Staubkind begeistern in Augsburg

Im prall gefüllten Flammensaal der Musikkantine hat die Gothic-Pop-Band Staubkind einen Querschnitt aus neun Jahren Bandgeschichte mit Fokus auf dem aktuellen Album „Staubkind“ gespielt. Im Vorjahr noch als Support von Unheilig auf Tour, demonstrierten sie am Freitag, 4. Oktober 2013, in Augsburg ihr Potenzial als Headliner, Vorverkaufsrekord inklusive.

Als Anheizer für die fünfköpfige Band aus Berlin fungierte in der Kantine die Industrial-Rockband Mundtot aus München, die minimalistischen Rhythmen eine ordentliche Prise Synthiesound hinzufügt. Um Punkt 21 Uhr wurden dann die Musiker von Staubkind mit ihrem Auftakt-Song „Gnadenlos“ von ihren Fans warm empfangen. Von der ersten Sekunde an hatten Sänger Louis Manke und seine Mitstreiter einen direkten, reibungslosen Draht zum Publikum. Interaktionen waren zwar allgemeiner Konzert-Standard (Ohohoh-Chor, Refrainzeile, Mitklatschen), funktionierten allerdings hervorragend. Zur Einstimmung spielten Staubkind „Dein Engel schweigt“ „Einsam“ und „Kannst du mich seh'n“, ehe bei der sehr gefühlvollen, ruhigen Nummer „Kleiner Engel“ im hinteren Teil des Flammensaals das Gequassel einiger Besucher eher despektierliche Kneipenstimmung aufkeimen ließ. Doch davon ließ sich das bunt gemischte Publikum von kichernden Mädchen über Altrocker bis hin zu Vertretern der Gothic-Szene im Grafen-Outfit ebenso wenig die Laune am Konzert verderben wie die Musiker auf der Bühne, bis zu denen die Störgeräusche womöglich gar nicht vorgedrungen waren.

Auch Coversongs mit Charakter finden Anklang

Einen tollen Job machten nicht nur Manke, Pianist Henrik Böhl, Gitarrist Rico Meerheim, Bassist Sebastian Scheibe und Drummer Friedemann Mäthger, sondern auch das Kantinen-Personal für Licht und Ton. So rüttelten die eingespielten weiblichen Vocals zwar leicht am Live-Erlebnis, trugen aber dennoch ebenso wie der passend zur Akzentuierung verwendete Nachhall-Effekt von Mankes Stimme zur Atmosphäre bei. Insgesamt rockten Staubkind die Bühne dank eines nicht enden wollenden Zugabe-Marathons von rund 50 Minuten mit nun plötzlich lange eingeleiteten Stücken statt flott aneinandergereihter Songs knapp zwei Stunden. Nach älteren Liedern wie „Ein Traum der nie vergeht“ aus dem Debütalbum „Traumfänger“, sowie „Königin“ und „Zu weit“ von der gleichnamigen Platte brachte das Quintett zum Abschluss mit „Paradies“, „So nah bei mir“ sowie „Angekommen“ noch von den mitgehenden Zuhörern sehnlich erwartete Titel aus dem dritten, selbstbetitelten Album auf die Bühne. Außerdem zollten Staubkind mit ihrer rockigen Interpretation von „Ohne Dich“ (Selig) und dem Unplugged-Klavierstück „Als ich fortging“ (Rosenstolz) mit männlicher Stimmfarbe Tribut.

Bürgerreporter:in:

Michael S. aus Neusäß

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