Subjektive Gedanken zum politischen Geschehen, die gern korrigiert werden dürfen

Foto: Pixabay

Wir befinden uns in Krisenzeiten mit gefühlten, vielleicht auch tatsächlichen Widersprüchlichkeiten.

Das Bürgergeld kommt bald, von manchen Betrachtern als nichts anderes als ein aufgeweichtes Hartz IV empfunden. Die SPD dürfte froh sein, bald den empfundenen SPD-Schröder-Makel namens Hartz IV loszuwerden. Ändert sich Entscheidendes? Unabhängig von den leichten Erhöhungen der Zuweisung habe ich den Eindruck, das Fordern, neben dem Fördern die eine Seite der Medaille, wird mit dem Bürgergeld zurückgefahren.
Bei allen berechtigten Anforderungen an unseren Sozialstaat, Hilfsbedürftigen zu helfen, sehe ich keine Sättigung des Arbeitsmarktes, sondern vielmehr einen großen Bedarf an Arbeitskräften. Viele Unternehmen jammern. Arbeitsangebote sind anscheinend genügend da, mit der allerdings keine entsprechende Nachfrage korrespondiert. Es gibt sicherlich Hartz-IV-Empfänger, bald Bürgergeld-Empfänger, bei denen Gründe vorliegen, keiner Arbeit nachgehen zu können. Aber gilt das für alle, die jetzt hoffnungsfroh dem weniger stigmatisierenden Bürgergeld entgegensehen?

Apropos Sozialstaat: Die Aussichten und Bedingungen, in Deutschland staatliche Unterstützung zu bekommen, scheinen nicht schlecht zu sein, besitzen offensichtlich sogar Pullwirkung. Vielleicht täte Deutschland mit seinem Anspruch eine klarere Ausformulierung und Differenzierung des grundlegenden Hartz-IV-Gedankens Fordern und Fördern gut.
Viele Geringverdiener, die tagtäglich arbeiten gehen, fühlen sich, was ihre finanzielle Situation betrifft, oftmals von Hartz-IV-Empfängern, bald Bürgergeld-Empfängern, eingeholt. Das passt nicht zusammen.

Ob in der Coronakrise, in der jetzigen Inflationskrise, in der Ukrainekrise oder in der Klimakrise: Der Staat nimmt viel Geld in die Hand, verschuldet sich, um Engpässe von Unternehmen und Bürgern abzufedern, aber auch, um sicherheitspolitisch und das Ausland unterstützend einzugreifen. Manche Bürger fragen sich, wer das alles letztendlich bezahlen soll, bezweifeln, ob alles gerecht zugeht, wollen aber grundsätzlich, dass geholfen wird. 

In vielerlei Beziehung fühlt man sich als Betrachter des politischen Geschehens extrem gefordert, bisweilen auch überfordert. Viele wählen das Schimpfen auf die Politik als Ventil, lassen sich auf sachliche Auseinandersetzungen kaum mehr ein, gestehen sich dabei nicht ein, womöglich den Überblick verloren zu haben.

Das alles sind nur Gedanken. Ob sie richtig sind oder falsch? Ich weiß es nicht, auch wenn sie für mich momentan naheliegend sind. Wer sich zu meinen Gedanken, die zum Teil sicherlich brisant sind, äußern will, kann das gern tun. Ich bin schließlich nicht lernunfähig.

Bürgerreporter:in:

Helmut Feldhaus aus Rheinberg

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