myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

Das Jahr neigt sich dem Ende zu

Das Jahr neigt sich dem Ende zu, Zeit für mich, mein persönliches Resümee zu ziehen. Wieder ein Jahr, in dem wir ca. 200 Katzen und ca. 100 Hunden vorübergehend Zuflucht und Heimat, Sicherheit, Liebe, Futter und Medikamente und letztendlich, ein neues Zuhause gegeben haben. Ein Jahr, das ich ohne unsere fleißigen ehrenamtlichen Mithelfer, ohne mein Team und ohne unsere Freunde nicht so erfolgreich abschließen könnte.
Es gab viele glückliche und traurige Momente, an die ich hier gerne noch einmal erinnern möchte-
Wir haben uns von Simba, unserem sanften Riesen, verabschieden müssen, und auch Karla hat auf Ihrer Pflegestelle die letzte Reise angetreten. Mich selbst traf der Verlust meiner langjährigen Gefährtin Chayenne und drohte all mein Tun in Frage zu stellen.
Aus einem schrecklichen Haus befreiten wir 13 Katzen und einen blinden Hund, in einem verwahrlosten Stall fanden wir elendig lebende Katzen, Hunde Pferde und Waschbären. Alle konnten gerettet werden.
Sie erinnern sich sicherlich wie ich an Thalia, die wir nach tagelangem Ausharren in einem Straßengraben endlich in Sicherheit bringen konnten. Sie hat ein liebevolles Zuhause gefunden und ist nun ein glücklicher Hund. Da war Lumpi, der 20-jährige Rüde, der bei uns abgegeben wurde, weil Frauchen ins Altersheim musste. Nur zwei Tage dauerte die Suche nach einem letzten Platz für den kleinen Kerl.
Wotan, der alte, blinde Cuvazs Rüde, der plötzlich wieder vor unserer Türe stand, auch er hat ein liebevolles letztes Heim gefunden.
Da war Samira mit Ihren todkranken Welpen, auch Ihnen konnte geholfen werden und Sie haben jetzt ihr glückliches Leben. Martin, der traumatisierte Kater der sich auf jeden stürzen wollte der sich ihm näherte….und jetzt schnurrend auf einem Sofa liegt und seinen Kopf an seinen Menschen reibt!
Die guten Nachrichten häufen sich zum Ende des Jahres! Mona hat Ihre OP`s gut überstanden und kann bald laufen wie jeder andere Hund, dank Ihrer Hilfe und einem ausgezeichneten Ärzteteam.
Alisha, die schon seit zwei Jahren auf Ihrer Pflegestelle wartete, hat die Liebe Ihres Lebens gefunden, und durfte heute ausziehen.
Immer wieder kommt es vor, dass ich Entscheidungen treffen muss, die für andere Menschen manchmal nicht verständlich sind. Sei es, die Vermittlung der mir anvertrauten Tiere betreffend, oder auch deren Handling. Meist versuche ich geduldig zu erklären, warum ich jetzt genau so entscheide, manchmal lasse ich einfach die Zeit für mich und meine Schützlinge arbeiten, und der anschließende Erfolg macht alle vorherigen Erklärungen unnötig. Das ungeschlagene Highlight dieses Jahres, für mich und mein Team, ist die Vermittlung unseres größten Sorgenkindes!
Er ist der bekannteste Hund in unserem Landkreis. Er hat sogar eine eigene Kolumne hier und auf unserer Website. Er hält alle interessierten Menschen in Sachen Tierschutz und Tierheim durch sein Tagebuch auf dem laufenden, und er war meine größte Herausforderung.
Als er, als Todeskandidat in unser Tierheim kam, weil der behandelnde Tierarzt sich Gott sei Dank geweigert hat ihn einzuschläfern, dachte ich: „ Himmel, steh uns bei, wie sollen wir das bewerkstelligen!“
Vor uns saß ein knurrendes, zähnefletschendes, total verängstigtes, riesengroßes Bündel Fell! 50 Kg schwer….48 Kg davon Zähne!
Drei Monate brauchten wir um ein einigermaßen ungefährliches Umgehen ermöglichen zu können. Das war vor gut zwei Jahren. Erst mal ließen wir ihn zur Ruhe kommen, soweit das möglich war. Einige, wenige Menschen konnten sich nähern, ja sogar streicheln. Mitte diesen Jahres, nachdem einfach kein Fortschritt mehr möglich war, und eine Vermittlung so nicht in Frage kam, entschloss ich mich ein besonderes Training mit einer renommierten Hundeschule in Angriff zu nehmen. Wir standen großer Skepsis gegenüber mit diesem Entschluss. Der Anfang war hart, nervenaufreibend für Hund und Mensch. Der Erfolg schon nach den ersten zwei Wochen deutlich zu sehen. Wir machten weiter! Nun begleitet und unterstützt von den Menschen die an uns und unsere Arbeit glaubten. In hartes Stück Arbeit, unglaubliche Disziplin und nicht endend wollende Stunden lagen vor uns allen.
Meine Leute glaubten an mich…und an den Erfolg!
Sicherlich gab es auch weiterhin Kritik aus den „unteren“ Reihen, aber wir ließen uns nicht beirren. Von Zeit zu Zeit stellte der Hauptakteur sein neues Wissen und Können unter Beweis. Er wanderte an der Seite des wichtigsten Menschen in seinem Leben durch die Menge unserer Besucher auf dem Tag der offenen Tür. Geleitet von seinen neuen Gassigängern nahm er am Weihnachtsspaziergang teil.
Heute ist er ausgezogen in sein neues, glückliches Leben! Unser Captain ist am Ziel seiner Reise angekommen, begleitet von dem Menschen dem er am meisten vertraut, seiner Gönnerin, seiner Stimme!
Wer mich kennt weiß, ich bin kein Rührseeliger Mensch, aber bei diesem Abschied hatte ich Tränen in den Augen. Tränen der Rührung, und Tränen voll Stolz, Freude und ein wenig Wehmut!
So ziehe ich mein Resümee: Es war ein gutes, ein erfolgreiches Jahr! Das beste…wie jedes Jahr zuvor. Unsere Arbeit bewährt sich, unser Glaube und unsere Liebe auch.
Nur gemeinsam sind wir stark, stark zum Wohle der armen Kreaturen die auf uns und Sie angewiesen sind. Ich bedanke mich im Namen aller bellenden, miauenden, zwitschernden und stillen bepelzten Freunde für Ihre Unterstützung und Ihren Glauben an uns!

