Lange Nacht der kleinen Kirche

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Einer der besten Marimba-Spieler der Welt Fumito Nunoya setzte den ersten Akzent der „Lange Nacht der kleinen Kirche“. An diesem Abend ging es um ein hochkarätiges Angebot an Kultur. Die Kunst von Fumito Nunoya umrahmte den Abend. Waren es bei warmem Sonnenschein des sommerlichen Freitags zu Beginn um 17.00 Uhr nur wenige Zuschauer, so erfüllte sein den Abend abschließendes Konzert die Kirche nach Corona-Regeln. Hier war dann zeitlich auch eine Zugabe möglich und allein dabei schmolz das Publikum dahin. Fumito Nunoya zeigte sein Können in den schnellen Tempi, in der Feinfühligkeit auch der leisesten Töne und sein Musikangebot von Klassik bis Schlager war bunt. Es war nicht klar, ob man bewundernd die Augen schließen oder der Fingerfertigkeit folgen sollte. Ein Rundumgenuss.

Ein Glanzstück hat Rainer Künnecke vollbracht. Steht doch für viele Menschen der Freiherr von Knigge gleich für gute Benimmregeln und das ausschließlich, so ließ der Schauspieler die vielen, anderen Gesichter dieses vielseitigen Menschen aufleben. Natürlich machte er auch Gags zu den Benimmregeln. Er stellte sie aber auch in das Leben Adolph Franz Friedrich Ludwig Freiherr Knigge als Mitglied des Illuminatenordens und war natürlich als Student Mitglied einer Loge. Schön arbeitete Rainer Künnecke heraus, dass dem Knigge das Hofleben wiederstrebte und dieses auch in einem Roman in Worte fasste. Zu hören war auch, dass Knigge Predigten schrieb und journalistisch tätig war. Und angepasst war dieser Mann auf keinen Fall. Mit der auch mit vielen Scherzhaftigkeiten versehenen Darstellung entstand ein neues Bild des Adolph Franz Friedrich Ludwig Freiherr Knigge. Rainer Künnecke hatte es nur für diesen Abend vorbereitet und vorgetragen. Die Besucher dankten es ihm mit Erstaunen und viel bewunderndem Applaus.

Eine ganz andere Seite des Adolph Franz Friedrich Ludwig Freiherr Knigge war von Piotr Gudel zu hören. Der Freiherr hat auch Musik komponiert und die selbst von Piotr Gudel bearbeiteten Sonaten des Freiherrn trugen zum Zeitgefühl der Mitte des 18. Jahrh. bei. Aber dabei allein beließ Piotr Gudel es nicht. Die zwei Knigge-Stunden beendete der Pianist mit jeweils einer eigenen Komposition. Obwohl ja viel später als die Sonaten des Freiherrn entstanden,waren diese Kompositionen wie gemacht für diesen Abend.

Nastja Schkinder ist mit ihrem Akkordeon schon mehrfach in der harenberger Kirche gewesen. Aufgewachsen in Minsk (Weißrussland) und eine das Akkordeon sichtlich liebende Musikerin kann als Wiederkehrerin schon mit einem eigenen Publikum in dieser Kirche aufwarten. Und sie erfüllte alle Erwartungen, denn ihr Programm war bunt – von Klassik bis Piazolla. Mit strahlendem Gesicht tanzten ihre Finger über die Tasten und Knöpfe, ohne die Genauigkeit und Klarheit der Musik aufzugeben.
Ein erstaunlicher Abend in der kleinen Kirche in dieser Nacht.

Bürgerreporter:in:

Evelyn Werner aus Seelze

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