Bruderschaftsfest auf der Wies auch unter Corona-Einschränkungen gelebte Tradition und echtes Glaubensfest!

Festzelebrant Prälat Dr. Hans-Peter Fischer aus Rom bei Predigt zum Bruderschaftsfest auf der Wies
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Ganz im Zeichen der Aufnahme neuer Mitglieder in die Bruderschaft zum gegeißelten Heiland auf der Wies stand die samstägliche Vesper am 10. Oktober 2020, 17.00, wobei die erste Einschränkung bereits der Verzicht auf die traditionelle Anberührung von Devotionalien am Geißelheiland war.

Tags darauf musste sowohl die Sakramenten-Prozession, als auch die Mitgliederversammlung der Bruderschaft und abschließende Vesper entfallen.

Prälat Dr. Hans-Peter Fischer, Rector vom Campo Santo Teutonico und frisch als Richter in die Rota Romana berufender Zelebrant des Festgottesdienstes am darauffolgenden Sonntag freute sich sehr, bereits an der Aufnahme-Vesper teilnehmen zu können, hatte er es doch trotz Studienzeiten in München bislang noch nie auf die Wies geschafft.

Beim anschließenden Zusammensein im Pilgersaal führte der sympathisch versierte Theologe aus, wie sehr es in berührt habe, dass die Vesper vor dem Petrusaltar begonnen und so einen ersten Bezug zur ewigen Stadt geschaffen habe.
Am Campo Santo Teutonico besteht auch eine Bruderschaft, welche die Schmerzhafte Mutter Gottes in ihre Mittelpunkt sieht, allerdings auch eine Staue des Geißelheilandes in der dortigen Kirche steht.
Rasch keimte daher die Hoffnung auf, dass eine der nächsten Bruderschafts-Wallfahrten nach Rom gehen werde, so machen Anekdote bis hin zur Aufnahme des Hl. Papst Johannes Paul II in die Bruderschaft wurde ausgetauscht und mit der Übergabe der römischen Medaille an die Bruderschafs-Älteste Marlene Wieser der Beginn einer neuen Beziehung manifestiert.

Nach drei Tagen Fußwallfahrt erlebten die PilgerInnen aus Ziemetshausen, die in Corona bedingt begrenzte Zahl an Gottesdienst-BesucherInnen und vor Allem, Dank dem bewährten Streaming von Johannes Lang, auch ZuseherInnen rund um den Globus die Missa in honorem St. Petri Apostoli von Josef Renner jun..
Fulminant, wie die Stimmen der Solisten Kristina Kuzminskaite (Orgel und Sopran) und Christof Paulus (Bass) den gewaltigen Kirchenraum zu füllen wussten!
Ein Bläsersextett der Musikkapelle Lechbruck, geadelt nachdem sie 2019 die Fronleichnamsprozession in den Vatikanischen Gärten begleiteten, ergänzten den musikalischen Hochgenuss.

