Die Eimertaxis sind wieder unterwegs

Das blaue Eimertaxi in Aktion
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Vor dem Winter haben sich die Kröten, Frösche und Molche als Schutz gegen die Kälte im Wald im Boden vergraben und sind dort in eine todesähnliche Kältestarre verfallen. Alljährlich wenn die Nachtfröste nachlassen und die ersten Sonnenstrahlen den Waldboden aufwärmen, erwachen die Amphibien wieder und beginnen eine Wanderung. Ihr Ziel ist der kleine Tümpel auf der anderen Straßenseite. Amphibien sind Tiere, die nur noch einen Teil ihres Lebens im Wasser verbringen. Dieser Teil ist für ihr Überleben entscheidend, denn im Wasser paaren sie sich, legen ihre Eier ab und schließlich verbringen die geschlüpften Larven und Kaulquappen ihre Kindheit im Tümpel. Erst im Herbst führt sie die Wanderung zurück in den Wald, allerdings nicht in einem so begrenzten Zeitraum wie im Frühjahr, sondern eher sehr vereinzelt.
Am Wochenende übernehmen gerne auch Familien mit Kindern das „Eimertaxi“, dabei ist der abendliche Einsatz mit Taschenlampe besonders aufregend. Für die Kleinen ist eine Erdkröte mit goldenen Augen oder ein Miniaturmonster-Molch eine echte Attraktion. Manche brauchen einige Zeit bis sie sich trauen die kalten, warzigen, aber völlig harmlosen Kröten anzufassen. Manchmal verirrt sich auch ein Mäuschen im Fangeimer und muss befreit werden. Gewissenhaft tragen die kleinen Helfer, natürlich in Begleitung eines Erwachsenen, den Eimer über die Straße. Beim Freilassen am Teich haben die Naturforscher dann noch mal die Gelegenheit die Tiere ganz genau zu betrachten und amüsieren sich, wie plump sich die Kröten bewegen oder wie schnell die Molche verschwinden.
Helfer werden immer gebraucht, sei es für den Auf- oder Abbau, sei es für einen „Eimertaxi-Dienst“. Wer Interesse hat meldet sich bitte bei Brigitte Streber, Vorsitzende der Ortsgruppe Schrobenhausen, unter Telefonnr. 08252/ 88 92 35.
Zwischen Gröbern und Waidhofen muss am Mittwoch, den 27.2. ein Zaun aufgebaut und dann über ca. 4 Wochen betreut werden. Auch hier werden noch dringend Helfer gesucht.
Von 19 in Bayern vorkommenden Amphibienarten sind mittlerweile 13 auf der Roten Liste. Amphibien brauchen Feuchtlebensräume, sind durch Straßen extrem gefährdet und reagieren durch ihre zarte feuchte Haut sehr empfindlich auf Düngemittel. Ihre Lebensräume sind durch Auffüllungen, Zersiedlung und intensive Landwirtschaft stark zurückgegangen. Der Klimawandel mit langen Trockenperioden belastet die Amphibien weltweit zusätzlich.
Amphibien sind nützliche Tiere, da sie sich von Insekten ernähren, außerdem sind sie im Kreislauf der Natur Nahrung für viele Vogelarten, wie dem Weißstorch oder dem Brachvogel, die ihrerseits bedroht sind.

Bürgerreporter:in:

Renate Schwäricke aus Schrobenhausen

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