Ostern und Weihnachten
Wie christliche Hochfeste zu Sanierungsfällen geworden sind

Foto: Pixabay


Weihnachten, das Fest der Geburt Jesu, des Messias
Ostern, das Fest der Auferstehung Jesu, des Messias

Beide Feste wurden über zwei Jahrtausende in den christlich geprägten Teilen der Welt mit Fokus auf die Geburt bzw. die Auferstehung des Erlösers gefeiert. Auch heute noch spielen sie bei den Menschen eine große Rolle, inzwischen aber über weite Strecken unabhängig vom christlichen Glauben. Die Feste sind für viele "Feiernde" längst entkernt worden. 

Zunächst einmal geht es hauptsächlich um das Drumherum, bei Weihnachten in vorderster Linie um das Schenken, bei Ostern in vorderster Linie um den erfundenen Osterhasen und die Ostereier. Auch alles, was mit Deko zu tun hat, ist längst in den Mittelpunkt gerückt.

Die Weihnachtszeit beginnt traditionellerweise mit dem Weihnachtsfest, die Osterzeit mit dem Osterfest. Beide hielten nach den Festen über Wochen an. Dem Weihnachtsfest war über viele Jahrhunderte die dunkle Adventszeit vorgeschaltet, dem Osterfest die Fastenzeit. 
Und heute? Wenige Tage nach dem Weihnachts- oder Osterfest sind weihnachtliche oder österliche Gefühle verschwunden, als würden die Feste das Ende einer Zeit markieren und nicht den Anfang. Kurz nach Weihnachten genauso wie kurz nach Ostern wird überall abgeschmückt. Dafür sind Weihnachts- und Osterzeit den eigentlichen Festen längst vorgelagert worden.
Im November werden die Städte, die Straßen und die Häuser bereits illuminiert, in den Geschäften, in denen bereits seit September Süßigkeiten und Dekomaterial angeboten werden, ist der Teufel los. Weihnachtsfeiern liegen zumeist im Dezember vor dem Fest.
Und kurz nach der Karnevalszeit, eigentlich in der kargen Fastenzeit, wird allenthalben österlich dekoriert, österliche Leckereien stehen auf den Tischen.

Die Menschen genießen ihre "Weihnachtszeit" vor Weihnachten, ihre "Osterzeit" vor Ostern, zumal beide Struktur in den Jahresablauf bringen. Die Menschen sorgen dafür, dass ihre Herzen erwärmt werden, zur Adventszeit noch mehr als zur Fastenzeit.

Worin lag noch einmal der Anlass für Weihnachten bzw. Ostern? Ach ja! Aber egal!

Und die christlichen Kirchen? Sie lassen das Treiben der Menschen nolens volens wohlgefällig gewähren, hält es doch Weihnachten und Ostern in den Köpfen aller Menschen fest, obwohl sie selbst merken, dass es den meisten Menschen wohl nicht mehr um die Botschaften der Feste geht. Laut auszusprechen, dass Weihnachten und Ostern in Anbetracht des Umstandes, dass ihnen die Feste weitgehend entrissen wurden, zu Sanierungsfällen geworden sind, nein, dass wagen die christlichen Kirchen auch nicht.

Wie es auch um Ostern stehen mag:
Ich wünsche allen Lesern schöne Ostertage.

Bürgerreporter:in:

Helmut Feldhaus aus Rheinberg

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