myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

Warnung vor der araneae castanea! - Jetzt schlüpfen sie wieder...

08.10.2014

Jetzt schlüpfen sie wieder...

... Warnung vor der araneae castanea.

Pünktlich mit Beginn der letzten Septemberwoche war es wieder soweit. Durch zunehmende Kälte, Tau und Nebel in den frühen Morgenstunden begünstigt, begann in diesem Jahr schon früher als sonst die nächtliche Mutation der araneae castanea. Besonders betroffen sind die Gebiete von ca. 20 Metern rund um einen Kastanienbaum. Ausnahmen gibt es aber auch hier. Noch bevor der Herbst die Blätter dessen endültig verfärbt und langsam zu Boden rieseln läßt, lösen sich vereinzelt schon die mit einem stacheligen Panzer ummantelten Früchte des Baumes und fallen teilweise mit enormer Kraft hinunter. Viele Ummantelungen platzen dabei schon auf (Bild Nr. 3, 4, 5, 6, 10). Dies ist dann eigentlich der gefährliche Augenblick. Werden diese Aufgeplatzten nicht umgehend entfernt, passiert in der darauffolgenden dunklen Nacht (Bild Nr. 8, 9) das, was eigentlich verhindert werden sollte. Die Früchte mutieren, indem sie sich der Ummantelung endgültig entledigen, zu der gefährlichen, süchtig machenden, aranea castanea (Bild Nr. 1, 11, 12). Ein Geschöpf mit einem kastanienbraunen Körper und, wie uns bereits von Spinnen bekannt, angewinkelten, hellen, Beinpaaren. In der Regel hat dieses Geschöpf vier Beinpaare, aber es kommen vereinzelt auch Mißbildungen mit mehr oder weniger vor.

Besonders anfällig für die, allein schon beim Anblick der Geschöpfe, sofort beginnende Sucht sind Kinder und geistig jung gebliebene Erwachsene. Spätestens dann, wenn man so ein Geschöpf in der Hand hält, möchte man es, ähnlich wie bei anderen Suchtmitteln, nicht mehr missen. Nun beginnt der fatale Weg der Verbreitung. Kinder nehmen es mit in den Kindergarten oder die Schule, die Erwachsenen mit ins Büro und einjeder Dritte, der diese ungewöhnlichen Geschöpfe sieht, möchte sie auch haben. Ist die Sucht eines jeden gestillt, tritt ein Glücks- und Zufriedenheitsgefühl ein. Doch dann, plötzlich, spätestens nach drei Monaten, sterben die hübschen Geschöpfe, sie verdorren. Aus dem Glücksgefühl herausgerissen fallen die meisten stolzen Besitzer einer oder mehrerer aranea castanea in tiefste Depressionen, die bange Frage "wird es im nächsten Jahr wieder eine aranea castanea für mich geben?" mit sich herumschleppend.

Internationale Wissenschaftler haben in einer Langzeitbeobachtung festgestellt, daß vermehrt Kinder und Erwachsene in den Herbstmonaten scheinbar suchend mit abwechselnd gesenkten und gehobenen Hauptes unter Kastanienbäumen herumlaufen. Fast alle haben einen Korb, Sack oder eine Tüte dabei um die noch nicht mutierten aranea castanea, in ihren noch meist grünen Ummantelungen, egal ob aufgeplatzt oder nicht, in großen Mengen einzusammeln und mit nach Hause zu nehmen. Die Wissenschaft spricht in diesem Zusammenhang von einer Phobie vor Despressionen und deren Bewältigung durch Selbsthilfe.

Text:
Copyright by Klaus Dieter Hotzenplotz

Bilderquellen:
Bild 2: Dirk Schmidt / www.pixelio.de
Bild 1,3, 7,10, 11, 12: knipseline / www.pixelio.de
Bild 4, 5, 6: Grace Winter / www.pixelio.de
Bild 8: Klaus Dieter Hotzenplotz (kdh) / SDS Marburg
Bild 9: knipseline / www.pixelio.de / KDH

  • Bild 01 - Siebenbeinige araneae castanea
  • Foto: knipseline / www.pixelio.de
  • hochgeladen von Klaus Dieter Hotzenplotz
  • Bild 1 / 12
  • Langsam öffnet sich der stachelige grüne Panzer ...
  • Foto: Grace Winter / www.pixelio.de
  • hochgeladen von Klaus Dieter Hotzenplotz
  • Bild 4 / 12
  • Langsam öffnet sich der stachelige grüne Panzer ... Stück für Stück ...
  • Foto: Grace Winter / www.pixelio.de
  • hochgeladen von Klaus Dieter Hotzenplotz
  • Bild 5 / 12
  • Langsam öffnet sich der stachelige grüne Panzer ... Stück für Stück ... gleich ist es geschafft.
  • Foto: Grace Winter / www.pixelio.de
  • hochgeladen von Klaus Dieter Hotzenplotz
  • Bild 6 / 12
  • Kastanie - Mutation der aranea castanea während der nächtlichen Dunkelheit
  • Foto: KDH / SDS Marburg
  • hochgeladen von Klaus Dieter Hotzenplotz
  • Bild 8 / 12
  • Wiese mit geschlüpften araneae castanea
  • Foto: knipseline / www.pixelio.de / KDH
  • hochgeladen von Klaus Dieter Hotzenplotz
  • Bild 9 / 12
  • Seltenheit: Ist tagsüber geschlüpft ...
  • Foto: knipseline / www.pixelio.de
  • hochgeladen von Klaus Dieter Hotzenplotz
  • Bild 10 / 12
  • Achtbeinige araneae castanea in Sprungstellung - siehe die angehobenen beiden hinteren Beine...
  • Foto: knipseline / www.pixelio.de
  • hochgeladen von Klaus Dieter Hotzenplotz
  • Bild 12 / 12

Weitere Beiträge zu den Themen

DepressionMutationkernSelbsthilfeVermischtes -überregional-SuchtBastelnphobieKastanieSpinneKastanienbaumcastaneaAraneae

2 Kommentare

Anfällig sind "geistig jung gebliebene Erwachsene". Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen! :-) Richtig gut beschrieben, danke!

Herrlich!

Beteiligen Sie sich!

Um zu kommentieren, öffnen Sie den Artikel auf unserer Webseite.

Zur Webseite

Themen der Woche

BauenEnergieDr. Fabian MehringGartenBildergaleriemyheimat-MagazineUrlaubMusica SuevicaHeilig KreuzHochamtEnergie und UmweltAugsburg

Meistgelesene Beiträge