Besen, nur noch Besen - die Besenwelten in Günzburg

Christl Hirner und die "Besenwelten"
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Was ist ein Besen? Halt irgendwas zum Kehren, zum Saubermachen. Man braucht ihn, man hat einen. Einen Besen gibt es überall zu kaufen, in jedem Baumarkt, und das möglichst günstig.

Nein, Besen haben Geschichte. In ihrem kleinen Museum in Günzburg bringt Christl Hirner ihren Besuchern die Welt der Besen nahe.

Angefangen mit unserem alten Reisigbesen, schon seit jeher bekannt, führt uns Frau Hirner in die Besenwelten ein. Denn Besenbinden ist ein altes Handwerk, fast schon eine Kunst. Geradezu liebevoll sind die Birkenzweige mit einem Geflecht am Besenstiel befestigt. Das ginge natürlich auch mit einem einfachen Kabelbinder, sagt sie, viel schneller und effizienter. Ich bin erschrocken, aber wir sind uns einig, das wäre ein absoluter Stilbruch.

Wir tauchen weiter ein, in die Besen aus aller Welt. Ob kunstvoll in vielen Arbeitsstunden gefertigt, oder auch aus den einfachsten Materialien hergestellt, aus Afrika, Asien, sogar von den entlegensten Südseeinseln. Frau Hirner weiß zu jedem ihrer Sammlerstücke eine Geschichte zu erzählen. Vom Ober in Italien, der mit dem aus Perlhuhnfedern bestückten Kehrgerät die Brotkrümel vom Tisch entfernt bis zum Stammeshäuptling in Afrika, der sich mit einem Wedel aus Gnuschwanzhaaren die Fliegen vom Leibe hält.

Fast alle Ihrer Exponate hat Frau Hirner aus ihren Reisen selbst zusammengetragen. Sicherlich mit mit viel Überredungskunst und Überzeugung. "Ich würde Ihnen diesen Besen gerne abkaufen", für die Einheimischen nicht verständlich, schon verrückt diese Europäer.

Noch etwas zum Begriff "Besen": Er ist nicht nur zum Kehren da, man verbindet ihn oft auch als alternatives Verkehrsmittel. So reitet die Hexe auf dem Besen, und auch Harry Potter konnte seinerzeit auf ihm bei vielen Quidditch-Turnieren Siege erringen.

Neben Besen aus aller Welt zeigt Christl Hirner auch eine wunderbare Sammlung von altem Blechspielzeug. Das Museum selbst erhielt vor kurzem die Auszeichnung als eines der zehn "merkwürdigsten" in Deutschland. Auch wir konnten uns dabei in eine Welt voller Mystik, Faszinationen und zauberhaften Geschichten entführen lassen.

Als wir das Museum verlassen, sagt Frau Hirner noch: "Oh je, jetzt habe ich über dreihundert Besen im Haus, aber die Straße habe ich noch nicht gekehrt ... ! "

Bürgerreporter:in:

Peter Wieser aus Burgau

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