Gamelan und Geschichten - man muss bis 7 zählen können

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Ein Abend der Widersprüchlichkeit, wie Gamelan-Instrumente mit einer irischen Harfe konkurrieren? Nein!
Zwei kurze Stücke der traditionellen javaanischen Musik ließen ein Empfinden für diese für uns so fremd klingende Musik entstehen. Zwei der Gäste dieses Abends waren gerade von der Insel Java aus dem Urlaub zurück gekommen. Für sie waren die Klänge ein „Wiederhören“. Andere Gäste waren erstaunt über die Lautstärke. Aber sie empfanden diese, obwohl sie direkt davon saßen, überhaupt nicht als störend. Die 10 Musiker machten schnell neugierig darauf, mehr über diese vielen Gongs, xylophonähnlichen und wie Kochtöpfe aussehenden Instrumente. Dann erklangt zart und fast verträumt die irische Harfe von Brigitta Wortmann. Und die Märchenerzählerin hatte zunächst zwei Geschichten, die sie jeweils mit dieser zarten Musik einleitete, mitgebracht. Natürlich handelten sie ebenfalls im fernöstlichen Lebensraum. Da war zunächst „Großmütterchen Xelox. Sie lebe auf Java. Ist alt und runzelig, aber die lutscht immer auf dem kleinen Finger und so ist dieser jung und zart geblieben. Mit diesem Finger überlistet sie den König – und es endet, wie man es kaum glauben mag. Sie heiraten und werden glücklich. Der Weg dazwischen bleibt den Konzertbesuchern vorbehalten. Der Abend wäre zu Unrecht „Kenong, Kempul, Karfunkelmärchen“ heißen, wenn die nächste Geschichte nicht „Ring des Konigs“ wäre. Der König, der seinen Ring aus Gold, Sumatra-Diamanten und Jade aus Myanmar nur ablegte, wenn er unbekleidet und allein ein Bad im Meer nahm. Vor der Pause „Kandank Ayam“. Dieses Stück hat der Musiker Gunter Lege 2004 selbst geschrieben und man kann auf den fernöstlichen Instrumenten einige Tiere hören.
Nach der Pause startete die Gruppe Babar Layar mit einem 20 Minuten dauernden Stück, das der Gruppe den Namen gab: gending bonang Babar Layer pelog patet lim. Ein Stück von sich blähenden Segeln, das sehr gleichmäßig zu beginnen scheint und am Schluss sehr schnell endet. Und alle Besucher waren sehr erstaunt, als die 20 Minuten schon vorbei waren, So sehr hatten sie sich in die Musik inzwischen hinein gehört.
Nun folgten zwei weitere Geschichten – umrahmt von zarter Musik auf der Harfe mit Brigitta Wortmann. Köstlich die Gesichte " „Das wissen nur die götter“ von dem heiligen Pferd in einen kleinen Käfig, das seinen Platz mit einem kleinen Mädchen tauscht und immer wen sie jemand in diesem Käfig fragt, antwortet sie mit diesem Satz. So wird sie den König heiraten. Köstlich auch das Märchen von den beiden alten Leuten, die schwerhörig sind und mit einem Streit um eine kleine Ziege bei einem schwerhörigen und fast blinden Richter landen. Sie werden ein glückliches Ehepaar. Mit einem modernen Stück verabschiedete sich die Gruppe Babar Layer. Und am Schluss überraschte Brigitta Wortmann mit einer ganz kurzen und mit einem Gag nach zwei Minuten endenden Geschichte.
Damit war der Abend aber noch nicht zu Ende. Die meisten Besucher gingen nur zu den Künstlern – natürlich um CDs zu kaufen. Das war aber nicht der eigentliche Grund: Es wurde über die Instrumente gesprochen und sie wurden natürlich auch ausprobiert – besonders der riesige Gong.
ungewöhnlich natürlich auch ein Notenblatt der Musiker: Man sieht nur Ziffern von 1 bis 7 und Stiche.
Und am Ende stand allerseits die Aussage, dass diese Kombination der verschiedenen Musiken und der Geschichten richtig gut gefallen hatte.

Und wie es weiter geht in der Reihe 12xk? Natürlich am 12. September 2017 mit diesem Programm!

Bürgerreporter:in:

Evelyn Werner aus Seelze

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