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Bergauf, bergab durch die Schleifmühl-Klamm bei Unterammergau. (Industrie-Natur-Denkmal)

  • Diesen Wetzsteinschleifer bekommt man in gleicher Ausführung auch in Unterammergau, am Dorfbrunnen, zu sehen.
  • hochgeladen von Heidi K.

Am Montag dieser Woche war das Wetter sonnig und freundlich für die schon lange geplante Wanderung durch die "Schleifmühl-Klamm", oberhalb von Unterammergau. Leicht zu finden, wenn man sich nach der Sommer-Rodelbahn umschaut und orientiert. Die Inspiration zu dieser Tour kam von Katja Woidtke aus Langenhagen.
Katja, vielen Dank! Das war ein toller Tipp! Ich habe ein paar schöne Fotos machen können.

Der Weg durch die Klamm entpuppt sich für uns Couchpotatos, als kurze, knackige Bergtour, mit insgesamt 120 Höhenmetern. Am Ende der Klamm stößt man auf eine Schotterstraße, die stetig steiler werdend in einen Bergpfad mündet. Dieser endet nach gut zwei Stunden Gehzeit und etlichen Schweißtropfen, am Gipfel des Pürschlings. Eine Wanderregion mit Auszeichnung, innerhalb der Ammergauer Alpen. Einer der vielbegangenen Wege führt über den berühmt-berüchtigten "Sonnenberg-Grat."

Doch wir wollten nicht ganz so hoch hinaus an diesem Tag. Zuerst führte uns ein ebenes Weglein in den Wald. Nach wenigen Minuten Gehzeit hatten wir überraschend schnell die ersten Hütten der Schleifmühl-Klamm erreicht. Und gleich dahinter, der erste Wasserfall, von dem Katja Woidtke berichtet hatte.

Im Gumpen vor uns, zwischen großen und kleinen Felsbrocken, das frische, klare Bergwasser. Mal leise bergabwärts plätschernd, dann wieder wasserfallartig und ungestüm als Kaskade über einer Felswand. Ein sehr sinnliches Naturerlebnis, gleich zu Beginn der Wanderung. Eiskaltes, kristallklares Wasser stürzt hier schäumend in ein Felsbecken, staut sich auf, zum kostenlosen Badebassin. Eine Einladung, die in der Schwüle des Sommers so mancher Wanderer vermutlich gerne annimmt, auch wenn es nur ein Fußbad wird, um die wandermüden Füße abzukühlen. Familien mit Kindern werden hier alles finden, für ein unbeschwertes Badevergnügen. Überall laden Bänke und große Steinbrocken zur beschaulichen Rast. Danach kann es ausgeruht weitergehen.

Auch wir steigen jetzt stetig aufwärts. Streckenweise habe ich das Gefühl, mich auf einem Laufsteg über einem Abgrund zu befinden. Meine Wanderstöcke habe ich längst unter den Arm geklemmt, sie verhaken sich im Gitterrost. Außerdem brauche ich eine freie Hand, um mich mehr oder weniger am Geländer festzuhalten. An einer exponierten Stelle hilft ein dickes Stahlseil weiter. Der Rand des Weges ist hier aufgeweicht und weggebrochen. Das im Fels verankerte Seil gibt uns Halt und Sicherheit. Gemeinsam schnaufen wir wie alte Walrösser den Berg hinauf. Ein unendlich langer Winter hinterm Ofen, macht sich jetzt bemerkbar.

Doch ein Kind der Berge gibt nicht auf! Es sind auch andere Menschen an diesem Nachmittag hier unterwegs, sie scheinen alle mit Leichtigkeit vorwärts zu kommen. Also, auf geht's! Weiter geht's!

Auf schmalen Gitter-oder Holzbohlenstegen kommen wir schwitzend und mit vielen kleinen Pausen zu weiteren Wasserfällen und kleinen Gumpen. Dazwischen sehr idyllisch, die kleinen Hütten der ehemaligen Wetzsteinschleifer. Diese Hütten tragen den Charme der Vergangenheit. Sie werden vermutlich alle noch für Museumszwecke (Industrie-Natur-Denkmal) genutzt und nach Bedarf kurzfristig auch bewohnt. Eine schöne Holzbeige an der Hüttenwand, lässt das vermuten. Schautafeln geben Hinweise, zur geologischen Beschaffenheit der Umgebung.

