EM 2012: Schafft Deutschland gegen die Niederlande den Einzug ins Viertelfinale?

Im zweiten Spiel der Vorrunde bei der EM 2012 trifft Deutschland heute Abend um 20.45 Uhr in Charkiw auf seinen Erzrivalen Niederlande. Mit einem Sieg in diesem traditionsreichen Duell könnten die Deutschen vorzeitig das Ticket für das Viertelfinale buchen und die Holländer ins Tal der Tränen stürzen. Doch laut Statistik verliert Deutschland das Spiel.

Es ist das Duell zweier Erzfeinde: Die sportliche Rivalität zwischen Deutschland und seinem Nachbarn aus den Niederlanden reicht bis in die frühen 1970er Jahre zurück. Bei der WM 1974 besiegten die Deutschen durch das legendäre Tor von Gerd Müller die favorisierten Holländer im Finale mit 2:1. Diese Schmach haben Spieler und Fans der „Oranjes“ bis heute nicht vergessen. Dass die Duelle zwischen beiden Nationen regelrechte „Hassduelle“ sind, bewies bei der EM 1988 der Abwehr-Chef der Niederländer Ronlad Koeman, als er sich nach Abpfiff mit dem Trikots seines Gegenspielers Olaf Thon, demonstrativ den Hintern abwischte. Den negativen Höhepunkt erreichte die Rivalität zwei Jahre später bei der WM 1990 in Italien. In der Achtelfinalpartie spuckte der Niederländer Frank Rijkaard gleich zweimal seinen Gegenspieler Rudi Völler an. Auch heute Abend dürfte es wieder eine hitzige Auseinandersetzung werden. Die deutsche Elf kann mit einem Sieg bereits vor dem letzten Gruppenspiel gegen Dänemark den Einzug ins Viertelfinale perfekt machen und gleichzeitig den Erzrivalen nach Hause schicken.

Wie stehen die Chancen der Deutschen?
Laut Statistik von spox.com verlor die deutsche Auswahl in den letzten 16 Jahren bei den großen Turnieren knapp 90 Prozent der zweiten Partien in der Gruppenphase. Aus sieben Spielen holte Deutschland nur einen Sieg. 2006 im Sommermärchen wurde Polen mit 1:0 besiegt. Doch gerade im Prestige-Duell mit dem Nachbarn aus Holland wird die Truppe von Jogi Löw bis in die Haarspitzen motiviert sein. Wie wichtig dem Bundestrainer das Spiel ist, zeigte er seinen Spielern gestern beim Abschlusstraining, als er aufgrund der laschen Einstellung einiger Spieler sichtlich angefressen war. Daher kann davon ausgegangen werden, dass Löw seine Truppe bestens auf das Duell mit den Holländern einstellen wird und diese eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber dem Portugal-Spiel zeigen wird. Dass die „Oranjes“ ihrerseits gewinnen müssen, spielt der deutschen Mannschaft dabei natürlich in die Karten. Denn dadurch, dass die Niederländer unter Zugzwang stehen und kommen müssen, eröffnen sich der deutschen Mannschaft viele Räume in der Offensive, die sie gegen die schwache Defensive der Holländer eiskalt nutzen könnten.

So wollen beide Teams spielen
In der Aufstellung der deutschen Mannschaft könnten sich laut dem Kicker eine kleine Änderung ergeben. Für Bastian Schweinsteiger rückt Toni Kroos ins defensive Mittelfeld. Kroos zeigte im November vergangenen Jahres beim 3:0 Sieg gegen die Niederlande eine sehr gute Leistung und könnte daher Schweinsteiger ersetzen, der noch nicht sein Top-Niveau abrufen kann. Ansonsten beginnt Manuel Neuer im Tor. Die Abwehr bilden Jerome Boateng, der starke Mats Hummels, Holger Badstuber und Philipp Lahm. Neben Toni Kroos werden im Mittelfeld Sami Khedira, Thomas Müller, Mesut Özil und Lukas Podolski auflaufen. Mario Gomez wird als einzige Spitze versuchen, seinem ersten Turniertreffer weitere folgen zu lassen.

Auf Seiten der Holländer gibt es auch keine großen Überraschungen.
Martin Stekelenburg steht wie gewohnt im Tor. Die Abwehrreihe bilden Gregory van der Wiel, John Heitinga, Joris Mathijsen und Jetro Willems. Im Mittelfeld werden Mark van Bommel, Nigel de Jong, Arjen Robben, Wesley Sneijder und Ibrahim Afellay auflaufen und versuchen, die einzige Sturmspitz Robin van Persie in Szene zu setzen.

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Bürgerreporter:in:

Jörg Schmitt aus München

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