Zeitsprung

Ankunft in der Vergangenheit
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Fünf Männer fliegen mehr als 12.000 Kilometer Richtung Südamerika um ihrer Arbeit nach zu gehen und einen Auftrag zu erledigen.
Wem der lange Flug noch nicht zugesetzt hat, wird von der Hitze lahm gelegt.

Buenos Aires, eine Millionen-Metropole, in der es laut und sehr schnell zugeht.
Die Highways sind so breit, wie europäische Flugfelder, 10 - bis 12 spurig. Die Fahrbewegungen der Autos ähneln denen eines alten Stummfilms. Hektisch, abgehackt und schnell. Das ständige laute Hupen hämmert in meinem Schädel wie ein Amboss.
Smog liegt über der Stadt. Die Einführung von EU5 wäre hier eine Art Sience Fiction. Ein vorbei fahrender Laster pustet eine größere Abgaswolke heraus als das Kohlekraftwerk in Stöcken.

Der Himmel ist vor lauter Wolkenkratzer nicht zu erkennen. Rote Ampeln halten hier niemanden auf. Fahrbahnmarkierungen gibt es nicht.
Technischer Überwachungs Verein?
Nein. Stess pur. Armut. Kriminalität.

Wir verbringen viel Zeit bei der Arbeit um dieser Wallung zu entgehen. Mehr als 10 Stunden täglich. "Tag - täglich". Auch Samstags & Sonntags.
Doch irgendwann brauchen wir einen Pause. Einen Tag frei um auf andere Gedanken zu kommen. Nur einen Tag.
Wir entschließen uns in der Frühe mit dem Schnellboot nach Uruguay rüber zu setzen.

Cut.....

Da stehen wir nun im Hafen von Colonia, 200 Km vor Montevideo.
Meeresrauschen. Vögel. Ein Hund bellt. Ansonsten Stille. Wir sind gelandet. In einer anderen Zeit.
So mußte es einst Johannes von Buttlar gegangen sein, als er seinen Bestseller schrieb.
Ich kannte Uruguay nur aus dem Atlas und von Fussballbildern.
Wir sind komplett um 50 Jahre in der Zeit zurück gereist. Es gibt keine Ampeln.
Die Ruhe ist himmlisch, der warme leichte Wind streicht mir übers Gesicht. Mein Blick wandert Richtung Horzont.
Überall Hunde, die ruhig in der Sonne schlafen. Hier könnte ich alt werden.

Die Autos kenn ich doch. Aus Großvaters Fotoalbum. Traumhaft.
In unseren Adern fließt Benzin, wir lieben Autos. Autos sind unsere Berufung.

Wir schauen uns an und können es nicht fassen.
Nach einer kurzen Stärkung mieten wir uns für ein paar Peso Quad-Bikes und gehen auf Entdeckungstour.
Es folgen Bilder, die mehr sagen als tausend Worte.

Am Abend müssen wir jedoch leider wieder zur Besinnung kommen und zurück fahren, da die Pflicht am nächsten Tag ruft.

Das Lächeln in meinen Augen ist gegenwärtig.

Die Gedanken an jene Zeilen Buttlars wurden mir nun, nach mehr als 20 Jahren klar.
Das war kein Fantasiegekritzel... sondern ein realer...Zeitsprung.

Bürgerreporter:in:

Stefan Schlamelcher aus Wunstorf

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