Hochgenuss auch die Predigt von Prälat Dr. Fischer, der ausgehend von der, zu ihrem Beginn in seinen Händen gehaltenen Gesichtsmaske, das Antlitz des gemarterten Heilands in den weiteren Mittelpunkt stellte und seiner Freude Ausdruck gab, wieder in offene Gesichter sehen zu können, wenn denn die Pandemie ihr Ende gefunden hat.
In unsere Gesichter schreibt sich unser ganzes Leben ein und dabei bleibt es dennoch immer einmalig, unterscheidet sich von Millionen anderer Gesichter, es steht für Individualität – ein unverhülltes und offenes Gesicht für eine ungemein kostbare Freiheit!
Ein Schlag ins Gesicht ist immer etwas zutiefst Demütigendes. Der Beginn der Karfreitags-Leiden in den Palästen des Hohen Priesters und – trotz dessen Einsicht in die Unschuld Jesu – Pilatus, sind von Schlägen gekennzeichnet: die Menschenwürde des Menschensohnes wird geradezu mit Füßen getreten.
Sehr wohl könne uns der Blick in das geschundene Gesicht des Heilands Angst machen,
Angst vor Anderen, wie auch vor uns selbst.
Fundierten – Ecce homo! – Zeitbezug stellte der Prediger her, indem er geißelte, dass auch heute Schläge ins Gesicht Unschuldiger erfolgen: wenn Regimekritiker willkürlich gefoltert, verprügelt und weggesperrt werden, sie über Nacht verschwinden, ihnen ohne ordentliche Gerichtsverfahren die Menschenrechte genommen werden und sie nach der Tortur fotografiert und für Alle sichtbar im Netz präsentiert werden. Ecce homo: begegnen wir nicht in vielen Dramen so dem Geißelheiland?
Doch auch jeder Einzelne von uns könne Andere fertig machen, weshalb wir gut daran tun, uns immer wieder zu unserer Allmacht, zu dem, wozu wir als Menschen fähig sind, selbstkritisch reflektieren.
Das Drama dabei: wir sind in unserer vermeintlichen Schlauheit oft so raffiniert, unsere Sünden nicht nur vor Gott verstecken zu wollen, nicht nur vor dem Nächsten, sondern sogar vor uns selbst. Als Kosmetiker schminken wir unsere Gesichter. Kein Verstecken also hinter Masken, sondern ehrliche Selbstreflektion!
Das Drama des Geißelheilandes zeigt uns Alle in unserer Zwiespältigkeit, unserer Ambivalenz, so wie das purpurrote Königsgewand einer- und die blutverschmierte Dornenkrone anderseits!
Seht der Mensch, den gegeißelten Heiland: so ist der Mensch – ecce homo!
Die Bibel verschweigt nicht das menschliche Gefühl der Angst, doch sollte sie nie das letzte Wort haben, sondern vielmehr Anlass zur Gewissheit sein, dass Gott Alles zu (s)einem guten Ende führen wird.
365mal findet sich in der Bibel der Ausspruch fürchte Dich nicht, also für jeden Tag des Jahres genau diese Ansprache Gottes an uns!
Der Auferstandene sagte macht Alle zu MEINEN Jüngern, nicht erobert den Anderen, sondern teilt mit den Anderen das Geschenk, das Ihr empfangen habt: die Begegnung der Liebe, die Euer Leben verändert hat. Das ist das Herzstück der Korrektheit unseres Auftrages des HERRN, dass Gott uns liebt und dass mit IHM die Liebe möglich ist. Jene Liebe, die uns dazu befähigt, das Leben überall zu schenken!

2019 wurde zur Fastenzeit die, neben der Lateranbasilica gelegene, Scala Sancta – die Heilige Treppe – im Zuge von Restaurierung freigelegt. Vor 300 waren zum Schutz vor Abnutzung der Marmorstufen, diese mit Bohlen aus Wahlnussholz verkleidet worden. Die aus dem antiken Palast von Pontius Pilatus in Jerusalem stammenden 28 Marmorstufen hatte Helena, die Mutter von Kaiser Konstantin um das Jahr 320 nach Rom gebracht. Sie war Jesus nach Geißelung und Todesurteil, schwer verletzt und blutend hinunter in den Hof des sog. Praetorioums gewankt, wo ihm das Kreuz aufgeschultert wurde.
Manche RompilgerInnen rutschen auch heute noch betend diese Stufen hinauf, wo ihnen dann, oben angekommen, ein Gesicht begegnet: Il Volto Santo – L icona di Cristo Salvatore, das heilige Antlitz des Heilandes. Es ist das liebende Gesicht Gottes!

Wenn Sie so den gegeißelten Heiland immer wieder aufsuchen und anschauen, dann steht unser ganzes Leben, 365 Tage, Jahr für Jahr unter der Zusage Gottes: der HERR segne Dich und behüte Dich. Der HERR lasse SEIN Angesicht über Dich leuchten und sei Dir gnädig. Der HERR wende SEIN Angesicht Dir zu und schenke Dir Heil. Amen!

Nachdem in Corona bedingt, auf die Sakramenten-Prozession verzichtet werden musste beteten Geistlichkeit und Gläubige nach dem Gottesdienst vor dem ausgesetzten Allerheiligsten und spendete Prälat Dr. Fischer den Eucharistischen Segen.

