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Warum schreibe ich für myheimat

  • ... noch kommen sie in unsere Gefilde - bald fehlen Futterplätze, bald stehen riesige Windräder im Weg ...
  • hochgeladen von Friedrich Schröder

Schon wieder ein Schröder? Nicht schon wieder! Oder?

Ich habe lange mit mir gehadert, ein Stück von meiner Persönlichkeit preiszugeben. Ich denke, es ist an der Zeit, doch einige Motive für mein Engagement in diesem Portal zu enthüllen. Dass mir das Schreiben Spaß macht, ist wohl keinem meiner Leser verborgen geblieben. Mal mit spitzer Feder, mal ausgeprägt subjektiv, aber immer auf einer Zielgeraden, auf der man das Geschriebene anhand objektiver Fakten überprüfen kann.

Natürlich wirken meine Beiträge häufig wie die eines Spezialspezialisten, der ich aber nicht bin. Ich habe wie viele andere ein gerüttelt Maß an Lebenserfahrung sowohl in beruflicher als auch in gesellschaftlicher Hinsicht. Ich habe wie jeder andere auch meine politischen Präferenzen, betrachte die politische Welt indes aus einer kritischen Distanz. Warum schreibt der soviel über Energie, über die Landwirtschaft, warum über die Folgen der Massentierhaltung, oder auch über die Entwicklung der Weltbevölkerung? Eine kurze Antwort darauf: weil nicht zuletzt diese gesellschaftlichen Parameter die Welt von heute bis „morgen“ radikal verändern werden.

Anton Zischka schrieb in den 80er Jahren das Buch “Kampf ums Überleben“. Er schilderte eindrucksvoll, dass gesellschaftliche Fortentwicklung und Daseinsvorsorge mit der Verfügbarkeit an Energie einhergingen. Dass seinerzeit die Atomkraft im Fokus der Politik stand, um nicht mehr auf Ölimporte aus unsicheren Ländern angewiesen zu sein, war aufgrund des Entwicklungsstandes der Atomenergie nur folgerichtig.

Doch die Atomenergie war nicht der Weisheit letzter Schluss. Seinerzeit befasste sich Dr. Ing. Bernd Stoy auf 686 mit der „Wunsch-Energie Sonne“ und H.-D. Hill beschrieb über 262 Seiten sein „Benzin aus Pflanzen – Vom Ölfeld zur Energiefarm“. Nicht zuletzt das beeindruckende Werk des amerikanischen Schriftstellers Jonathan Safran Foer mit dem beziehungsreichen Titel „Tiere essen“ provozierte mich, die deutsche Landwirtschaft unter die Lupe zu nehmen.

Wenn ich mich heute als Kritiker der dezentralen Energieversorgung oute, dann mit dem Wissen, dass die zwar funktionieren könnte, aber nur im komfortablen Verbund, in dem Sekunden-, Minuten-, Stunden-, Tage-, Wochen- oder Monatsreserven an Kraftwerksleistung bei Stromausfällen garantiert verfügbar sind. Wer den ungebremsten Ausbau von Wind, Sonne oder Biogas ohne „Netz und doppelten Boden“ unterstützt, handelt m. E. fahrlässig. „Gewinnsucht, Subventionen oder Sonderabschreibungen“ mögen gut sein für jene, die danach streben, aber schlecht für das „Krankenhaus um die Ecke“, wenn die Herz-Lungen-Maschine ausfällt.

Habt ihr euch schon mal gefragt, ob wir auch ohne weitere einbeinige Monster oder Biogasanlagen unsere Energiezukunft managen könnten. Es ist nachgewiesen, dass wir mindestens 25 Prozent des jährlichen Strombedarfs durch intelligente Energiesparprogramme einsparen könnten. Die Mittel für energiesparende Technologien allein in den Haushalten würden bei Weitem unter den Milliarden Euros liegen, die jeder von uns für die Daueralimentierung der regenerativen Energien an Zwangsabgaben bezahlen müssen.

