SPD sieht in Kloster Holzen eine große Chance für Behinderte

Teure Sanierungen sind ein Problem – Hotel als neues Kapitel in der Geschichte des Klosters

Den Spagat schaffen zwischen „Leistungstypen“, nach deren Eingruppierung sich der Personalschlüssel berechnet, und der individuellen Unterstützung behinderter Menschen, je nach Art ihrer Defizite. Den Spagat schaffen zwischen dem engen finanziellen Rahmen und den Menschen mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen, die viel Aufmerksamkeit und Zuwendung brauchen. Ob und wie das geht, hat sich die Kreis-SPD in Kloster Holzen angeschaut.
Die Besucher trafen auf ein engagiertes Team von Mitarbeitern, das immer den Menschen im Mittelpunkt ihres Tuns sieht. Erschwert wird die engagierte Arbeit hinter den alten Klostermauern in Allmannshofen aber dadurch, dass dieses wunderschöne Ambiente viel Geld verschlingt. „Der Spagat zwischen Historie und Moderne ist nicht immer einfach“, erklärte der Filialleiter Dominikus-Ringeisen-Werk (DRW) Kloster Holzen/Geschäftsführer der Kloster Holzen Hotel GmbH, Martin Burkhart. Teure und aufwändige Sanierungen seien ein großes Problem, deshalb suchte man nach einem neuen Nutzungskonzept, das das bisherige ergänzen soll. Man fand es in einem Hotel, das Mitte 2011 im Haus St. Hildegard eröffnet wird. Hotelleiter Michael Wagenthaler schlägt damit ein neues Kapitel auf für Kloster Holzen und gibt den behinderten Menschen eine weitere Chance: „Wir werden sie in den Hotelablauf integrieren, sie können hier arbeiten und auch an den Veranstaltungen für die Hotelgäste teilnehmen.“ Ausdrücklich weist er darauf hin, dass die Behinderten nicht von den Gästen getrennt werden sollen, das Miteinander gehört zur Hotelphilosophie.
Froh ist die Geschäftsleitung auch über finanzielle Hilfe durch die „Aktion Mensch“. Ohne deren Unterstützung hätte manches Projekt nicht in Angriff genommen werden können. Im Moment leben am Standort Kloster Holzen Menschen mit geistiger oder körperlicher Behinderung, mit autistischem Syndrom oder erworbener Hirnschädigung in sieben Wohngruppen.
Weitere Menschen mit Behinderungen leben gemeindenah in zwei Wohngruppen in Meitingen und in einer Wohngruppe in Nordendorf. Offene Behindertenarbeit, dezentral betreutes Wohnen – die Menschen sollen so selbständig wie möglich leben können, aber mit der Hilfe, die nötig ist. SPD-Kreisvorsitzender Roland Mair und seine Stellvertreterin Annette Luckner sind von der geleisteten Arbeit sichtlich begeistert: „Da schaut man in Kloster Holzen auf jeden Einzelnen. Rücksichtnahme, Förderung, Erhalt der Selbständigkeit, spezialisierte Gruppen, Qualifizierung der Mitarbeiter, wir wüssten noch vieles, was die Arbeit in Holzen treffend beschreibt.“
Im Hintergrund steht aber bei jeder Entscheidung auch die Frage der Wirtschaftlichkeit. „Wir haben letztes Jahr eine schwarze Null geschrieben“, ist Martin Burkhart froh. Er muss mit seiner Heimleiterin Doris Killermann und der Förderstättenleiterin/Fach-und Sozialdienst Heike Tschauner immer den Personalschlüssel, die Leistungsvereinbarungen und alle finanztechnischen Details im Blick haben.
Ein positives Fazit ihres Informationsbesuches zog die Kreis-SPD nach einem Rundgang durch die renovierten Klostergebäude: „Hier finden Menschen mit schwerer Behinderung einen guten Platz im Leben und werden liebevoll umsorgt“, lobt der Bezirksrat Manfred Klopf die Arbeit des Klosters.

Bürgerreporter:in:

Roland Mair aus Stadtbergen

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