Kreisgruppe Schwabmünchen e.V. des Landesjagdverbandes Bayern e.V. „Die Sache mit der Jagd“

Jagdhundeausbildung: Brauchbarkeitsprüfung
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Kurt Geislinger 1. Vorsitzender
Um die Leser der Zeitschrift myheimat das aktuelle und präsente Thema „Jagd“ etwas näher zu bringen, möchten wir uns vorstellen mit der Geschichte und Entstehung der Jagd.
Unzählige Menschen haben sich in der Vergangenheit mit dem Thema Jagd beschäftigt
Warum also jagen?
Wir wissen es nicht was es aus macht, dass die Jagd auch heute noch, zwar längst nicht mehr so wie früher, einen hohen Stellenwert besitzt. Ist es die Naturverbundenheit, die Verantwortung dem Lebewesen gegenüber, das Besitzen und Tragen von Waffen. Wissen tun es nur die, die sich der anspruchsvollen Jägerprüfung unterziehen und sich dem Waidwerk verschrieben haben.
Also schauen wir zurück in die Geschichte.
Einer der ältesten Berufe die die Menschheit ausgeübt hat ist das Jagen, so wie Fischen und Sammeln. Die Menschen mussten sich ernähren, sich Kleiden zudem benötigter sie Werkzeuge. Die Jagd war letztendlich lebensnotwendig. Jäger, Sammler und Fischer sind wohl aus der Not heraus geboren.
In der Zeit um 5.000 vor Christi, also in der Jungsteinzeit, wurde der europäische Jäger und Sammler zum Bauern. Die Vorrangstellung der Jagd ging dadurch verloren. Sie blieb aber dennoch wichtig als Lieferant von Nahrung und Herstellung von verschiedenen Gegenständen des täglichen Gebrauchs.
In der Bannforst-Epoche, ca. 800 bis ca. 1.500 nach Christi war die markanteste Änderung in der Jagd zu verzeichnen. Die Ausweisung der Bannwälder fiel mit dem Erstarken des fränkischen Königtums zusammen. Die Könige erstrebten damals eine jagdliche Sonderstellung, die ab ca. 800 nach Christi anerkannt wurde. Das freie Jagen, das Abholzen der Wälder blieb den Bauern weiterhin zwischen den Bannwäldern gelegenen Allmenden möglich. Durch vermehrten Ackerbau wurden für viele Wildarten der Lebensraum immer kleiner und weniger. Zu der damaligen Zeit entstanden die ersten Berufsjäger und die Jagd wurde in Nieder Jagd und Hohe Jagd unterteilt. Die Hohe Jagd behielten sich die Könige vor. Die niedere Jagd betrieben Edelleute, Bürger, Geistliche, Bauern usw. In dieser Zeit wurde den Bauern die ersten Jagd-Frondienste auf erlegt.
Eine weitere Epoche ist die Jagdregal-Epoche. Diese liegt in der Zeit zwischen 1500 und 1848 und wurde weitgehend von den Landesfürsten in Anspruch genommen. Sie beanspruchten das Jagdrecht im ganzen Land und schrieben diese in Jagdverordnungen nieder. Die Wildbestände stiegen in dieser Zeit. Jagdschäden die die Fürsten bei ihren wilden Jagden verursachten, stiegen enorm an und die zu leistenden Frondienste der Bauern waren hart.
Kommen wir zu der Zeit von 1848 bis in die heutige Zeit. In den linksrheinischen deutschen Gebieten die 1801 bis 1813 zu Frankreich gehörten, war unter der Nachwirkung der Französischen Revolution das Jagdrecht auf fremden Grundbesitz schon zu Anfang des 19. Jahrhunderts aufgehoben worden. Im größten Teil Deutschlands erfolgte unter dem Druck von Aufständen diese Umgestaltung des Jagdrechts im Jahre 1848 und die Veröffentlichung der Resolution der Frankfurter Bundesversammlung:
Die Jagdberechtigkeit auf fremden Grund und Boden, die Jagddienste, Jagdfronen und andere Leistungen für Jagdzwecke sind ohne Entschädigung aufgehoben; jedem steht das Jagdrecht auf eigenem Grund und Boden zu.
Die Folge war ein Dahingemetzel des Wildes. Dies führte wiederum zum Erlass von Vorschriften betreffend des Jagdausübungsrechts z.B. Mindestgrößen der Jagd, Jagdkarte u.a.
Zur der Geschichte noch ein paar Eckdaten:
- 1922 führte Bremen als erstes deutsches Bundesland die Jägerprüfung ein
- 1933 führte Mecklenburg Strelitz den Abschussplan von Dam-, Rot-, und Rehwild ein
- 1934 erschien das Reichsjagdgesetz
- nach 1945 wurden den deutschen Jägern das Tragen von Waffen verboten, kurze Zeit später erfolgte die Waffenausgabe an berechtigte Personen für die Schwarzwildbejagung
- 1952 erschien das Bundesjagdgesetz als Rahmengesetz
Dies als Rückblick zur Geschichte der Jagd.
Was bedeutet nun Jagd?
Jagd ist das rechtmäßige Nachstellen und Erbeuten von Wild.
und
