"Arven" und "Scarscab" im Wiesbadener GMZ

Zum ersten Mal war ich bei einem Konzert im "GMZ", in der Wiesbadener Wellritzstrasse. Im 1. Stock eines Altbaus gelegen, führt das GMZ regelmäßig Veranstaltungen durch. Alles ist sauber und lauter freundliche Leute an Kasse, Garderobe und Tresen.

Für den 16.01.09 war ein Doppelpack angekündigt: "Arven", eine fast durchweg aus Frauen bestehende Melodic Metal - Band aus Frankfurt und "Scarscab", Thrash-Metaller aus Wiesbaden.
Beide Bands mussten vor nicht mal 60 Besuchern spielen, was sicherlich auch den verspäteten Beginn um 21:15 Uhr erklärt. Alle hofften wohl, dass doch noch der ein oder andere Gast den Weg in`s GMZ findet.
Die, die nicht da waren, haben auf jeden Fall etwas verpaßt.

Den Anfang machten "Arven", 5 Frauen und ein Schlagzeuger, die sich dem Meloc Metal verschrieben haben, mit deutlichen Einflüssen von Gothic und Mittelalter.
Herausragend die Sängerin, Carina, der man die klassische Ausbildung anmerkt und die durchaus mit einer Sharon del Adel von Within Temptation konkurrieren kann. Und hier dürften auch die musikalischen Wurzeln der Band liegen wie auch bei Nightwish, Epica und anderen female fronted acts, nur dass hier die Band fast ausschließlich aus Frauen besteht, die auch optisch eine Augenweide darstellen. Druckvoll geht es zur Sache in ihrem 45 minütigen Set. Die Band beherrscht die ganze Bandbreite von schneidenden Metalriffs (klasse die dreiköpfige Gitarrenfront), einfühlsamen, keyboardgetragenen Melodien, unterstützt von einer harten Double Bass und über allem Carinas wunder- und wandelbare Stimme, manchmal zweistimmig durch Unterstützung von Keyborderin Lena. Für zwei Songs hatten sie sich sogar einen Gastsänger mit auf die Bühne geholt. Einziger Kritikpunkt wäre vielleicht noch das etwas steife Stageacting, allerdings mit Ausnahme von Carina.
Eine Band, die ein großes Potenzial aufweist und auf dem richtigen Weg ist.

Obwohl beide Bands dasselbe Schlagzeug benutzten, dauerte es dann nochmals eine halbe Stunde, bis "Scarscab" die Bühne betraten.
4 Jungs, die kompromisslosen Thrash Metal spielen und die mich mit ihrer Energie am ehesten an eine Band wie Trivium erinnern.
Sänger und Leadgitarrist Sebel ist eine richtige Rampensau und so schaffte es die Band tatsächlich, das Publikum, welches bei Arven dezente Zurückhaltung übte, zum Nachvornekommen und Bangen zu motivieren.
Bis auf eine Ballade, gab es in dem 75 minütigen Set aggressiven, dynamischen, druckvollen Thrash Metal vom Feinsten.
Die Jungs gaben alles, ließen sich von der geringen Besucherzahl nicht demotivieren und feuerten einen Kracher nach dem anderen ab. Auch diese Band braucht sich vor großen Namen nicht zu verstecken und sollte ebenfalls den eingeschlagenen Weg weiterverfolgen.

Nebenbei gesagt, waren Sound, Licht und die Location an sich absolut okay. Und es müssen nicht immer die großen Namen sein, um einen gelungenen Konzertabend zu erleben.

Bürgerreporter:in:

Stefan Bellack aus Wiesbaden

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