Wir würden es gewaltig zu spüren bekommen, wenn sich auf Taiwan Kriegerisches tun sollte

Foto: Pixabay

Flüchtlingskrise, Klimakrise, Coronakrise, drei Krisen, die es nicht geschafft haben, in Deutschland, unserer Heimat, trotz mancher Holprigkeiten alles durcheinander zu bringen. Die Ukrainekrise hat da schon eher das Zeug zu, denn sie hat im Gefolge eine Energiekrise und eine Kostenkrise, deren Höhepunkte wahrscheinlich noch bevorstehen und den Menschen ans Eingemachte gehen. 

Aber was ist, wenn die Volksrepublik China auf Taiwan (Republik China) ähnlich wie Russland in der Ukraine das Kriegsfass öffnet? Wer da mit Gelassenheit in die Zukunft schaut, zumal Taiwan ja weit weg läge, könnte sich schon bald mit einer gewaltigen Fehleinschätzung konfrontiert sehen. 

Der Pelosibesuch auf dem Inselstaat, der nur von wenigen Staaten vollumfänglich als souveräner Staat anerkannt ist, von der VR China als abtrünniger Teil des Landes gesehen wird, aus der UNO schon vor Jahrzehnten rauskatapultiert wurde, scheint mir wie ein Beschleuniger einer wie auch immer gearteten Lösung der Taiwanfrage zu wirken. Die VR China veranstaltet seit Tagen bedrohliche Manöver rund um Taiwan, die sie gegen ursprüngliche Verlautbarung, sie am gestrigen Sonntag zu beenden, fortsetzt. Taiwan will in den nächsten Tagen mit Gegenmanövern reagieren.

Was ist, wenn aus den Manövern ein offener Krieg wird? Xi Jinping, Staatschef der VR China, hat schon vor geraumer Zeit kundgetan, dass Taiwan wieder eingegliedert würde ins Gebiet von Festlandchina, notfalls mit Gewalt. Und wann wäre der Zeitpunkt günstiger als jetzt? Aus dem westlichen Lager, das genug mit sich selbst zu tun hat, dürften sich nur die USA entgegenstemmen und Taiwan beistehen, sicherlich auch eine Schwächung des Westens im Ukrainekonflikt.

Bei uns in Deutschland könnte man allenfalls Protestnoten, eventuell wirtschaftliche Sanktionen erwarten. Wenn aber der Handel mit der VR China währenddessen heruntergefahren wird, werden auch wir die Konsequenzen spüren. Allein bei der Photovoltaik ist Deutschland längst von chinesischer Produktion abhängig, um nur ein Beispiel zu nennen. Noch schlimmer aber wird sich der Faktor Taiwan auswirken. Das Land ist mit Abstand die Chip-Hochburg Nr.1 in der Welt. Und wenn das Land ausfällt, wird die gesamte Welt leiden, besonders aber diejenigen, die modernste Technologien benötigen und lieferkettenmäßig auf Taiwan angewiesen sind. Chaos könnte entstehen. Ein Neudenken der Globalisierung dürfte unausweichlich sein.

Die Nöte, die sich bei uns durch den Ukrainekrieg abzeichnen, könnten noch weit übertroffen werden, wenn Taiwan und die VR China auf dem globalisierten Markt ausfallen. So bleibt derzeit nur die Hoffnung, dass der Status quo der Taiwanfrage vorläufig erhalten bleibt. Und dabei ist noch nicht berücksichtigt, was ein Krieg zwischen der VR China und den USA bedeuten würde für die Welt.

Bedauerlich, dass die UNO keine Kraft hat, in der jetzigen Zeit eine maßgebende Rolle zu spielen.   

Bürgerreporter:in:

Helmut Feldhaus aus Rheinberg

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