SEELZE -> Obentrauts Zeitreise

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. Das Datum des 25. Oktobers 1625 mag Seelzern möglicherweise wenig sagen, doch der Name Michael Obentraut hat hier einen vertrauten Klang. Der Generalleutnant war nicht von hohem Adel, wurde auch nicht märchenhaft reich, doch galt er zu seiner Zeit als heldenhafter Mann. Jedenfalls im protestantischen Lager, während er bei Katholiken geachtet beziehungsweise gefürchtet wurde. In Seelze erinnert seit 1630 eine Sandsteinpyramide an der Hannoverschen Straße an Michael Obentraut. Jahrhunderte später kam Schauspieler Rainer Künnecke ins Stadtgeschehen und belebte die Figur des Obentraut – im Auftrag des Stadtmarketings. Es entwickelte sich eine beeindruckende Dynamik. Denn der gefallene Reitergeneral, der in Seelze den Tod fand, wird inzwischen als Inspirationsquelle genutzt.
Mit Obentraut auf Zeitreise
Bereits zum achten Mal werden am Freitag, 1. September, rund 30 historisch kostümierte Darsteller ab 19.30 Uhr durch die Leinemasch rund um den Bürgerpark ziehen und mit ihrer "Zeitreise" das Publikum in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges (1618 bis 1648) entführen. Vor 392 Jahren fand das Gefecht in Seelze statt. Im Verlauf der eher unbedeutenden Schlacht siegte der katholische Tilly mit seinen Truppen über den protestantischen Generalleutnant Obentraut, als der wurde von einer feindlichen Kugel getroffen und tödlich verwundet wurde. Der Personenkult um den "Deutschen Michel" und Verlierer des Gefechts mag ungewöhnlich anmuten, doch am Ort seines Dahinscheidens beschäftigen sich die Menschen gerne und intensiv mit dem kulturell prägenden Religionskrieg und seinen bis heute zu erspürenden Auswirkungen. Angefangen bei den ländlichen Lebensbedingungen des 17. Jahrhunderts bis zu den politischen Verflechtungen werden immer sie immer bewanderter in den geschichtlichen Zusammenhängen. Alle zwei Monate trifft man sich zum Obentraut-Stammtisch in den Bürgerstuben.
Text: HAZ.de / Leinezeitung (Patrizia Chadde)

P.S.: auf dem letzten Bild einer der Hauptdarsteller des Abends; Nematocera (die Mücke). Gefühlte 10 Mio Stück waren pünktlich zur Aufführung erschienen. Eine Fand ihr Ende an meiner Objektivblende. -OK-

Bürgerreporter:in:

Andreas Schulze aus Seelze

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