myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

"Bitte kein Medienrummel wenn die Asylbewerber nach Tröglitz kommen!" Bin ich als Myheimat-Reporterin verpflichtet, dieser Bitte nachzukommen?

  • Muss ich mich an die Bitten oder Auflagen des Landrates halten wenn er keine Presse vor Ort haben möchte?
  • hochgeladen von Kornelia Lück

Manchmal verstehe ich die Aussagen der Politiker nicht. In diesem Falle handelt es sich um die Bitte des Landrates Götz Ulrich (CDU), "Ich möchte nicht gleich am ersten Tag einen Medienrummel". Diese Äußerung ist in dem Bericht "Zwei Wohnungen für zwei bis drei Flüchtlingsfamilien" der Mitteldeutschen Zeitung zu entnehmen. Warum soll die Presse denn nicht kommen? Hat man etwas zu verbergen oder fürchtet man soziale Unruhen?

Aber es geht nicht nur um mein Unverständnis für die Aussagen der Politiker. Hier geht es vielleicht um die Frage: "Dürfte ich als Myheimat-Reporterin die Ankunft der Asylbewerber in einem Beitrag dokumentieren. Bin ich verpflichtet, der Bitte des Landrates oder anderer politischer Persönlichkeiten Folge zu leisten?"

Denn alle anderen Ereignisse rund um Tröglitz wurden von der Presse ja auch regelrecht zelbriert.

Als der Ortsbürgermeister Markus Nierth sein Amt öffentlich niederlegte, war die Presse vor Ort. Als der neue Ortsbürgermeister gewählt wurde, verfolgte die Presse die nicht einmal geheim durchgeführte Wahl.

Verschwiegen wurde aber, dass bereits vor diesem damatischen Ereignis die NPD Flyer an Bäumen aufhängte, in denen sie zu Sonntagspaziergängen aufrief. Ich habe hier Fotos liegen, die meine Behauptung beweisen. Es gibt sogar eine Anzeige, die dem Ordnungsamt vorliegt. Ein Bürger zeigte an, dass mit den Flyern gegen die gültige Gemeindeordnung verstoßen wurde. Es ist nämlich in der Gemeinde Elsteraue untersagt, Bäume mit Papier und darauf befindlichen Informationen zu bestücken. Die schriftliche Anzeige sowie Fotos der plakatierten Bäume kann ich vorlegen, sollte diese Aussage hier bestritten werden. Aber über diese "Kleinigkeiten" versäumte die Presse eben zu berichten.

Als das erste Friedensgebet stattfand, wurde sogar die Burtschützer Kirche zum Medienobjekt. Ohne jedoch die Betenden vorher zu fragen, ob sie sich durch die Presse gestört fühlen könnten.

Als der Dachstuhl des geplanten Asylbewerberheimes brannte und die Antifa demonstrierte, war nicht nur die Mitteldeutsche Zeitung vor Ort.

Auch als zum Gruppenfoto des Tröglitzer Bündnisses "Füreinander Miteinander" geladen wurde, erschien die Presse umgehend.

Warum, so frage ich mich, soll die Presse die Ankunft der Asylbewerber nicht dokumentieren?

Hat der Landrat zu entscheiden, worüber die Presse berichten kann und darf? Gerade in diesem Falle wäre es doch wichtig, dass neutrale Personen die Aufnahme der Asylbewerber dokumentieren.

Vielleicht ließe sich auch einmal ein Gespräch mit dem Vermieter führen? Welche Beweggründe liegen vor, die Wohnung zu vermieten. Weil er als Christ handelt und oder sich schon immer für Asylbewerber engagierte? Oder konnte er den Wohnraum zur Verfügung stellen, da seine Vormieter gerade auszogen?

Es wäre schon interessant mit den zukünftigen Mietern zu sprechen. Denn bei der Tröglitzer Vorgeschichte finde ich es schon sehr, sehr mutig sich für die Aufnahme der Asylbewerber zu engagieren. Mich würde es auch interessieren, wie sich zukünftig der Schutz des privaten Wohnraumes gestaltet. Am 31. März, informierte der Landrat in der Bürgerversammlung darüber, dass das Asylbewerberheim von einem Sicherheitsdienst be- und überwacht würde. Da stellt sich doch vielleicht nir nur mir die Frage: "Bekommen die privaten Vermieter nun auch einen privaten Sicherheitsdienst vor das Haus gestellt? Fürchtet man als Privatmann nicht um sein Eigentum?" Ein weiterer Brandanschlag ist eventuell nicht ganz auszuschließen. Welche Versicherung würde anschließend für mögliche Brandschäden aufkommen? Selbst die Beseitigung geringerer Schäden, wie Schmierereien an Wänden oder eingeworfene Fensterscheiben würden Kosten verursachen.

