Ein etwas anderer Bericht der Stadtratssitzung vom 29.10.2012

Im Vorfeld sei angemerkt, ich hatte diesen Artikel bereits fertig, als mir die Technik einen Strich durch die vielbesagte Rechnung machte. Fertig geschrieben und bereits im Internet angemeldet hatte mein Computer einen Systemabsturz und ich daraus resultierend einen mentalen Absturz zu verkraften. Alles fertig, froh und glücklich, über das vermeintlich "Gute Werk" und plötzlich sitzt du vor einem schwarzen Bildschirm, deine Daten irgendwo in den Weiten des Internet verschollen und du selber starr vor Schreck. Tja was macht man? Soll man sich krampfhaft zu erinnern versuchen, was man geschrieben hat, soll man es sein lassen, da dein geschreibe ja sowieso niemanden interessiert, oder versucht man sein Glück und fängt nochmal an, in der Hoffnung, einen inhaltlich gleichwertigen Artikel zu fabrizieren? Also gut, once more again, da es doch wichtig ist, was unsere Stadträte zu sagen haben.

Auf die Bürgerfragestunde werde ich nicht näher eingehen, da es um diverse Punkte eines Bürgers ging, wie
- werden die Bürgerfragen in irgend einem Protokoll vermerkt (mit den Antworten),
- spezielle Fragen bezüglich der Wege am Friedhof,
- Fragen zu Biogasanlagen, der nördlichen Umgehung und Weideflächen für Nutztiere.
also nicht wirklich existenziell wichtigen Punkten für die Allgemeinheit.

Nun also zum 1. Tagesordnungspunkt, der Erschliessung des Industrie und Gewerbeparks Geratshofen.
Herr Steinbacher ( Fa. Steinbacher Consulting) persönlich referierte hierüber. Es ging über die weitere Strassenplanung nach der Schwabenhalle. Letztendlich soll ein Kreisverkehr mit einem Durchmesser von 40m den Verkehr dort geschwindigkeitstechnisch heruntersetzen und dann regeln. Der geplante Kreisverkehr soll ca. 1,24 Mio € kosten und von April 2013 bis November 2013 dort entstehen. Eine reine Linksabbiegespur wäre nur 50 tausen € billiger, wäre aber verkehrstechnisch die schlechtere Lösung. Die Kosten haben zu 90% die Anleger zu zahlen. Es folgten noch Zahlen von Längen, Breiten und anderen Einheiten, die bereits mich ermüden liessen und ich somit niemanden damit quälen will. Erwähnenswert ist nur zu berichten, dass gerade einer der Stadträte Einwände gegen diesen Kreisverkehr aufwarf, der sich bei der Laugnakreuzung für einen solchen aussprach, nach dessen Wortlaut, zu viele Kreisel den Verkehrsfluss stören. Da frag ich mich, woher der Sinneswandel. Aber egal, es sollte nicht die einzige Kuriosität an diesem Abend bleiben.

Nun aus den Zahlen sollten wir heute Abend nicht raus kommen, da sich das nächste Thema mit der Finanzlage Wertingens beschäftigte.
Nur kurz, das Haushaltsvolumen beträgt ca. 28 Mio €. Die Schulden sind von 2010 bis heute um 2,5 Mio auf 13,8 Mio € gesunken, was einer pro Kopf Verschuldung von 1588 € entspricht. Auf den Punkt gebracht, waren alle von dieser Entwicklung begeistert. Stadtrat Seefried fragte noch bezüglich der Zuschüsse für die Musikschule nach, konnte aber momentan darüber keine Auskunft erhalten. Interessante Frage, ohne Antwort.
Es folgte der Antrag der BIW, bezüglich der zu Verfügung zu stellenden Flächen für Windkraftanlagen seitens der Stadt. Diese hatte beschlossen 16 mögliche Flächen "ins Rennen" zu schicken, die jedoch nach Aussage Hr. Lehmeier nicht ausgewiesen werden müssen. Durch den Antrag der BIW, sollten dies auf einige weit entfernte Gebiete von Wohnbebauungen minimiert werden. In der Zeitung war vor längerem zu lesen, dass auch die Bürgernahe CSU - Fraktion zugunsten der betroffenen Bürger für eine notwendige Minimierung diesbezüglich stimmen würde. Nun war der Zeitpunkt hierzu gekommen, "Farbe" zu bekennen.
Zur Abstimmung gekommen und von - nun was denkt der Leser- KEINEM csu Fraktionsmitglied unterstützt. Einzig Stadtrat Seefried (BIW) stimmte dafür. Nun wer hat einst gesagt, was kümmert mich mein Geschwätz von heut... . So mancher stellt sich nun wohl die Frage, warum hat der denn csu klein geschrieben? Wenn man die Abstimmung betrachtet erübrigt sich wohl die Frage. Dies zum Wohle der Betroffenen.

