmal kommentiert haben.

Der Wähler hat zumindest bei den Sozen auch gar nichts honoriert, was die Genossen in den Ländern oder im Bund zusammen gekaspart haben. Keine tatsächlichen Innovationen in Berlin, die seit 14 Tagen tobenden Außenpolitischen Probleme und Aktionen, haben der SPD mal gerade 0 Wählerstimmen gebracht. Und weg mit euch.

2) Die Schwarzen, schon antreten aus einer eher hoffungslosen Position, bekamen nun die Quittung für ihr Allgemeines Verhalten. Wobei auch hier das schwarze Blondi Klöckner, in Rheinland-Pfalz von einem Sieg auf Augenhöhe zu den Sozen sprach, wohl wissend das 5 Männeken der CDU mehr auf der Oppositionsbank genau so viel bringen, wie Meerwasser-Kühlungen in japanischen AKWs.
Besonders deprimiert sah aber unser kleiner Wendehals Mappus aus, der es immerhin mit einer der kürzesten Laufzeiten aller CDU Ministerpräsidenten schaffte, nach 58 Jahren im schwarzen Musterländle einen grünen Politiker zum Ministerpräsidenten zu machen. Das alleine ist eine schallende Ohrfeige für die Pfeiffen von Mutti in Berlin. Nun zeigt sich ernsthaft, das tatsächliche, qualifizierte Politiker bei der CDU nicht mehr vorhanden sind, oder von der Kanzlerin in den Ruhestand und weit weg gejagt wurden.

3)Die Gelben Wirtschaftsverbändler, genannt FDP. Wenn die CDU noch mit einem oder mehreren blauen Augen weg gekommen ist, hat die freiwillige, politische Abteilung des BDI nicht nur einen Tritt in den Allerwertesten, sondern gleich in die Klöten bekommen. In RP wurden sie komplett aus dem Parlament gejagt, in BW hält sich eine Notabteilung, um wenigstens irgendwelche Ansprechpartner in Stuttgart, für die Bosse aus Sindelfingen, Zuffenhausen und Co. Zu haben.

Ansonsten ist es zu Ende mit der FDP, „Flasche leer“, würde Trapattoni sagen. Und selbst ,der singende Bocksbeutel aus Landau in der Pfalz, namens Rainer Brüderle, war, obgleich ehrlich zu seinen Chefs in BDI, nicht wirklich hilfreich, indem er ungeniert das Schwarz-Gelbe Moratorium als das hinstellte, das es auch wirklich ist.
Eine Wahlkampftaktische Lüge. Geholfen hat diese ungewohnte Ehrlichkeit eines Politikers der FDP aber irgendwie nicht, die Typen seiner Partei die im TV neben ihm standen, sahen allesamt so aus, als wenn sie am liebsten, die Ober-Weindrossel der FDP, in Rüdesheim ertränken wollten. Und so beweist sich auch gerade mal wieder für die Deutsche Politik, dass selbst der unfähigsten Mensch, noch Minister werden kann, solange es Konzernbosse wünschen.

4) Die Linken, tscha man möchte sagen „Im Westen nichts Neues“, wieder einmal hat sich bewiesen, dass verschiedene Themen, zumindest im Westen der sterbenden Republik, fest an andere Parteien vergeben sind. Und das Problem der Linken ist einfach, es fehlt an den Leuten, die auch andre Themen neben der „sozialen Ungerechtigkeit“, überzeugend im Land vertreten können.
Die letzten“ Sozialisten“ die mit dem Thema „Soziale Unrichtigkeit“ wirklich den arbeitslosen, verarmten und desillusionierten Deutschen eine halbwegs, vorhandenes Konzept anbieten kommen, waren die Nationalsozialisten, nur hatten sie vergessen den Bürgern mitzuteilen, das ihr Konzept auf einem notwendigen Weltkrieg beruhte.