Allmählich zeigt sich über unseren Köpfen wieder der blaue Himmel. Der Wald wird lichter und gleich haben wir es geschafft.

Wie immer bei solchen Touren, bleibe ich zäh und ausdauernd. Nicht weil ich Niederlagen vermeide, sondern, weil ich tatsächlich Freude an der Herausforderung habe. Schließlich bin ich ein Steinbock-Weibchen und mein Revier sind die Berge. Wer Lust hat auf ein kleines Abenteuer, für den ist der Weg durch die Klamm genau richtig.

Wer mehr wissen möchte über die Wetzsteinherstellung, benutze die beiden Linkhinweise:

http://de.wikipedia.org/wiki/Unterammergau
http://www.allgaeu-ausfluege.de/klammschleifmuehle...

© Text und Fotos: Heidi K.
Schongau, 11.07.2013

  • Diesen Wetzsteinschleifer bekommt man in gleicher Ausführung auch in Unterammergau, am Dorfbrunnen, zu sehen.
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  • Es geht los! Ein schönes Plätzchen zum Füße eintauchen. Wir merken es uns für den Rückweg.
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  • Wir finden den ersten, kleinen Wasserfall.
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  • Holz-Wasser-Rinne, wird gespeist aus einem der vielen Gumpen. Schade, leider leer! Wird anscheinend nur zu Vorführungszwecken benutzt.
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  • Ganz viel Holz vor der Hütt`n!
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  • Gern gesehene Farbkleckse.
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  • Nachdem wir schon mal steigen mussten, führt uns der Weg durch die Klamm nun auf dieser Rampe wieder abwärts.
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  • Wir sind am zweiten Wasserfall. Im Bild unten: sehr schön einer der vielen Gumpen (Wasserbecken). Oben, linke Ecke: Metallgeländer der Aufstiegsanlage.
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  • Wir sind jetzt steil aufgestiegen und am dritten Wasserfall angekommen. Hier kann man noch kleine Wetzsteinfragmente finden. Schautafeln geben Auskunft zur Geologie der Felswände.
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  • Um die Hütte eine kleine Wiesenfläche mit Vergissmeinnicht.
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  • Weiter oben in der Klamm, wartet auf den Wanderer dieser mächtige Wasserfall. Davor eine Steinlandschaft die uns begeisterte.
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  • Wasser in allerbester Trinkqualität.
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  • Wir nähern uns dem letzten Abschnitt des Weges. Der gesamte Weg durch die Klamm, wird mit 20 Minuten beschrieben. Wir haben uns Zeit gelassen und sehr viel länger gebraucht.
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  • Am Ende der Klamm werden wir vom Hl. Christophorus empfangen.
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  • Notruftelefon;
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  • Wir sind in einer beliebten Wandergegend im Ammergebirge. Daher eine sinnvolle Einrichtung.
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  • Der alte Schornstein vom Wetzstein-Museum. Hübsch, das kleine Ziegel-Dächlein mit den kleinen Fensteröffnungen.
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  • Hier wird gut und gern gespeist und im Heu-Hotel übernachtet.
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  • Wir waren lange unterwegs, haben uns viel Zeit gelassen, für schöne Pausen und Fotoeinstellungen. Es gibt hier mehrere dieser Parkflächen gegen eine geringe Parkgebühr.
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  • Schöne Abendstimmung mit Blick hinunter nach Unterammergau. Siehe auch früheren Beitrag: http://www.myheimat.de/unterammergau/natur/hoass-wars-schee-wars-des-machma-oefters-d2418942.html
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  • Hier lasse ich die Spezialisten reden, wenn es um die Namensgebung geht. Gesehen an der Bergstraße zum Pürschling, in großer Anzahl.
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  • So schön sind die Bergwiesen, jetzt, um diese Zeit!
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15 Kommentare

Ja Elfie, es war ein ganz tolles Erlebnis. Und andersrum freue ich mich sehr oft an den Ausflügen und tollen Bildern hier bei MH, aus anderen schönen Gegenden Deutschlands.

LG Heidi

Deine Tour ist ein Gedicht, im doppelten Sinne.

Karl-Heinz, es freut mich ganz besonders, wenn sich meine Verse für dich erschlossen haben.
Eigentlich passt das Gedicht nicht zum Thema des Beitrages, aber durch Blödeln und Spaß in den Kommentaren, saßen wir dann plötzlich beim "Sommerwein."

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