Wegen Corona allein in einer Woche Einbußen von 384.000 Euro - was geht es uns dagegen doch gut!

Die Coronapolitik hat mit ihren wirtschaftlich relevanten Maßnahmen bekanntlich seit Frühjahr 2020 zu Einkommenseinbußen vieler Menschen geführt. Mit Kurzarbeitergeld, Überbrückungshilfen und Ähnlichem hat sich der Staat währenddessen bemüht, die Ausfälle für diese Menschen abzufedern. Aber ganz konnten die finanziellen Einbußen wohl in keinem Fall kompensiert werden. Viele Menschen bekamen Existenzängste, die ernst zu nehmen sind. Aber die meisten kamen dennoch einigermaßen über die Runden.

Aber wenn ich jetzt höre, dass jemandem, der einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit nachgeht und seinen Job außerdem gut macht, sage und schreibe 384.000 Euro für sieben Tage von seinem Arbeitgeber vorenthalten werden, in denen er auch noch von diesem unfreiwillig freigestellt wird, dann bekomme ich Schnappatmung. Würde mein Kontostand mit 384.000 Euro belastet werden, so müsste ich sofort zum Amt eilen und Grundsicherung beantragen. Wie mag also der tatsächlich Betroffene leiden? Ich wollte nicht in seiner Haut stecken - oder vielleicht doch?

Ich habe mich deswegen informiert. Meine erste recherchierte Info, dass dieser Person 384.000 Euro des doch eigentlich zustehenden Geldes gestrichen werden aufgrund des Umstandes, dass er, der nicht gegen Corona geimpft ist, in Quarantäne geschickt wurde, da er Kontakt hatte zu einem Infizierten hatte, ohne selbst infiziert zu sein, löste in mir zunächst schwere Entrüstung aus.

Doch dann wurde ich nachdenklich. Die betroffene Person verdient im Jahr 20.000.000 Euro - uih, uih, uih, dachte ich -, wovon fast alle Deutschen, insbesondere nicht zuletzt alle Politiker, denen ja gerne Geldscheffeln vorgeworfen wird, nur träumen können. Na denn, dann wird der Betroffene die 384.000 Euro pro Woche ja doch wohl irgendwie verschmerzen können. Aber was für eine Person muss das sein, die als Beschäftigter so viel Geld im Jahr verdient, wie  wir es in einem ganzen Arbeitsleben bei weitem, wirklich bei sehr weitem nicht verdienen?

Dann wurde mir das Geheimnis schon bald erschlossen: Es handelt sich um Fußball. Ja gut, das sehe ich in Anerkennung fußballerische Verdienste ein, die uns als Gesellschaft weit voranbringen, da ist die Entlohnung schon gerechtfertigt. Und die Mehrheit der Gesellschaft dürfte das auch so sehen, wird dem hier thematisierten in seinen finanziellen Möglichkeiten so sehr beschnittenen Fußballer, der damit nicht alleine dasteht, wie vielen anderen Fußballern doch permanent zugejubelt. Wir Deutsche lieben halt unsere Helden.    

Bürgerreporter:in:

Helmut Feldhaus aus Rheinberg

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