In den Ländern im Westen fällt die Linke meist nur durch massive Streitigkeiten untereinander auf oder wenn einer ihrer Aushängeschilder namens Klaus Ernst, mit seinem Porsche bei der „Tafel“ in Kitzbühl, 50 gr. Edelsalami aus Italien spendet.
Seit sich Louis Oskar I, leicht schmollend mit einer Flasche 1947 Moulin à Vent, auf sein Schlösschen in Saarlouis zurück gezogen hat, muss in Berlin der kleine Laiendarsteller, „Gregor allein zu Haus“, spielen. Und neben ihm, sind leider wenig profilierte Parteigenossen vorhanden, die einem größeren Publikum, die Notwendigkeit einer starken Linken näher bringen könnten. Daher sollte es sich die Linke ggf. überlegen, von der kompletten Nein-Sager Partei, ein wenig abzuweichen. Auch wenn viele Punkte durchaus sinnvoll nachzuvollziehen sind, aber wenn ein 9000 Kilometer entferntes, explodierendes AKW ausreicht, einen grünen Ministerpräsidenten zu installieren, sind die Hartz 4 Empfänger in Zeiten eher niedriger Arbeitslosigkeit, extrem schwierig von nachmittäglichen Britt oder Holidays Diaries auf die Straße zu bekommen.

Und so kommen wir, zu dem tatsächlichen Gewinner dieser Wahlen, den Grünen. Auch wenn man einfach sagen musste, die Wahlen wurden in Berlin verloren und in Japan gewonnen, reichte die leichte Hysterie und Endzeitstimmung im Land aus, um ungeahnte Wähler zu mobilisieren. Das Armageddon von Jürgen und Claudia, plastisch und auf dem Rücken leidender Japaner ausgemalt reichte aus, Scharen von Semi-Intellektueller Muttis mit ihren kleinen Kindern zu den Wahlturnen zu treiben.

Und so wird vermutlich ein grüner Politiker mit dem Charme eines Gymnasial-Lehrers, (ohhh das ist er wohl auch beruflich) sich zum neuen Shogun in BW zu machen. Wir wissen alle, seit der Wahl von Olaf Scholz zum Regierenden Bürgermeiser von Hamburg, das ausstrahlendes Charisma, überzeugende Auftritte und gute Redegewandtheit in Deutschland nicht mehr zwingend benötigt werden, um einen prestige- und geldträchtigen Posten zu bekommen. Und so wird eine Lehrer, nun die Schaben, ähh Schwaben regieren, da kann man nur sagen, Gott steh euch bei.

Und was sind die Konsequenzen?
Angelas Berliner Dilettantenstadl, aka Deutsche Bundesregierung, hat einen mehr als massiv vor den Bug bekommen, im Bundesrat wird nichts mehr ohne die Andersfarbigen laufen. Und obwohl die Union der Verdammten Übung darin hat, auch Gesetzte ohne Bundesratszustimmung sich zu Recht zu biegen, so wird es nicht weiter gehen.
Mit den Loosern von der FDP wird bei den nächsten Wahlen für die CDU nichts mehr zu gewinnen sein. Die SPD kann hoffen, dass ggf., weitere Atomkraftwerke irgendwo auf der Welt rum zicken, damit dann zusammen mit den Stimmen der Grünen, die nächste Bundestagswahl gewonnen werden kann.

Die FDP hat nun jedem halbwegs intelligentem Bürger bewiesen, dass die eben nur eine Zweigsteller der Deutschen Wirtschaft ist, die steuerliche und handgreifliche Geldgeschenke für die Plünderer dieses Staates vergeben kann. Möge sie bei den nächsten Bundestagswahlen, in der Bedeutungslosigkeit verschwinden.

Und so können sich alle Wähler dieses Wochenende freuen, dass ihre Stimmen etwas bewirkt haben, und wenn nur, dass sie in absehbarer Zukunft, wesentlich stärker zur Kasse gebeten werden. Und wieder einmal wird es sich beweisen, egal wer von den Etablierten regieren wird, der Habenichts wird zahlen müssen und wenn es höhere ÖKO-Strompreise oder die rechtlich finanziellen Rückforderungen für den Nicht-Bau von Stuttgart 21 sind.

Aber das ist es ja wohl wert, oder?

Bürgerreporter:in:

Torsten Meletzki aus Cölbe

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