Wie gestaltet sich der persönliche Schutz der privaten Vermieter? Können sie unter Umständen bei Drohbriefen, bedrohlichen Mails oder Anrufen sofort Personenschutz beantragen?

Selbst wenn die Presse den Einzug der kommenden Asylbewerber nicht dokumentiert, der Dorf- und Landfunk ist so gut, dass die Bürger schneller als die Medien informiert sind wenn sie kommen.

Es wäre aus meiner Sicht sogar gut, würde die Presse die zukünftigen Wohnungen einmal vorstellen können. Es gäbe dafür sogar gute Gründe. So ließen sich Gerüchte und Neiddebatten vermeiden.

Es wird geredet, dass der vom Staat gezahlte Quadratmeterpreis für an Asylbewerber vermieteten Wohnraum höher läge als der normale Harzt-IV- oder Grundsicherungsregelsatz. Diese Information erhielt ich unmittelbar nach der Bürgerversammlung am 31. März, als der Landrat zum Thema Asylbewerberaufnahme die Tröglitzer informierte.

Im Falle Tröglitz wäre der Verzicht auf Medien in meinen Augen nicht korrekt. Denn der Bürger ist auf eine neutrale und unabhängige Berichterstattung angewiesen.

Die Presse allein entscheidet, ob sie berichtet oder nicht. Sollte sie in diesem Falle dem Wunsch und der Bitte des Landrates nachkommen, fände ich es bedenklich. Dann bestimmt nämlich ein Landrat oder die Bürgermeister, worüber die Presse berichtet und welche Informationen an die Öffentlichkeit gelangen dürfen.

Gern würde ich als "Myheimat-Schreiberling(in)" den Einzug der Asylbewerber verfolgen. Natürlich würde ich nicht nicht mit der Kamera auf die Gesichter der Menschen zielen. Aber ich würde versuchen, die Stimmung in Wort und Bild einzufangen. Stehen Menschen bereit, die den neuen Mitbürgern symbolisch Brot und Salz oder einen kleinen Blumenstrauß überreichen. Ja, ich würde gern erfahren, aus welchem Lande die neuen Mitbürger kommen. Aber wenn der Landrat keinen Medienrummel in Tröglitz haben will, dann wird er schon seine politisch korrekten Gründe haben.

Nachfolgender Link für zum MZ-Artikel: Zwei Wohnungen für zwei bis drei Flüchtlingsfamilien
[http://www.mz-web.de/zeitz/troeglitz-zwei-wohnunge...
Zeitz

Weitere Beiträge zu den Themen

CDUSachsen-AnhaltBurgenlandkreisAsylbewerberTröglitzMedienrummelBerichterstattungZeitzBeweismittelPresseLandrat Götz UlrichElsteraue

9 Kommentare

"Mehr als ausgelutscht? Bist du schon einmal in Tröglitz gewesen?"

Ich habe geschrieben, dass das, was in den Wochen zuvor passierte schon mehr als ausgelutscht ist. Wiederholungen bringen da wenig. Ja, ich war schon in Tröglitz - und nun?

"So hätte ich auch eine Überwachungsanlage anbringen können."

Kannst Du doch machen, solange Du nur Dein eigenes Grundstück filmst/aufzeichnest.

Du schreibst:
"Hier stampft man in den letzten Minuten und Stunden so etwas wie eine "Willkommenskultur aus dem Boden". Nur wenn man genau hinschaut, ist die Menschenfreundlichkeit dann begrenzt."

und andererseits:

"Stehen Menschen bereit, die den neuen Mitbürgern symbolisch Brot und Salz oder einen kleinen Blumenstrauß überreichen."

Da beißt sich doch was, oder?

@Tina: Ja, es beißt sich was. :)

...Deine eigenen Kommentare..., ja. ;-)

Beteiligen Sie sich!

Hier können Sie nur eine begrenzte Anzahl an Kommentaren sehen. Auf unserer Webseite sehen Sie alle Kommentare und Ihnen stehen alle Funktionen zur Verfügung.

Zur Webseite