Kolping-Jugend: Ostereier suchen und Müll finden

Eigentlich sollten Ostereier gefunden werden: Müllfunde der Kolping-Jugend bei der Osteraktion
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Die Kolping-Jugend Schrobenhausen hatte eine prima Idee für Ostern. Die Jugendlichen versteckten im Hagenauer Forst am Kolping-Lehrpfad Ostereier für Kinder, die scharenweise mit ihren Eltern kamen und dieses tolle Angebot wahrnahmen. Während die Kinder im Wald beschäftigt waren, gab es für die Eltern Kaffee. Die Jugendlichen hatten jetzt „frei“ und fingen an nebenbei ein bisschen „aufzuräumen“. Beim Verstecken der Ostereier hatten sie schon bemerkt, dass unansehnlicher Müll verstreut am Straßenrand lag. Aus dem „nebenbei“ wurde schnell eine ernsthafte Aufgabe, denn insgesamt fanden die Jugendlichen an diesem Tag auf einem Stück von 800m Straße acht Plastiksäcke voller Müll. Christoph Dörfler, Jugendleiter der Kolping-Jugend berichtet dem Bund Naturschutz aus seiner Perspektive:

1. Glaubst du, dass die Ramadama-Aktion für euch etwas gebracht hat?
Ja, wir, die Aktiven der Kolping-Jugend, konnten feststellen welche Mengen an Wertstoffen, Fahrradfelgen, Kunststoffbehälter und Glasflaschen, allein im Bereich des Kolpinglehrpfades im Hagenauer Forst abgelegt werden. Wir wissen jetzt, dass es Mitmenschen gibt, díe Müllsäcke mit Einmalwindeln rauswerfen, trotz des Angebotes einer Windeltonne.

2. Bringt die Aktion etwas für die Stadt?
Nein, denn die Ramadama-Aktion hat keinen erzieherischen Wert für die Verursacher und so geht die Vermüllung der Landschaft am nächsten Tage weiter. Vielleicht auch nach dem Motto: "Ich zahl ja meine Gebühren und da wird schon wieder aufgeräumt". So erlebt, gleich am Montag nach Ramadama: Jede Menge blauer Müllsäcke auch entlang der Straße Richtung Aresing.

3. Woran könnte das aus deiner Sicht liegen?
Die Ramadama-Aktion ist kein gesellschaftliches Ereignis. Die Aufräum-Aktion wird überwiegend von Mitgliedern der örtlichen Vereine durchgeführt, von diesen Ehrenamtlichen wiederum sind es dann hauptsächlich die Kinder und Jugendlichen, die dazu verpflichtet werden. Gegenfrage: Was denkt wohl das Kind, wenn es die Abfälle der so genannten "Großen" findet?

4. Was kann man ändern?
Beim Ramadama in Schrobenhausen fehlt die aktive Unterstützung durch alle Schichten der Gesellschaft, der Stadt, der Parteien und der Wirtschaft. Es braucht eine Ramadama-Aktion im gesamten Landkreis, bei der Bürger aller Altersgruppen gemeinsam Dreck und Müll sammeln! Ich habe die Hoffnung, dass über das "Erlebnis" Müllhaufen mit den eigenen Händen einzusammeln, die kommunale Selbstverwaltung Impulse bekommt. Was dazu führt, dass beispielsweise Fast-Food-Ketten und ähnlichen Einrichtungen öffentlich zu mehr "Gemeinschaftssinn" und Kostenbeteiligung eingebunden werden.

5. Wo siehst du den größten Handlungsbedarf?
In der Problematik der "Grüngut-Entsorgung": Weil die allgemeine Grüngut-Entsorgung zentralistisch (Bauschuttdeponie) und teuer war, "wurstelte" jede Landkreisgemeinde herum, mit dem Resultat, dass wir bei jedem Ramadama große Mengen Plastikbeutel mit kompostierfähigem Material auffanden. Ich kann´s nicht verstehen. Die kostenlose Grüngut-Annahme, die es jetzt auf einigen Wertstoffhöfen gibt, hat sich scheinbar noch nicht überall herumgesprochen.
Vielleicht sollten auch einige Mülleimer mehr an zentralen Stellen, wie z.B. den Parkplätzen am Kolpinglehrpfad aufgestellt werden.
An einem unter Tannenzweigen versteckten Mülllager im Wald konnte man ablesen, dass jemand seinen Müll vorsätzlich dort hingebracht hatte. In dem Müll waren ausschließlich türkische Produkte und Zeitungen zu finden. Hier frage ich mich, ob es unsere Informationen zur Mülltrennung eigentlich auch für ausländische Mitbürger in der jeweiligen Landessprache gibt. Wenn nicht wäre es wichtig die ausländischen Bürger zu informieren.

Bürgerreporter:in:

Renate Schwäricke aus Schrobenhausen

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