Ehe es zum Mittagessen und geselligen Beisammensein der geladenen Gäste mit Geistlichkeit und Bruderschafts-Verantwortlichen ging, spielten zur besonderen Freude des Gastes aus Rom die Lechbrucker Alphornbläser auf dem Dorfplatz noch den Kinsegger, Allgäuer Hirtenruf und Dr Strohschneider.
Wiespfarrer Msgr. Gottfried Fellner gab als Hausherr seiner großen Freude Ausdruck, dass die Wies nicht nur als Kunstobjekt, sondern vielmehr Ort von Heilung und Barmherzigkeit lebendig ist. Wir sind nie allein, der Gegeißelte Heiland geht alle Wege mit uns mit, war er sich mit Prälat Dr. Fischer einig.

Erich Neumann, freier investigativer Journalist www.cmp-medien.de
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© Bild: www.cmp-medien.de CC – Festzelebrant Prälat Dr. Hans-Peter Fischer aus Rom bei Predigt zum Bruderschaftsfest auf der Wies
© Bild: www.cmp-medien.de CC – BesucherInnen der Aufnahme-Vesper zur Bruderschaft zum gegeißelten Heiland auf der Wies
© Bild: www.cmp-medien.de CC – Organistin Kristina Kuzminskaite
© Bild: www.cmp-medien.de CC – Hochaltar mit Gnadenbild gegeißelter Heiland auf der Wies
© Bild: www.cmp-medien.de CC – Segenszuspruch Wiespfarrer Msgr. Gottfried Fellner bei der Aufnahme neuer Mitglieder in die Bruderschaft zum gegeißelten Heiland auf der Wies
© Bild: www.cmp-medien.de CC – Gebet Wiespfarrer Msgr. Gottfried Fellner vor Gnadenbild des gegeißelten Heiland auf der Wies
© Bild: www.cmp-medien.de CC – Übergabe römischer Bruderschaftsmedaille von Prälat Dr. Hans-Peter Fischer an Bruderschafs-Älteste Marlene Wieser
© Bild: www.cmp-medien.de CC – Einzug von Altardienst, Geistlichkeit und StangenträgerInnen
© Bild: www.cmp-medien.de CC – Prälat Dr. Hans-Peter Fischer aus Rom …
© Bild: www.cmp-medien.de CC – … beim Inzensieren des Altares mit Weihrauch
© Bild: www.cmp-medien.de CC – Begrüßung des Hausherren Wiespfarrer Msgr. Gottfried Fellner
© Bild: www.cmp-medien.de CC – Solisten Kristina Kuzminskaite (Orgel undSopran) Christof Paulus (Bass)
© Bild: www.cmp-medien.de CC – Festzelebrant Prälat Dr. Hans-Peter Fischer aus Rom bei Predigt
© Bild: www.cmp-medien.de CC – Gottesdienst-Streaming von Johannes Lang
© Bild: www.cmp-medien.de CC – Hostien und Wein werden vom Bruderschaftsaltar …
© Bild: www.cmp-medien.de CC – … zum Hochaltar gebracht und …
© Bild: www.cmp-medien.de CC – … als Opfergaben übergeben
© Bild: www.cmp-medien.de CC – Bläsersextett der Musikkapelle Lechbruck und Organistin Kristina Kuzminskaite
© Bild: www.cmp-medien.de CC –  Diakon Armin Eder, Prälat Dr. Hans-Peter Fischer und Wiespfarrer Msgr. Gottfried Fellner bei Feier der Hl. Eucharistie
© Bild: www.cmp-medien.de CC – Gebete Wiespfarrer Msgr. Gottfried Fellner und Prälat Dr. Hans-Peter Fischer ...
© Bild: www.cmp-medien.de CC – ... Diakon Armin Eder, Prälat Dr. Hans-Peter Fischer und Wiespfarrer Msgr. Gottfried Fellner …
© Bild: www.cmp-medien.de CC – … der Geistlichkeit und GottesdiensbescherInnen vir dem ausgesetzten Allerheiligsten
© Bild: www.cmp-medien.de CC – das ausgesetzte Allerheiligste
© Bild: www.cmp-medien.de CC – Sakramentaler Segen durch …
© Bild: www.cmp-medien.de CC – ... Festzelebrant Prälat Dr. Hans-Peter Fischer aus Rom

Bürgerreporter:in:

Erich Neumann aus Kempten

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