Wild ist alles was im § 2 des Bundesjagdgesetzes festgelegt ist.
Die BJV Kreisgruppen, auch Kreisjägerschaften, Kreisjagdvereine genannt sind Mitgliedsvereine im Landesjagdverband Bayern e.V. Sie bilden einen Zusammenschluss aller organisierten Jäger eines Landkreises. In unserem Fall das Gebiet des Altlandkreises Schwabmünchen. Unserer Kreisgruppe umfasst drei Hegegemeinschaften mit rund 30.000 ha Fläche. Die Aufgaben und Ziele unserer Kreisgruppe finden sich in unserer Satzung § 2. Ein kurzer Auszug hierzu:
Der Verein verfolgt ausschließlich gemeinnützige Zwecke. Zweck des Vereins ist die Förderung der frei lebenden Tierwelt im Rahmen des Jagd-, Natur-, Landschafts-, Umwelt- und Tierschutzrechts.
Im einzelnen bedeutet das für unsere Kreisgruppenmitglieder eine Vielzahl von Aufgaben wahrzunehmen. Unter anderem:
- Aufgaben des Naturschutzes im Rahmen des Anhörverfahrens
- Durchführung und Probenentnahme im Rahmen der Wildvogel- und Geflügelpestschutzverordnung
- Trichinenprobenentnahme beim Schwarzwild
- Abhaltung von Hundeführerlehrgängen mit anschließender Brauchbarkeitsprüfung
- Führungen von Kindergruppen, Schulklassen und anderen interessierten Gruppen im Rahmen des Ferienprogramm und der Bayerntour
- Förderung der Jungjägerausbildung
- Jagdhornbläser- und Jägerchorauftritte im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit
- Arbeitsgemeinschaft Schwarzwild Süd, deren Aufgaben die Beobachtung der Schwarzwildsituation, sowie die Organisation von revierübergreifenden Drückjagden ist
- usw.
Auf einige Punkte möchten wir direkt eingehen. Seid ca. 3 ½ Jahren betreiben wir eine Radio-Cäsium-Messstation zur Messung auf die Strahlenbelastung. Unsere vom Umweltministerium anerkannte Station ist Eigentum der Kreisgruppe Schwabmünchen. Sie zählt zu den wenigen anerkannten Stationen des BJV in Bayern. Sie befindet sich im Gasthof „Hubertus“ Fam. Weber in Konradshofen.
Ein uns alle betreffendes Problem ist das Schwarzwild und die zunehmenden Schäden und die Gefahr der Schweinpest. Sie sind ein Ärgernis für den Grundstückeigentümer sowohl als auch für den Jäger. Die Jäger versuchen seit Jahren mit vielen Tricks, chemischen Mitteln, Elektrozäunen auf der einen Seite und mit revierübergreifenden Drückjagden, vermehrten Sammelansitzen auf der anderen Seite die Situation in den Griff zu bekommen. Schwarzwild war vor geraumer Zeit tagaktiv. Durch Änderung der landwirtschaftlichen Nutzung, aber auch durch steigende Freizeitaktivitäten in der Natur, wurde das Schwarzwild sowie viele andere Wildtiere nachaktiv. Zu dem ist Schwarzwild nicht nur Schusshart, es ist sehr intelligent und lernt sehr schnell Gefahren aus dem Weg zu gehen.
Die milden Winter, Buchen- und Eichenmastjahre führen zu einer starken Vermehrung des Schwarzwildes. Hinzu kommt der vermehrte Maisanbau in den letzten Jahren. Nicht selten gehen die Anbauflächen bis zur Waldgrenze. Eine Bejagung des Schwarzwildes ist dann fast unmöglich.
Der Landesjagdverbandes Bayern e.V bildet die Dachorganisation unserer Kreisgruppen. Er zählt rund 44.000 Mitglieder in rund 160 Vereinigungen. Das Mitteilungsblatt nennt sich „Jagd in Bayern“. Es erscheint monatlich. Auf Grund der Förderungsreform finden derzeit Verhandlungen zwischen dem BJV und DJV statt, um die Aufgaben zu verteilen.
Unser gemeinsames Ziel ist es, unseren Nachkommen eine Natur zu hinterlassen, die sowohl für den Landwirt als auch für den Waldbesitzer, den Erholungssuchenden, den Jäger usw. eine ordnungsgemäße Grundlage bietet zur Ausübung seines Bedürfnisses. Den Grundsatz Wald vor Wild halten wir für falsch. Richtig kann nur heißen Wald und Wild. Oder kann sich jemand ein Bayern ohne Wild vorstellen?
Wir alle sind nur Verwalter, Verwalter für künftige Generationen. Es gilt einen artenreichen, gesunden, verträgliche Wildbestand im Einklang mit der Natur und deren Nutzer zu schaffen und zu erhalten. Außerdem gilt es ein Reviersystem, dass sich seit Jahrzehnten bewährt hat zu bewahren. Es gilt unseren Kindern und unserer Jugend die Wichtigkeit und Schönheit der Natur zu vermitteln damit sie sie schätzt und erlebt.
Merke:
Die Natur braucht uns nicht, wir aber die Natur.
Denken wir daran!

Bürgerreporter:in:

Diana Lowin aus Klosterlechfeld

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