Weitere Beiträge zu den Themen

TierheimHund und KatzeTier Hund

3 Kommentare

Hallo Babs
Toller Text und ja dieses Jahr war einfach klasse
Vorallem heute das Highlight des Jahres wo ich selber dabei sein durfte.
Jedenfalls bei einem =).
Ich hab gedacht ich träum, wo Bine mich angerufen hat.
"Ja du hast heute doch nichts vor oder?"
"öhm ne warum?"
"DU hast doch kein problem heute Captain in sein neues zu Hause zu fahren!?"
Ich hab mich so gefreut, klar auf ins Tierheim und los =)
Ja und jetzt bin ich wieder zu Hause. Es is einfach ein super gefühl das WIR es geschafft haben. Und er jetzt sein Leben in SEINER Familie verbringen darf. Mit netter Begleitung. Einfach nur schön.
Und das mit Alisha ist auch klasste.
Wir können stolz auf unser Tierheim und auf unsere arbeit sein.
Und das geht an alle Ehrenamtlich die jede freie Minute bei uns Verbringen und an alle Mitarbeiter =)
Weiter so

Mfg Nicky

und ich bin froh und glücklich, daß meine Zweifel und Nachfragen geduldig und in Ruhe geklärt wurden und ich heute Captain sein neues Leben vorstellen durfte. Wer sich nicht die Zeit nehmen will zu sehen, was nicht offensichtlich ist und zu hören, was nur leise in der Luft liegt, der scheint zu sehr mit sich selbst beschäftigt zu sein. Gut, daß Du - und jetzt laß uns mal ein wenig rührseelig sein - sehen und hören kannst. Auf ein weiteres Jahr zusammen in Team.

Wenn man Captains letzten Tagebuch-Eintrag liest, könnte man meinen, er hat es geahnt, dass er das schönste Weihnachtsgeschenk überhaupt bekommen würde...ich habe den Eintrag einfach kopiert, das liest sich wirklich nochmal ganz anders, nachdem er am Sonntag ausziehen durfte:

"Fast ist es geschafft!

Weihnachten steht vor der Tür und die Neugier auf die kommenden Tage wächst. Was wird uns die besinnliche Jahreszeit bringen?

Die letzten Tage können immer Überraschungen bereiten und Tier und Mensch wissen nie, was alles plötzlich vor der Tür steht – außer dem Christkind.

Lassen Sie es mich so formulieren: Ich bin gespannt auf die nächsten Tage.
Ich möchte nicht wehmütig werden, wir haben ja noch ein paar Tage vor uns, ehe wir über ein vergangenes Jahr reden können.

Für mich als Bewohner ist in diesem Jahr ungemein viel passiert und auch letztes Wochenende war mal wieder einer dieser Tage, die ich nie vergessen werde.

Unsere Menschen haben eine kleine Weihnachtsfeier im Tierheim organisiert und viele Menschen sind gekommen, um uns zu besuchen. Einige ehemalige Bewohner sind vorbeigekommen und haben uns von ihrem neuen Leben erzählt und haben gestrahlt.

Es ist gut zu sehen, dass nicht nur wir Bewohner, sondern auch unsere Ehemaligen die Arbeit und die Liebe unsere Menschen zu schätzen wissen und es auch nicht vergessen.

Und dann gab es einen schönen Spaziergang.

Ich bin es nicht gewohnt, dass ich bei solchen Anlässen mit gehen darf, aber dieses Jahr durfte ich es. So bin ich mit vielen anderen Hunden und deren Besitzern schön durch den Wald gelaufen und es hat sehr viel Spaß gemacht. Vor allem auch, weil ich nicht mehr das Gefühl vermitteln muß, daß ich ein großer und starker Brummbär bin. Ich habe gelernt, daß ich ein Hund bin und dieser Spaziergang geführt von einem tollen Menschen war für mich aufregend, spannend und lehrreich zugleich. Welch ein Erlebnis für mich!

Damit habe ich den Schritt ins Leben endgültig getan und ich kann Ihnen sagen, ich genieße jede Minute davon. Und ich möchte meinen Menschen hier danken, die sich so intensiv um mich bemühen und mir eine Chance geben."

Lieber Captain, ich wünsche Dir alles Gute für Dein neues Leben, möge es sehr lang und glücklich sein!

Gudrun

Beteiligen Sie sich!

Um zu kommentieren, öffnen Sie den Artikel auf unserer Webseite.

Zur Webseite

Themen der Woche

RadioMuseumPolitikKunstHandwerkInformationWertingenTelefonHandballMusikNETZ-WERKFest