Diskussionsabend zum Thema Isalm mit MdL Prof. Dr. Georg Barfuß

„Es gibt keinen Weltfrieden ohne Religionsfrieden“, diese Behauptung Hans Küngs, war einer der Kernsätze des Vortrags von Prof. Barfuß bei der Kolpingsfamilie Gundelfingen. Das umfassende Thema „Islam“ bildete den Rahmen für ein Referat des Landtagsabgeordneten und ausgemachten Experten dieses Komplexes. Sein Willkommensgruß galt neben den zahlreichen Besuchern vor allem auch den Repräsentanten der türkisch-islamischen Gemeinde Lauingen. Er wertete dabei die heterogene Zuhörerschaft als Frucht der Bemühungen um einen konstruktiven Dialog der Bevölkerungsgruppen und des kulturellen Austausches.

Die Entstehungsgeschichte der Weltreligion, ihre Expansion in der Folgezeit aber auch die Probleme in der Prophetennachfolge bildeten die einleitenden Ausführungen von Dr. Barfuß. Von der Schia ausgehend, kam er auf die entstandenen Richtungen des Islam zu sprechen und grenzte dabei klar die Rechtsschule der türkischen Hanafiten von den saudischen Wahhabiten ab. Die fünf Säulen – Glaubensanker dieser Religion – wusste er durch die konkrete Bedeutung für den Alltag der Moslems zu veranschaulichen. Bei seinen Ausführungen griff der ehemalige Bürgermeister dabei immer wieder auf Erlebnisse und Erfahrungen seiner Amtszeit zurück. Von Abraham ausgehend zeigte er die Gemeinsamkeiten der drei monotheistischen Religionen, grenzte aber auch klar den Islam vom Christentum ab. Dabei erwähnte er auch die Problematik der Vereinbarkeit von Koran und Grundgesetz und bekannte klar: “Die individuellen Menschenrechte definieren unsere Freiheit.“ Deutlich spürte jeder Zuhörer, dass für Barfuß die Integration der türkischen Mitbürger eine Herzensangelegenheit ist, aber „immer auf dem Boden der Verfassung und geprägt von einem Fördern und Fordern“.

In der an anschließenden Aussprache konnte der Referent noch einige Missverständnisse klären und aus einer lebhaften Diskussion wuchs die Erkenntnis, dass Begegnung und Austausch im privaten, kommunalen und kulturellen Bereich die besten Ergebnisse für ein fruchtbares, gedeihliches Miteinander tragen. „Die Nöte der Zeit sagen euch, was zu tun ist“, mit diesem Kolpingwort bedankte sich Vorsitzender Werner Lohner beim Referenten, der die hochaktuelle Thematik informativ und abwechslungsreich präsentierte und von den Zuhörern mit zahlreichem Applaus verabschiedet wurde.

Bericht: Heinz Janik, Kolpingsfamilie Gundelfingen

Bürgerreporter:in:

Kolping Augsburg aus Augsburg

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