DLRG-Chef Carsten Kretschmann: Uns fehlt der Nachwuchs bei der ehrenamtlichen Arbeit

Carsten Kretschmann ist der Vorsitzende der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Seelze. Im E-Mail-Interview verrät er, warum der Trainingsbetrieb ab Februar in der neuen Therme in Seelze stattfindet und was die Ortsgruppe anlässlich ihres 60-jährigen Bestehens 2009 geplant hat.

Sie sind der Vorsitzende der DLRG-Ortsgruppe Seelze. Was zeichnet Ihre Ortsgruppe aus?

Wir sind die größte DLRG-Ortsgruppe im ehemaligen Landkreis Hannover mit mehr als 500 Mitgliedern. Davon sind circa 60 Prozent Kinder und Jugendliche, was natürlich der Verdienst unserer sehr guten Trainings- und Jugendarbeit ist. Während des Trainings sind teilweise mehr als 100 Kinder im Bad, die mit Spiel und Spaß an das Rettungsschwimmen herangeführt werden. Die Leistung wird jedes Jahr bei unserer Vereinsmeisterschaft unter Beweis gestellt.
Neben dem Training finden auch viele Veranstaltungen und Fahrten für die Kinder statt. Hervorheben möchte ich die alljährliche Pfingstfahrt, die abwechselnd auf Campingplätze und in Jugendherbergen führt. Neben den Aktionen für Kinder und Jugendliche, die natürlich die Zukunft unserer Ortsgruppe darstellen, bieten wir auch für alle anderen Altersgruppen Trainingsmöglichkeiten und gesellige Veranstaltungen an. Der leistungsbezogene Trainings- und Ausbildungsbetrieb ist natürlich unser größtes Standbein. Erst vor Kurzem haben wir wieder sehr erfolgreich an der Bezirksmeisterschaft Hannover-Land teilgenommen. Viele Starter konnten sich für die Niedersächsische Landesmeisterschaft qualifizieren. Wir bieten auch Aquafitness an, bei der sich Jung und Alt im Wasser bewegen und etwas für ihre Gesundheit und Fitness tun können. Bei den geselligen Veranstaltungen, die wir schon seit Jahren in Eigenregie durchführen, treffen sich meist Jung und Alt im kameradschaftlichen Kreis. Hierzu gehören neben anderen unser Wurstessen und eine Cocktailparty. Erwähnen möchte ich auch unsere Gruppe 50+, die sich vor einigen Jahren gebildet hat und seitdem schon einige interessante Ausflüge und Tagesfahrten unternommen hat.

Und wo zwickt es?

Es ist die Zahl der ehrenamtlichen Helfer und solche, die auch bereit sind, ein Amt im Vorstand zu übernehmen. Bisher haben wir das zwar immer recht gut hinbekommen, aber wie wohl in allen Vereinen auch, könnten es auch gern ein paar mehr sein.

Ab Februar findet der Trainingsbetrieb in der neuen Therme in Seelze statt. Welche Vor- und Nachteile hat dieser Umzug?

Ich sehe eigentlich nur Vorteile. Der Fahrdienst der Eltern für ihre Kinder entfällt, und wir hoffen natürlich, dass dadurch auch viele neue Kinder dazukommen. Wir hoffen auch, dass die Kameradschaft im Verein wieder etwas mehr belebt wird, da das Training wieder in der Nähe unseres Vereinsheims stattfindet und die Zeiten auch wieder etwas früher sind, so dass man sich nach dem Training auch noch zum Klönen treffen kann. Einen kleinen Nachteil gibt es natürlich. Früher im alten Seelzer Hallenbad und auch jetzt in Letter haben wir die ganze Halle für uns, dass ist in der neuen Therme leider nicht möglich.

In diesem Jahr feiert die DLRG Seelze 60-jähriges Bestehen. Gibt es besondere Veranstaltungen, auf die sich die Seelzer freuen dürfen?

Da es sich nicht um ein offizielles Jubiläum handelt wird es dieses Mal leider keine Veranstaltungen für die breite Öffentlichkeit geben. Wir haben diverse kleine Veranstaltungen über das Jahr verteilt geplant, die alle unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Detlef Schallhorn stehen. Im August gibt es ein festliches Wochenende mit einem Kommers und einem musikalischen Frühschoppen mit Live-Musik, zu dem wir natürlich auch gerne alle Freunde und Bekannte unserer Ortsgruppe begrüßen würden. Während des Goldenen Sonntags zusammen mit dem Obentrautmarkt im September möchten wir uns und unsere Arbeit mit einem Infostand der Öffentlichkeit näher bringen.

60 Jahre sind eine lange Zeit. Gibt es Errungenschaften, auf die Sie besonders stolz sind? Was hätte der Ortsgruppe erspart bleiben können?

Besonders stolz sind wir auf unser Vereinsheim mit der dazugehörigen Außenanlage, das auch nach 35 Jahren noch sehr gepflegt und in einem sehr guten Zustand ist. Stolz sind wir natürlich auch auf die neue Therme, die es uns ermöglicht, ab Februar wieder in Seelze trainieren zu können. Erspart geblieben wäre uns am besten die Schließung zuerst des Freibads und dann auch die des Hallenbads. Wenn wir keine Trainingsmöglichkeiten mehr gefunden hätten, wäre unsere Ortsgruppe sicherlich daran kaputt gegangen.

Wo sehen Sie die Ortsgruppe in zehn Jahren?

Wir hoffen, unsere Mitgliederzahlen weiter steigern zu können. Dazu müssen wir natürlich auch unsere Ortsgruppe und unser Angebot fit für die Zukunft machen. Daran arbeiten wir Jahr für Jahr, und bisher gibt uns unser Erfolg recht. Ich hoffe, das bleibt auch so.

Mal abgesehen von Ihrer Ortsgruppe: Was macht Seelze lebenswert?

Ich lebe schon von Geburt an in Seelze, und ich lebe gerne hier. Man kann hier sehr gut wohnen und es gibt für alle Altersgruppen ein entsprechendes Angebot, was nicht zuletzt an den vielen Vereinen liegt. Dazu kommen die Nähe zu Hannover, der gut ausgebaute Nahverkehr sowie die Naherholungsgebiete Deister und Steinhuder Meer.

Und was sollte in Seelze besser werden?

Hierzu fällt mir so spontan nichts ein.

myheimat-Team:

Annika Kamissek aus Bad Münder am Deister

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