Es geht den meisten Bundesbürgern anscheinend am Hintern vorbei, dass die bäuerliche Landwirtschaft nur noch rudimentär existiert. Das diese bäuerlichen Betriebe unsere Unterstützung brauchen und auch haben sollen, müsste unser aller Anliegen sein. Dass Groß der landwirtschaftlichen Betriebe hat sich mithilfe der Lebensmittelindustrie radikal gewandelt in Profitcenter mit industriellem Ausmaß. Dieses wird nicht nur am Fleischtresen deutlich, sondern auch an den damit verbundenen Risiken für Menschen und Umwelt. Diese agroindustriellen Betriebe haben sich derart verselbstständigt, dass es sträflich wäre, sie noch weiter mit Steuermitteln zu subventionieren.

Da regen sich in Deutschland die Medien und die Menschen auf, wenn in einem dänischen Zoo eine junge Giraffe getötet und den „Löwen zum Fraß“ vorgeworfen wird. Diese Doppelmoral ist unerträglich angesichts der 750 Millionen Tiere, die hierzulande im letzten Jahr geschlachtet worden sind. Natürlich sind Schweine- oder Geflügelmästereien keine Kuschelzoos, in die jeder rein kann. Die namenlosen Schweine, Hühner, Puten, Enten und Gänse haben kaum Stimmen, diese Schlachtopfer bleiben anonym, also existieren sie auch nicht in der Wahrnehmung der Konsumenten. Wie die gehalten und getötet werden, geschieht ja unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Nicht zuletzt vor dem Hintergrund erlaube ich mir, gesellschaftskritisch auch zwischen den Zeilen der Tagesberichterstattung zu lesen und die einschlägigen Themen mit Hintergrundinformationen aufzuarbeiten.

Liebe myheimat-Leser, ich würde viel lieber darüber berichten, dass Kraniche im Seedemünder Bruch nisten. Dass Schwarzstörche am Osterberg gesichtet worden sind oder das gerade Hunderte Kiebitze auf dem Golfplatz in Bad Münder eine Futterpause eingelegt haben. Doch solche frohen Nachrichten muss man sich heute fast aus den Fingern saugen, denn man sieht die Tiere nur, wenn der Zufall es will.

Wir stehen also nicht nur vor einer Energiewende, sondern vor einer generellen Wende unseres Wertesystems. Was uns die raue Wirklichkeit bescheren wird, ist ungewiss. Wenn wir stillhalten, werden wir getrieben. Doch eines sollte uns bewusst sein: Wenn die Klugen immer nur nachgeben, haben die Dummen bald das Zepter vollständig in der Hand. Wollen wir das?

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18 Kommentare

Liebe Kornelia Lück,

es ist gewiss kein leichtes Brot, Wahrheit als solche zu erkennen. Dazu gehört ganz sicher auch viel Lebenserfahrung und Erkenntniswissen. Selbst im Vertrauen darauf, das Wahrheit oder Wahrhaftigkeit in Übereinstimmung mit der Realität oder mit einem Sachverhalt steht, können sich diese oft durch einen simplen Vorgang ins Gegenteil verkehren, nämlich wenn Vertrauen aufs Spiel gesetzt wird (siehe Wulff, siehe jüngst Edathy).

Deswegen der Welt mit Misstrauen zu begegnen, würde ein freudloses Dasein bedeuten. Von meinem Vater habe ich gelernt, das Menschen solange gut sind, bis sie das Gegenteil beweisen. Dass das stimmt, habe ich immer wieder erlebt. Trotzdem ist mein Vertrauen in die Gesellschaft geblieben, denn man kann nicht alle und Alles über einen Kamm scheren.

Gruß Friedrich

Liebe Kornelia Lück,

bist Du sicher, dass es einen Platz auf Erden gibt, an dem Menschen noch im Zustand der Unschuld leben? Den gibt es, biblisch gesprochen, seit Adam und Eva nicht mehr. Verglichen mit anderen Gesellschaftssystemen auf dieser Welt leben wir in einer Ordnung, in der man trotz Missliebigkeiten leben kann. Gegen letztere muss man halt die Stimme erheben, darf aber auch nicht enttäuscht sein, wenn sich keine Soforterfolge einstellen.Man muss eben dafür aber unermüdlich kämpfen.

Gruß Friedrich

Dafür nicht. Gruß

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