Ein zweiter Antrag der BIW behandelte das Thema Drogen in und um Wertingen. Die BIW wollte eine Resolution gegen Drogen und somit die Haltung der Stadt Wertingen gegenüber Drogen festhalten, bzw. eine Arbeitsgemeinschaft Drogen auf den Weg bringen, um diesem Problem entgegen zu wirken.
Seefried wollte damit erreichen, dass bezüglich dieser Problematik 100% mehr getan wird als momentan der Fall ist, da sich die Kriminalitätsrate erhöht hatte.
Dazu ein paar Weisheiten seiner Stadtratskollegen.
Stadtrat Bürger meinte: "Er versteht nicht, was darüber im Stadtrat geredet werden soll, die Drogenproblematik stammt aus dem Elternhaus und gehört dort gelöst. Er war bei der Bundeswehr in einem Mehrbettzimmer und dort wurde geraucht, dass es nur so aus den Fenstern qualmte und trozdem hat er in seinem gesamten Leben noch keine geraucht." Ja, so leicht kann ein Problem gelöst werden - dass so viele Pädagogen und Psychologen nicht selber drauf kommen. Ich bin stolz, Zeuge einer so weisen Aussage gewesen zu sein. Die Welt, speziell Wertingen kann sich glücklich schätzen.

Aber Herr Dr. Popp wollte dem in nichts nachstehen und meinte: "Diese Problematik soll man nicht überbewerten, denn wenn viel kontrolliert wird, dann steigt auch die Aufklärungsquote bei solch einem Delikt. Dies erklärt die vermehrten Anzeigen bei Betäubungsmitteln. Ja um wieder bei diesem Delikt eine Verringerung sprich Reduzierung herbei zu führen, braucht man einfach weniger kontrollieren und das Problem verflüchtigt sich. Wow. Wofür noch in Suchtprävention stecken, wenn die Lösung des Problems so einfach ist.
Dadurch liessen sich aber auch Verkehrsdelikte verringern - einfach weniger Verkehrskontrollen durchführen lassen. Sollte man evtl. mal der Polizei sagen. Auch in anderen Bereichen lassen sich bestimmt gute Ergebnisse hiermit erziehlen.
Ich bin begeistert, wie einfach doch die Lösung sein kann.

Unser Bürgermeister kündigte trotz alledem an, den Leiter der Polizeistation, 2013 diesbezüglich einzuladen. Ferner wird auch in den Wertingern Schulen genügend getan, so dass aus Sicht der Stadt genügend geleistet wird.
Als letzten öffentlichen Tagesordnungspunkt ging es um einen Radweg zwischen Langenreichen und Hohenreichen, da die betroffene Strasse für Radfahrer, aufgrund der Breite, als gefährlich einzustufen ist. Vorverhandlungen der Stadt mit betroffenen Grundstückseignern verliefen schlecht für die Radfahrer. Das Strassenbauamt kam auf die Stadt diesbezüglich zu, da sie für die Kosten des Radweges aufkommen würde, somit der Stadt selber keine Kosten entstehen würden.
Einige Stadträte meinten nur "Es gibt genügend Radwege, so kann man ja über Rieblingen nach Wertingen gelangen." Ja, ich überlege mir auch schon, ob ich nicht lieber über Nürnberg nach Augsburg fahren sollte, ist wahrscheinlich sicherer. Von anderer Seite kam der Einwand, ein Radweg würde das Landschaftsbild, speziell in diesem Tal beeinträchtigen. Dem kann ich nur zustimmen, denn ein riesiges Windrad passt sich mehr ins Landschaftsgefüge ein, als so ein wirklich monströser Radweg. Man soll doch lieber Feldwege besser ausbauen und diese dann benützen.
Da fällt einem normal denkenden doch nichts mehr ein.

Nun macht euch euere eigenen Gedanken, denn wie sag ich immer zu meinen Kindern" Die Gedanken sind frei, die kann euch keiner nehmen, geschweige denn vorschreiben."

Nun, das war es dann auch schon, wäre nur interessant, wie die Erstschrift im vergleich hierzu abgeschnitten hätte. Aber dieses Rätsel kann nur das Internet lösen, bzw. behält es als Geheimnis für sich.

Also bis vieleicht demnächst.

Euer Kommentator vergangener Stadtratssitzungen.

Bürgerreporter:in:

Sven Rosenberg aus Wertingen

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