Buchplauderei vom Februar 2015

In Büchern liegt die Seele aller vergangenen Zeiten, stellte bereits der schottischer Essayist und Historiker Thomas Carlyle fest.

In meiner diesmonatigen Buchplauderei möchte ich Euch als erstes ins alte Israel entführen. Barbara Wood schickt ihren Protagonisten in ihrem Roman „Fluch der Schriftrollen“ auf eine Reise in die Vergangenheit.
Benjamin Messer, ein Experte für alte Sprachen, soll 2000 Jahre alte Schriftrollen übersetzen. Die Geschichte David Ben Jonas, dem Verfasser der Schriftrollen, schlägt ihn so in seinen Bann, dass er seine Religion und Weltanschauung sowie seine momentane Beziehung in Frage stellt. Beim Entschlüsseln der Texte erkennt er mehr und mehr Parallelen zwischen seinem Lebensweg und dem von David Ben Jona. Immer mehr vermischt sich Realität und Vergangenheit miteinander, so das sich Benjamins Leben auf dramatische Weise ändert.
Der Roman vermittelt Einblicke in das Leben vor 2000 Jahren und zeigt die Entstehung der frühchristlichen und jüdischen Religion auf. Doch es fehlt der Spannungsbogen und der Schluss lässt einige Fragen offen.
Barbara Wood hat schon mehrere spannende und mitreißende Bücher geschrieben, dieser Roman hat mich allerdings nicht überzeugt!

Von Israel begeben wir uns ins Venedig des 19. Jahrhunderts und lassen den morbiden Charme der Lagunenstadt auf uns wirken.
Nicolas Remin ist mit "Schnee in Venedig" ein gelungener Auftakt für seine Krimi-Reihe geglückt. Der historische Kriminalroman ist gut recherchiert und spannend erzählt. Die Atmosphäre Venedigs zur Zeit der österreichischen Besatzung ist gut nachvollziehbar und die Einbeziehung von Kaiserin Elisabeth in die Geschichte ist sehr gelungen. Der Autor hat mit Commissario Tron, einem verarmten Conte, einen sympathischen Ermittler geschaffen, eine standesbewusste Mutter und eine mysteriöse Principessa bereichern die spannende Handlung.
Man darf auf weitere Ermittlungen des Commisario gespannt sein!

Und weiter geht´s ins liebliche Weinbaugebiet der Champagne. Dorthin hat es Isabelle verschlagen, die wir bereits im ersten Teil der Jahrhundertwind-Trilogie von Petra Durst-Benning kennengelernt haben.
In „Solange die Welt noch schläft“ verwirklichte Josefine ihre Träume, nun muss Isabelle um ihren Lebenstraum kämpfen. Aus der verwöhnten Tochter aus reichem Hause wird eine starke Frau, die alles daran setzt das ererbte Weingut zu erhalten. Ihr großes Ziel ist es, einen Jahrhundertchampagner zu komponieren. Ein dramatisches Ereignis verändert jedoch alles und wieder bewährt sich die Freundschaft von Josefine, Isabelle und Clara.
Ein wunderschöner Roman über starke Frauen und Freundschaft. Der unvergleichliche Erzählstil von Petra Durst-Benning lässt die wunderschöne Gegend der Champagne vor dem geistigen Auge erstehen. Die Autorin schafft es außerdem gut, Fachwissen über die Herstellung des Champagners in ihren Roman einzubauen, sodass man das Gefühl hat den Champagner auf der Zunge prickeln zu spüren.
Ein absolut empfehlenswertes prickelndes Lesevergnügen, das Lust auf den dritten Band der Jahrhundertwind-Saga macht!

Allzeit prickelndes Lesevergnügen wünscht Euch Sabine

Bürgerreporter:in:

Sabine Presnitz aus Schwabmünchen

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