Alle Räder stehen still

Alle Räder stehen still, wenn es Claus Weselsky will. Diese aus dunkler deutscher Vergangenheit entlehnte Parole fällt einem ein, wenn man sieht, wie ein selbstverliebter, von Machtgier und Eitelkeit besessener Einzelner ein ganzes Land in Mitleidenschaft zieht.

Das Streikrecht ist ein hart erkämpftes Grundrecht in unserer Demokratie, und es darf nicht, so wie es bei den Lokführern zur Zeit den Anschein hat, machtpolitisch missbraucht werden. Streik sollte immer das letzte Mittel sein, denn Ergebnisse sind meist Kompromisse, und die werden nicht auf der Straße, sondern immer noch am Verhandlungstisch erzielt. Die GdL ist gut beraten, sich das noch einmal ins Gedächtnis zu rufen. Reden statt Randale muss zum Wohle des Landes die Devise lauten.

Ob der jetzige kompromisslose Egoismus zielführend ist oder sich letzten Endes zum selbstmörderischen Kamikazeflug entwickelt, entscheidet der öffentliche Protest. Nur wenn dieser zu stark wird, stoppt der Beamtenbund seine Streikgelder und lässt die Lokführer samt ihrem Anführer einsam im Regen stehen.

Allen, die in den kommenden Tagen die Suppe auslöffeln müssen, bleibt ein schwacher Trost: Denn wenn die Tarifeinheit im Juli kommt, ist der Spuk erst einmal vorbei.

Bürgerreporter:in:

Karl-Heinz Töpfer aus Marburg

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