myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

Viehmarktatmosphäre

In den Jahren bevor ich in die Schule kam, verbrachte ich im Sommer immer viele Wochen bei meinen Großeltern. Sie lebten auf dem Dorf und hatten eine kleine Nebenerwerbslandwirtschaft. Für mich als Stadtkind war dies die einzige Berührung mit Ackerbau und Viehzucht. Das alles kannte ich nicht und vermutlich war es deshalb besonders spannend.

Ich erinnere mich noch gut, wie mir mein Opa eines Tages versprach mich mit zum Viehmarkt zu nehmen. Das musste etwas ganz besonderes sein, denn ich hatte die Erwachsenen schon oft davon erzählen hören. Tagelang fieberte ich auf den Termin hin und konnte es kaum erwarten Schon früh am Morgen ging es los. Mein Großvater hatte eine Mitfahrgelegenheit organisiert und so durften wir beiden neben ein paar anderen Leute auf den, von einem Traktor gezogenen, Anhänger eines Bauern aufsteigen.

Der Markt (vermutlich war es Adorf) war für mich unüberschaubar. So viele Tiere hatte ich noch gesehen und an jeder Ecke gab es etwas neues zu entdecken. Gegen Mittag ging es wieder zurück. Außer uns und unserem Mitfahrern fuhr auch allerhand Getier mit zurück. Wir hatten ein paar Hühner in einem Karton und zwei Ferkel, die in einem Sack transportiert wurden, erstanden. Meine Aufgabe war es gut auf die Tiere aufzupassen und ich freute mich über jedes Quiek, das aus dem Sack kam.

Das alles muss in den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts gewesen sein und gehört zu den bleibenden Erinnerungen aus meiner Kindheit. Seit Jahren nehme ich mir deshalb vor, mal wieder auf einen Viehmarkt zu gehen. Nicht zum Jahrmarkt mit Karussells und Schießbuden sondern zu einem richtigen Markt auf dem Tiere verkauft werden. Lange blieb es beim Vorsatz aber heute habe ich mir tatsächlich mal das Treiben auf dem Arolser Viehmarkt angesehen. Auch diesmal war es ein besonderes Erlebnis. Einerseits wurden Erinnerungen aus Kindertagen wieder wach, andererseits war es auch eine Annäherung an eine Welt, zu der ich sonst keinen Kontakt habe.

Auch wenn nach meinem Empfinden der Handel, wenn überhaupt nur noch eine untergeordnete Rolle spielte, hat mich die besondere Atmosphäre in Arolsen beeindruckt. Im Gegensatz zu früher scheinen Hobbyzucht und Pferdesport die wenige echte Landwirtschaft zu dominieren. Vor allem als Treffpunkt für die Bevölkerung scheint der Markt aber immer noch eine bedeutende Rolle zu spielen. „Na, wie dann?“ grüßt man sich bei uns in Waldeck, wenn man sich lange nicht gesehen hat.

Weitere Beiträge zu den Themen

ErzählungErinnerungenBad ArolsenGeschichteViehmarktGedankenErinnerungFeriengrüßeFest

1 Kommentar

Schöner Beitrag! Danke dafür.

Beteiligen Sie sich!

Um zu kommentieren, öffnen Sie den Artikel auf unserer Webseite.

Zur Webseite